Oktober

5,00 Stern(e) 1 Stimme

Ikarus

Mitglied
Oktober

Verschwommen mein Blick als die Fenster
Der Augen sich öffnen, voran
Schweben fleißige Tagtraumgespenster
Und ziehen mich in ihren Bann.

Die Dämmerung schälte sich grade
Vom Morgen die nächtliche Haut.
Und Nebel, wie Gischt am Gestade,
Besprühte das Taus’güldenkraut.

Die Flüge der Spatzen im Gange,
Verließen die Nester, wie ich.
Zwei Zierrosen, Wange an Wange,
Becircen sich taumorgendlich.

Und drüben, da seh’ ich Lichtnelken,
Vergessen im herbstlichen Gras.
Sie werden elendig verwelken,
Wie Zeit aus dem Stundenglas.

Zu Rollmöpsen liegen die Garben
Auf dem Weizen- und Gerstefeld.
In kupferrot und messingfarben
Ein Blatt nach dem anderen fällt.

Der Frost keimt in irdischen Schächten,
Stiefmütterchen blühen, es tagt
Der Weinmond in frierenden Nächten,
Vergissmeinnicht hustet und sagt

Nun bin ich erkältet, hab’ Schnupfen
Auf eine ganz tückische Art.
Drum mag ich ins warme Herz schlupfen,
In deines, dort bin ich verwahrt.
 



 
Oben Unten