Ohne Hoffnung

Kitty-Blue

Mitglied
Ohne Hoffnung

Mein Blick verliert sich still in weiter Ferne,
bin müd’ geworden von der ganzen Welt.
Am Himmel leuchten nachts nicht mehr die Sterne,
kein Sonnenschein, der mir den Tag erhellt.

Gedanken, trüb und ohne jede Hoffnung,
zwei Augen, die das Schöne nicht mehr sehn.
Ein willenloser Körper, ohne Regung,
lässt lange schon zu viel mit sich geschehn.

Mein Lächeln lässt die Welt niemals vermuten,
wie sehr mein Herz an all dem Leid zerbricht.
Ganz langsam fängt die Seele an zu bluten,
die Tränen fließen über mein Gesicht.

Und so vergehn die Jahre meines Lebens,
im Rückblick war es nur der schöne Schein.
Mein Dasein ist so sinnlos und vergebens,
ich hör im Herzen leise auf zu sein.
 

Franzi

Mitglied
Hallo, Kitty-Blue:

... sein Blick ist vom Vorübergeh'n der Stäbe
so müd geworden, dass ihn nichts mehr hält .
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gebe,
und hinter tausend Stäben keine Welt.

So hab ich es noch aus Schulzeiten in Erinnerung. Auch ein Fan?

Liebe Grüße,
Franzi
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Kitty-Blue,

am besten gelungen finde ich die 2. Strophe, vor allem die beiden letzten Verse.

Bei den anderen Strophen sind viele der Bilder und Formulierungen schon oft verwendet worden, die mich als Leser daher nicht mehr recht berühren.

Das Gedicht ist flüssig geschrieben, die einfachen Worte gefallen mir auch.

Form und Inhalt klaffen für mich aber auseinander, die tiefe Emotionalität des Inhalts finde ich in der Form und der Wortwahl nur bedingt.

Ich habe mit einigen meiner Gedichte in jüngerer Zeit

http://www.leselupe.de/lw/titel-Antworte--88557.htm
http://www.leselupe.de/lw/titel-An-ein-anderes-Du-88574.htm
http://www.leselupe.de/lw/titel-Der-Mond-von-Alabama-88639.htm
http://www.leselupe.de/lw/titel-Eintauchen-88552.htm

Stimmungen, Gefühle und Erfahrungen darzustellen versucht, die mir ähnlich gelagert erscheinen zu denen, die Du in Deinem Gedicht beschreibst.

Es ist eine schwierige Gratwanderung zwischen persönlicher Betroffenheit und einer Form der Darstellung, die dem Leser die Einordnung als gelungene Lyrik erlaubt.

Die Resonanz auf meine Gedichte war ziemlich gemischt und relativ gering, was natürlich auch an den jeweiligen Themen und meiner Art der Darstellung liegen kann, die diese Gratwanderung wahrscheinlich zu wenig in Richtung Leser versuchte.

Lass es Dich also nicht verdriessen, wenn es auf Dein Gedicht relativ wenig Resonanz geben sollte.

Liebe Grüße

Herbert
 



 
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