Nur ein Anfang...!

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Einen wunderschönen Tag! Dies ist nur ein Anfang, also lediglich eine Seite. Ich bitte alle Leute die dies lesen werden, mir zu sagen, ob man diese Geschichte weiter lesen würde oder gleich in die Tonne kloppen sollte. Vielen lieben Dank schon mal im Vorraus!



Normalerweise ziehe ich es vor meine Geschichten mit einem Zitat eines alten Philosophen zu eröffnen, aber in diesem besonderen Fall beginne ich lieber mit einer allgemeingültigen Feststellung:
Die Woche kann ja nur unerfreulich werden, wenn sie schon mit dem Aufstehen beginnt!

Ich weiß nicht ganz genau wer dies von sich gegeben hatte, aber er schien es an einen dieser Tage gesagt zu haben, an denen einfach alles schief geht. An dem das Schicksal einfach ein kleines Rädchen dreht und dem Gewinner des Rades einen Tag in die Hölle schenkt.

Dieses Mal schien das Rad bei mir stehen geblieben zu sein.

Langsam überflutete die Sonne die Stadt mit ihrem trüben Licht. Sie ließ sich Zeit damit, als könne sie sich nicht so recht entscheiden, ob sie den Schritt des vollkommenen Aufgehens wirklich riskieren sollte. Es erinnerte ein wenig an einen Schüler, der, gestört durch das Schellen seines Weckers, das einzig Richtige tat: Den Störenfried beseitigen, sich umdrehen und weiterschlafen.

Ich glaube meine ganze Situation wäre besser verlaufen, wenn ich mich noch einmal in meine Schulzeit zurückversetzt und weiter geschlafen hätte. Aber dies tat ich nicht und so nahm mein Unglück seinen Lauf...

Etwas gelangweilt saß ich am Frühstückstisch und starrte auf die Zeitung. Ich las sie nicht, nein, ich starrte einfach nur darauf, es war viel zu früh um jetzt etwas lesen zu können. Mein Frühstück bestand dieses Mal aus einem Toastbrot einer fast kalten Tasse Kaffe und, nun ja, meiner Zeitung.
Ich bewundere immer wieder die Leute bei den ganzen „Daylisoaps“, die immer quietsch vergnügt aufstehen, natürlich topgestylt sind, einen Frühmorgendlichen Tisch haben, als ob dreißig Leute Mitessen, sich hinsetzen, einen Bissen nahmen und dann gingen.
Das fand ich schon als kleines Kind wunderlich. Immer fragte ich mich, was die mit dem ganzen Essen hinterher machten. Vielleicht ließen sie es stehen, für das nächste Familienmitglied, oder für den nächsten Morgen. Vielleicht waren diese Leute auch schon chronisch am grinsen und merkten gar nicht mehr, das sie schon seit drei Jahren am gleich Brötchen nagten... Ich wurde jäh aus meinen Gedanken gerissen, als es an der Tür klingelte.

„Leony, Liebchen, was machst du noch hier?“ Ich sah auf die Uhr. „Noch wohne ich hier!“ Martin Schmithufer. Ein kleiner, dicker Mann mit Hornbrille und gelben Anzug.
Man munkelt das er schon seit einiger Zeit am Klebstoff schnüffelte, natürlich wurden diese Gerüchte niemals ganz nachgewiesen. Er war mein Herausgeber und ging in meiner Wohnung andauernd ein und aus. Ganz zum Leidwesen meiner Pflanzen, die immer wieder nach seinem Besuch eingingen, da das billige Aftershave Martins ihnen die Wasserzufuhr zuschnüren ließ.
„Ich hoffe doch dir ist bewusst, dass du heute einen Termin hast!“ Er schenkte sich eine Tasse Kaffe ein. „Das Zauberwort lautet PRESSE!“ Fuhr er fort. Ich lächelte. Ich wusste das ich etwas vergessen hatte. Mit schnellen und bestimmten Bewegung verfrachtet ich Martin nach draußen und verschwand in meinem Schlafzimmer, mit dem festen Vorsatz diesmal nicht wie das Letzte auszusehen. Ich konnte mich noch dunkel an die letzten Schlagzeilen im „Büchersatz“ erinnern.
„Brilliante Schriftstellerin lässt sich gehen!“

Die sollten mich kennen lernen!

Der Blick in den Spiegel nach zehn Minuten zeigte mir ein Bild, mit nur einer Beschreibung: „Brilliante Schriftstellerin lässt sich gehen!“ Ich zuckte in Gedanken mit den Schultern und rannte zu meinen Wagen, der draußen auf dem Parkplatz stand, wo sich um diese Zeit ältere Menschen herum trieben um eilig von A nach B zu gelangen.
Die Stadt war zeitlich so getimte, das man nach Ende der regelmäßigen Schulzeit niemanden mehr über 50 (bzw. niemanden über 50 ohne eine Handfeste Waffe) auf den Straßen sah. Ein recht seltsames Bild doch zum derzeitigen Augenblick hatte es wenig Sinn sich darüber den Kopf zu zerbrechen, schließlich hing eine gute Pressmiteilung davon ab!
 

aboreas

Mitglied
Eine flüssige, lebendige Schreibe. Aber eine merkwürdige Welt, in der die Handlung spielt. Ein Verleger, von dem man munkelt, dass er an Klebstoff schnüffelt, eine Stadt, in der 50-Jährige nicht mehr auf die Straße gehen... Das würde übrigens mich betreffen. Die Umstände/Gegebenheiten sollten in ihren großen Zusammenhängen schon nachvollziebar sein. Aber vielleicht kommt das ja noch auf den folgenden Seiten.

Und vielleicht gibt es ja eine Generation, die das besonders witzig oder amüsant findet. Wenn ich richtig informiert bin, dann läuft eine ähnlich ausgestaltete Literatur gar nicht so schlecht.

Ansonsten gilt: Man kann an einem Text gar nicht intensiv genug arbeiten. Was einem heute perfekt erscheint, kann sich schon übermorgen verdammt holprig lesen.

Gruß von abo
 



 
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