Ohne Milch und Zucker

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K

Klopfstock

Gast
Hallo, Perry,
in Deinem Gedicht läßt es sich so schön zwischen
den Zeilen lesen:

mit wortreichem Schweigen
trinken wir
unseren Kaffee
(wir sagen nichts, aber wir denken uns etwas und alles,
unser Mund spielt Frieden, aber dahinter stauen
sich Worte, wie Soldaten)


spielen Mienenmikado
bei dem verliert
wer als erster Gefühle zeigt
(ein Spiel, beim welchem die kleinst Berührung
zum Einsturz führt, darum vermeiden wir, unsere
Seelenrührungen preiszugeben - jede Rührung erzeugt
Bewegung. Laß uns die Gesichtszüge versteifen)


wir lächeln uns an
obwohl mit jedem Schluck
der Bitterkeitspegel steigt
(Freundlichkeiten haben wir nicht verlernt - laß uns
die Mundwinkel auseinander ziehen und süße Heuchelei
auf die Lippen legen, damit sie die Bitterkeit unserer
Seelen überspielt, eine Bitterkeit, in der wir zu
ertrinken drohen)


möchtest du Milch und Zucker
nein Danke
ich liebe Schwarz
(Milch und Zucker- Zeichen für eine Aufhellung? Nein,
wir wollen den Kaffee schwarz. Und wenn wir in die
Tassen schauen, dann sehen wir gleichzeitig auch
in unsere Seelen - und die sind schwarz, tief schwarz
und wir lieben diese Schwärze, weil sie uns im Moment
beherrscht - wir sind bitter, wie der Morgenkaffee)


Liebe Grüße
Klopfstock
 

Perry

Mitglied
Hallo Klopfstock,
ich bin stark beeindruckt, wenn Du erlaubst schreibe ich eine Version mit Anlehnung an deine Zwischenkommentare Selbstverständlich leite ich es Dir vor einer eventuellen Veröffentlichung vorher zu.
LG
Manfred
 
K

Klopfstock

Gast
Hallo, Perry,
bediene Dich ruhig - ich freue mich, wenn ich Dich
anregen konnte:) Bin schon gespannt auf diese Version.
Jetzt bleibt mir nur, Dir viel Freude beim Schöpfen
zu wünschen!

Klopfstock
lieb grüßend
 



 
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