John Gimignano
Mitglied
Freitag Abend zum ersten mal gesehen, sie ist schön, aber es ist nicht wichtig, weil sie die Freundin von dem Typen daneben, ist und dann stellt sich heraus, dass sie nur seine Ex ist, und irgendwo zwischen dieser Information und den ersten Fragen, die sie mir stellt, mit ihrem roten Zopf und mit ihren grünen Augen, wird sie dann doch interessant, und ich antworte, und sie hört mir immer mehr zu, und sie will noch mehr erfahren, von der Schreiberei, von meinen Geschichten und von meinem Leben, und mit jeder Antwort ist sie mehr fasziniert, und ich kann nicht aufhören, und sie schaut mich lange an, und sie blinzelt mich dauern an, und sie lacht (mich an?), und ich schau‘ sie lange an und dann schaut sie weg, und ich frage mich warum, und ich schaue auf ihre roten Haare und auf ihre dunklen Augenbrauen, und neben mir rackert sich Julia ab, krault mir den Kopf und ich denke mir, wow, Julia warum hier, warum gerade jetzt, wo bin ich, und wer will ich sein und warum das alles?
Und dann am nächsten Tag Oktoberfest, ich liege bis spät mittags im Bett, und will noch nicht so richtig, aber dann denke ich an sie, und dann raffe ich mich auf und gehe hin und putze das Bad vorher, man weiß ja nie, und dann sehe ich sie und alle anderen, sie trägt die roten Locken offen, diese vielen Haare, wie ein Frontalangriff auf meine Seele, und sie bemerkt es nicht, und sie sieht mich nicht, und dann beachte ich sie nicht, und ich frage mich, warum ich das Bad geputzt habe, und warum ich hier bin, und dann werden wir doch noch warm, und wir reden viel, sie schaut immer wo ich bin, und ich fange an zu träumen, und ich registriere jeden Seitenblick von ihr, und ich träume weiter,
und dann später bei Tom erfahre ich, dass sie einen Freund hat, und ich wundere mich, dass sie so darüber hinweg gehen kann, eine frage, die mein leben verändert, und sie sagt „Ja, habe ich“, und das war's, sonst nichts, und ich breche zusammen, und sie macht so weiter, wie sie es offensichtlich gestern auch getan hat,
und irgendwann ist dann die Party vorbei, und wir gehen durch das Treppenhaus, und ich sehe ihren Hintern, der so ist wie er sein soll, und ich hasse ihren Freund, und dann stehen wir auf der Straße, und ich weiß, dass wir uns jetzt verabschieden, und ich verabschiede mich von meinen Freunden, aber ich höre nicht was sie sagen, weil mein Herz so hüpft, weil ich mich noch von ihr verabschieden muss,
und dann ist es soweit, und sie umarmt mich nicht so richtig, ihre Handflächen auf meinen armen, und ja, es war sehr interessant und schön und dieser ganze Wahnsinn, und ich sage: komm gut nach hause, und sie lacht noch mal, und ich drehe mich um und versuche andere sorgen zu haben - bis dann mal, und dann gehe ich in die S-Bahn, und ich setze mich dahin, wo es frei ist, und neben mir sitzen Leute, und sie reden französisch, und ich schließe die Augen, und will schlafen, und es wäre mir egal ob ich den Bahnhof verpasse, und ich stelle mir vor dass da eine Kamera ist, die mich filmt, und ich versuche gleichgültig zu sein, und ich weiß, was kommt, dass ich noch zur Tanke gehe und mir Bier kaufe und mit Kopfhörer so richtig laut traurige Lieder höre,
und dann werde ich Sonntags aufwachen und hoffen, dass es nicht so schlimm ist, dass sie nicht mein erster Gedanke ist, und sie wird mein erster Gedanke sein, und ich werde sie hassen und ihren Freund und mich und das Leben und den Sonntag, an dem meine Freunde mit ihren Partnern zum hundertsten Mal kuscheln bis in den Nachmittag hinein, und und dann werde ich einen fettigen Burger essen gehen und denken: ist doch egal, interessiert doch ohnehin niemanden, und vielleicht sitzt sie in ihrem Zug und denkt an mich – aber es ist mir egal, und ich denke an sie und an mich und an so vieles, und es tut ein bisschen weh, und am Abend schalte ich den Fernseher ein und zappe durch die Kanäle, und frage mich, was wie wohl schaut, wenn sie nicht gerade liebt und die Zeit genießt mit ihrem Freund, den sie so vermisst hat, während sie sich so nett unterhalten hat mit mir.
