Olga Kurylenko (gelöscht)

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G

Gelöschtes Mitglied 4259

Gast
Hallo Tammuz,

da ist Dir ein sehr unterhaltsames Stück Prosa gelungen! Ich habe mich köstlich amüsiert. "Kinetische Akzeleration" - ich muss noch immer schmunzeln... Heißer Text, echt coole Sprache! Las ich: "Hier mit den Scheinen..."? Vermutlich sollte es "Her mit..." heißen. Aber das sind Kleinigkeiten. Ich würde sagen: rundum gut, das Teil.

P.
 

Ironbiber

Foren-Redakteur
Mutwillig eigenwillig

Fantasy? Märchen? Krimi? Satire? – irgendwie alles zusammengepackt, spannend geschrieben und in sprachlicher Höchstform rübergebracht.

Ein Kompliment auch von mir … Ironbiber
 
A

Architheutis

Gast
Hi Tammuz,

ich schließe mich meinen Vorrednern an. Besonders gefällt mir, dass Du scheinbaren Unsinn erzählst, aber gleich im nächsten Satz nur gerade soviel Erklärung unterschiebst, dass man nicht von der Stange weicht. Das ist ganz großer Sport.

Das Genre ist mir latte. Es passte sicher zu mehreren, ich ließe es aber hier stehen.

Lieben Gruß,
Archi
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Hin und wieder musste ich leseunfreundlich lange sortieren, wer was sagt (*), und als alter SFler würde mich schon interessieren, was das für Typen sind (und was die hier wollen), aber ansonsten Spitzenklasse!



* Nicht „pro Rede ein Absatz" sondern pro Redner. Bei
Ich streichele ihre wunderschönen Locken.
"Heute Abend um sieben im Lincoln Park am See, da wo die Ruderboote liegen."
Dann bin ich auch schon weg.
zum Beispiel kann man nur (begründete) Vermutungen anstellen, wer da wen einlädt.

Noch vager bei dem "Ist ja gut" in:
"Wann wächst der Schotter rüber?", schreit er. "Soll ich die Hereinkommenden vielleicht aufstapeln?"
"Ist ja gut."
Mein Sonar meldet sich wieder. El jefe funkelt mich aus Augenschlitzen an.


Das Zeichen Drei Punkte ist ein Auslassungszeichen. Wenn ein Wortteil ausgelassen wird wie in "Zw…" kommt kein Leerzeichen hin, wenn Worte ausgelassen werden wie bei "Irgendwo in …" kommt eins hin.
 
Bevor ich das Werk des Monats las, sah ich mir zuerst die Noten an und war über die „1“ erstaunt. Doch nachdem ich das Werk gelesen hatte, konnte ich den Bewerter verstehen.
Vielleicht war es ein sehr gläubiger Mensch, der durch die blasphemische Geschichte doch sehr geschockt war.
Ich war es nämlich auch.
M.L.
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Mit dem Wort "Schock" sollte man achtsam umgehen. Da ich nicht annehme, dass eine von euch beiden glaubt, das hier sei eine Beschreibung dessen, wie es wirklich war (das wäre für einen Christen vermutlich wirklich schockierend), bezieht sich das Entsetzen wohl darauf, wie es jemand wagen kann, etwas so „Gotteslästerliches“ zu schreiben. Das wiederum wäre mit „sehr gläubig“ nur vage zu erklären. Bei „Schock“ wohlgemerkt – für „Unbehagen“, „Missfallen“ oder sowas würde „sehr gläubig“ als Erklärung reichen.
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Die meisten verwechseln auch Erschrecken und Schock. Aber wenn dich das Entsetzen wirklich so tief gepackt hat, dann ist es eben so.
 

jon

Mitglied
Teammitglied
… du könntest den Schock auch therapieren, indem du dem Autor mitteilst, was er handwerklich noch verbessern kann.
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Dann versteh ich deinen „Schock“ über die „Auszeichung" nicht. Die LL ist ein Literaturforum, warum sollte da ein „brillanter“ Text nicht Werk des Monats werden?
 
Lieber jon,
ich bin ja schon etwas älter. Es gab mal eine Zeit, da durften selbst Kabarettisten über Glaubenssachen keine Witze machen, um die Gläubigen nicht zu verletzen.
Die namhaften Kabarettisten haben sich auch daran gehalten.
Übrigens, die Aufsätze in der Schule wurden nicht nur nach dem handwerklichen Können beurteilt, sondern auch nach dem Inhalt.
Oder war es bei dir nicht so?

