November Rose

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Walther

Mitglied
November Rose


Der Schnee, gefallen, liegt so müd am Boden.
Der Himmel sieht ganz blass aus und versaut.
Und draußen ist nur der, dem vor nichts graut.
Die Küche riecht nach Zimt und Renekloden.

An Brücken in die Hoffnung wird gebaut.
Zu jammern ist jetzt prinzipiell verboten.
Es gilt die Seelentiefen auszuloten,
Und niemand hat gern nur in sich geschaut.

Die Bäume, Büsche, strecken sich zur Decke,
Dort ballen sich schon Wolken ziemlich schwer.
Die Zeit verwandelt sich in eine Schnecke.

Dort, wo die Geigen hingen, hängt nichts mehr:
Die Rose will, dass man sie schnell verstecke;
Sie friert, ihr Blütenherz ist kalt und leer.
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Walther,

für mich läse es sich so flüssiger:

[blue]Es gilt die Seelentiefen auszuloten,
[strike]Und niemand hat gern nur in sich geschaut[/strike]
Und niemand hat nur gern in sich geschaut.[/blue]

Ansonsten traumhaft schön!

Schöne Grüße
Heidrun
 

Leise Wege

Mitglied
Hallo Walther,

hier kann ich nur Anerkennung lassen, und das sehr gerne. Starke Bildhaftigkeit, die sich klasse an die Novemberstimmung schmiegt. Dazu das gewohnt präzise Versmaß. Einfach "nur" gut!

Lg Moni
 

Walther

Mitglied
Hallo ENachtigall,

lieben Dank für Dein Lob, das mich ganz besonders freut.

Hallo Herbert,

Sonette sind mein Metier geworden. Manche sind gut, manche nicht. Dieses scheint ganz gut zu sein. Danke für Deine Zusprache.

Hallo Heidrun,

in der Tat spricht vom Textfluß her einiges für Deine Variante. Ich habe sie verworfen, weil meine Aussage so besser rüberkommt, wie die Wörter jetzt in der Reihenfolge stehen. Der Sinn ändert sich m.E. doch merklich, wenn ich Deinen Vorschlag annähme. Aber danke für diesen verständlichen und durchaus berechtigten Hinweis.

Hallo Leise Wege,

auch Dein Lob nehme ich dankbar und bescheiden entgegen.

Lieber Gruß an alle

W.
 



 
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