Ode an einen Deutschlehrer

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Kinghorst

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(Ode einer durch Hormonschwankungen verwirrten Schülerin an ihren Deutschlehrer, verfasst und veröffentlicht vor der Rückgabe der ersten Klassenarbeit)

Ach ich möcht mein Herz verschenken,
tu ich an mein Lehrer denken:

Wie er Worte wählte, setzte,
wie er allem Ausdruck gab,
wie er plauderte und schwätzte,
bis ich fast im Koma lag.

Wie er Schiller deklamierte
Goethe, Heine rezitierte,
vortrug was ein Jambus sei,
Schönheit schuf aus Wörterbrei.

Blieb auch manches unverständlich,
nebulös und schleierhaft,
wurd durch ihn ich doch empfänglich
für die Schönheit deutscher Sprach.

Wie gern tät ich ihn verführen,
zu Gedichten inspirieren,
den, wo lang vergeben schon
an die Mutter von sein Sohn.

Doch...
ich entsag, bleib Jungfrau pur,
seh vor mir schon die Futur:
denn weil er mir Vorbild ist
werd ich selber Germanist.
 



 
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