Nüchtern

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Walther

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Nüchtern


Es wird getrennt, was nicht mehr zu vereinen,
Wozu Gerede, wenn doch alles ist gesagt,
Was bleibt zu tun, wo alles ist gewagt:
Wer weiter geht, der wähnt sich oft im Reinen.

Die Frage selbst erscheint zu viel gefragt,
Wär da nicht dieser Stich im Klitzekleinen,
Wo sich in Selbstgewissheit viele meinen,
Der Zweifel, der an Selbstgerechten nagt.

Wo einer zweifelt, ist nichts ganz vorüber,
Da bleibt ein Rest, der der Beachtung harrt.
So mancher Streit fungiert als Nasenstüber

Für den, der sich die Offenheit bewahrt.
Schön wäre es, man stünde nüchtern drüber
Und bliebe nicht in falschem Stolz erstarrt.
 



 
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