Es grüßt dich
Marie-Luise
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Liebe Marie-Luise,

„Es gab mal eine Zeit, da durften selbst Kabarettisten über Glaubenssachen keine Witze machen, um die Gläubigen nicht zu verletzen.
Die namhaften Kabarettisten haben sich auch daran gehalten.“
… mag sein (gab es da überhaupt schon Kabarettisten?). Es gab auch eine Zeit, da wurden Ketzer verbrannt. Oder "sehr Gläubige" töteten, weil eine Karikatur sie verletzte.

Übrigens, die Aufsätze in der Schule wurden nicht nur nach dem handwerklichen Können beurteilt, sondern auch nach dem Inhalt.
Oder war es bei dir nicht so?
Also wir waren schon so weit, dass das getrennt gewertet wurde. Ok, es gab am Ende auch eine Gesamtnote, weil das Fach eben nicht „Wissen über Bücher“ oder „Sprachbeherrschung“ hieß, sondern „Deutsche Sprache und Literatur". Die Leselupe ist aber eine „Textarbeitsplattform“ und keine „Textarbeits- und Wahrheitsfindungsplattfom“ (auch wenn öfter mal Nicht-Textarbeits-Themen diskutiert werden).

Um es zusammenzufassen: Ich verstehe, dass du (und andere) nicht glücklich bist, wenn jemand eine für dich so wichtige Geschichte ganz, ganz anders erzählt. Mit „nicht gefallen“ hab ich kein Problem – mir gefällt auch vieles nicht. Aber Schock? Das ist eine tiefe lebensbedrohende Erschütterung (medizinisch und außerhalb der Medizin)! Was um Himmels willen hat an diesem Märchen (der Text steht nicht in der Journalismus-Ecke!) bloß so eine Kraft, dass er eine gestandene Frau so aus der (Lebens)Bahn werfen kann?

Es gibt zwei Wege, diesen Text zu lesen: Als reines Ideen-und-Effektespiel – dann hat es keinen Sinn, irgendwelche Angriffe zu wittern. Oder als Text mit "Botschaft" (Gleichnis wäre wohl das Bibel-verwandte Wort) (der Religionsgründer als "kein Kostverächter" und die Rolle der Erotik in dem, was ursprünglich „gedacht“ war; Diskrepanz zwischen dem, was er wollte/tat, und dem, was seine „Fans“ draus machten; das brutal-kriegerische Element in ihm/der nach ihm benannten Religion; … man kann da so viel hineinlesen, wenn man will) – dann wäre es sinnvoller, über diese Themen zu reden statt in Schockstarre zu verfallen.

Aber naja, die Zeit der Aufklärung ist halt vorbei …


Gruß von
jon
 
Hallo Jon,
du kannst noch so schöne Worte finden. Für mich bleibt es ein Pamphlet, das mich geschockt hat.
Wir kommen nicht auf einen Nenner. Wenn es in der LL als bestes Werk des Monats bezeichnet wird, dann scheint es ja wohl auch das beste zu sein.
Doch ich gestandene Frau kann mich einfach nicht mit der Verunglimpfung von Jesus Christus abfinden. Eigentlich wollte ich nur kurz meine Meinung sagen, hatte gar nicht vor, so viel zu schreiben.
Tammuz wird sich über die Nominierung ja freuen.
Gruß
Marie-Luise
 
Nachtrag:
Die namhaften Kabarettisten haben sich auch daran gehalten.“
… mag sein (gab es da überhaupt schon Kabarettisten?). Es gab auch eine Zeit, da wurden Ketzer verbrannt. Oder "sehr Gläubige" töteten, weil eine Karikatur sie verletzte.
Ich schrieb ja, dass ich schon älter bin, doch aus dem Mittelalter stamme ich nicht. Nachher fragst du noch, warum man mich nicht als Hexe verbrannt hat.
Meine Lieblingskabarettisten waren Dieter Hildebrand, Jochen Busse.
....tistin Lore Lorentz.
 
A

Architheutis

Gast
Die Kritik der Blasphemie geht völlig fehl. Der Text wurde unter Fiktion veröffentlicht, nicht unter Satire.

Unabhängig davon interessierte mich die Meinung der Empörten über die bekannten Mohammed-Karikaturen.

Mich freut, dass der Text den Monat gewonnen hat.

Gruß,
Archi
 
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