Und dann am nächsten Tag Oktoberfest, ich liege bis spät mittags im Bett, und will noch nicht so richtig, aber dann denke ich an sie, und dann raffe ich mich auf und gehe hin und putze das Bad vorher, man weiß ja nie, und dann sehe ich sie und alle anderen, sie trägt die roten Locken offen, diese vielen Haare, wie ein Frontalangriff auf meine Seele, und sie bemerkt es nicht, und sie sieht mich nicht, und dann beachte ich sie nicht, und ich frage mich, warum ich das Bad geputzt habe, und warum ich hier bin, und dann werden wir doch noch warm, und wir reden viel, sie schaut immer wo ich bin, und ich fange an zu träumen, und ich registriere jeden Seitenblick von ihr, und ich träume weiter,
und dann später bei Tom erfahre ich, dass sie einen Freund hat, und ich wundere mich, dass sie so darüber hinweg gehen kann, eine frage, die mein leben verändert, und sie sagt „Ja, habe ich“, und das war's, sonst nichts, und ich breche zusammen, und sie macht so weiter, wie sie es offensichtlich gestern auch getan hat,
und irgendwann ist dann die Party vorbei, und wir gehen durch das Treppenhaus, und ich sehe ihren Hintern, der so ist wie er sein soll, und ich hasse ihren Freund, und dann stehen wir auf der Straße, und ich weiß, dass wir uns jetzt verabschieden, und ich verabschiede mich von meinen Freunden, aber ich höre nicht was sie sagen, weil mein Herz so hüpft, weil ich mich noch von ihr verabschieden muss,
und dann ist es soweit, und sie umarmt mich nicht so richtig, ihre Handflächen auf meinen armen, und ja, es war sehr interessant und schön und dieser ganze Wahnsinn, und ich sage: komm gut nach hause, und sie lacht noch mal, und ich drehe mich um und versuche andere sorgen zu haben - bis dann mal, und dann gehe ich in die S-Bahn, und ich setze mich dahin, wo es frei ist, und neben mir sitzen Leute, und sie reden französisch, und ich schließe die Augen, und will schlafen, und es wäre mir egal ob ich den Bahnhof verpasse, und ich stelle mir vor dass da eine Kamera ist, die mich filmt, und ich versuche gleichgültig zu sein, und ich weiß, was kommt, dass ich noch zur Tanke gehe und mir Bier kaufe und mit Kopfhörer so richtig laut traurige Lieder höre,
und dann werde ich Sonntags aufwachen und hoffen, dass es nicht so schlimm ist, dass sie nicht mein erster Gedanke ist, und sie wird mein erster Gedanke sein, und ich werde sie hassen und ihren Freund und mich und das Leben und den Sonntag, an dem meine Freunde mit ihren Partnern zum hundertsten Mal kuscheln bis in den Nachmittag hinein, und und dann werde ich einen fettigen Burger essen gehen und denken: ist doch egal, interessiert doch ohnehin niemanden, und vielleicht sitzt sie in ihrem Zug und denkt an mich – aber es ist mir egal, und ich denke an sie und an mich und an so vieles, und es tut ein bisschen weh, und am Abend schalte ich den Fernseher ein und zappe durch die Kanäle, und frage mich, was wie wohl schaut, wenn sie nicht gerade liebt und die Zeit genießt mit ihrem Freund, den sie so vermisst hat, während sie sich so nett unterhalten hat mit mir.