Opas neuer Stern

liveforever

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Opa Fred saß auf seinem alten Schaukelstuhl und sah zum Fenster hinaus. Es war Nacht.
Auf seinem Wohnzimmertisch stand das Foto von Else, seiner großen Liebe, die er vor nunmehr 45 Jahren geheiratet hatte und die vor fast 3 Jahren von ihm gegangen war. Er dachte noch oft an seine Else, seinen kleinen Stern, wie er sie immer genannt hatte. Plötzlich viel eine Sternschnuppe vom Himmel und Fred schloß schnell die Augen. In solchen Momenten der Ruhe versuchte er ganz nahe bei Else zu sein.
„Oh, meine geliebte Else !“ flüsterte er. Heute wollte er sie um Verzeihung bitten. Vor einer Woche, bei seinem Parkspaziergang hatte er sich auf eine Bank gesetzt, wie so oft. Doch diesmal hatte auf dieser Bank eine Frau gesessen, die ihm gleich aufgefallen war. Nicht so wie einem eine Frau durch ihre Jugend und ihr Aussehen auffällt, nein im Gegenteil, weil diese Frau seiner Else so ähnlich war. Wie sie dort gesessen hatte, ihre Handtasche auf dem Schoß und ihre Hände gefalten darüber. Die Augen leicht geschlossen und lächelnd. So hatte Else auch immer gesessen, wenn sie besonders glücklich gewesen war.
Opa Fred hatte sich ihr vorgestellt und sie waren in ein munteres Gespräch gekommen. Danach waren sie einen Kaffee trinken gegangen und hatten sich für den kommenden Tag zur selben Zeit am selben Ort verabredet.
Und nach erst einer Woche war ihm Anneliese, so hieß sie, so vertraut wie es ihm nur seine Else je gewesen war. Doch heute Abend hatten ihn das erste mal seit ihrer Begegnung Schuldgefühle geplagt. Gegenüber Else, die ihm immer treu gewesen war und die er jetzt, so hatte er das Gefühl, betrog, weil er etwas für eine andere Frau empfand.
„Oh meine Else, mein kleiner Stern. Hilf mir, denn wie soll ich mich nun verhalten. Du weißt, ich liebe dich mehr als alles andere, doch Anneliese ist so wunderbar.“ Opa Fred schaukelte noch einmal hin und her, ehe er die Augen wieder öffnete. Er sah auf das Bild von Else und sie schien mehr zu lächeln denn je.
„Was willst du mir damit sagen ?“ flüsterte er. Dann schloß er wieder die Augen um ihre Antwort zu hören. Mit einem mal lächelte er. „Ich verstehe, du hast recht. Oh, ich danke dir.“
Eilig stand er vom Schaukelstuhl auf und schlurfte zum Telefon im Flur. 837654 wählte er. Dass es mitten in der Nacht war, viel ihm erst auf als Anneliese sich mit verschlafener Stimme meldete. „Hallo ?!“
Da wurde Opa Fred plötzlich verlegen. „Guten Abend. Hier ist Fred. Es tut mir leid, wenn ich...“ stammelte er wie ein Schuljunge.
„Ah, Fred.“ rief Anneliese. „Schön das du anrufst. Aber um diese Zeit !“
„Ach, weißt du mein Sternchen. Mir ist heute Abend etwas aufgegangen. Lassen wir doch die Vergangenheit hinter uns. Das Leben liegt in der Zukunft.“ sagte er und bedankte sich im Stillen bei Else.
 

ingridmaus

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Hi live!
Mir gefaellt Deine Geschichte sehr gut, aber ich faende sie noch besser, wenn sie laenger waere! Die Vorstellung von Opa Fred, sein alter Stern, das Bekenntnis zum neuen Stern - das geht mir alles zu schnell.
Ein paar Anregungen fuer mehr Laenge:
Warum darf der Leser die Gespraeche mit Anneliese nicht mithoeren? Arbeite das doch ein bisschen aus, vor allem das erste Gespraech - ich kann mir nicht vorstellen, dass es Opa Fred so leicht faellt, einfach eine wildfremde Frau anzusprechen.
Eine Woche - und schon hat er einen neuen Stern? Geht das nicht ein bisschen fix fuer einen alten Mann? Ich wuerde ihm schon ein paar Wochen mehr geben, in denen er langsam, ganz langsam feststellt, dass ihm Anneliese mehr ans Herz gewachsen ist als er wollte.
Und was ist mit Anneliese? Was haelt sie eigentlich von Fred? Faellt ihr ein Neuanfang auch so leicht? Oder hat sie nicht auch eher eine Vorgeschichte, die interessant zu erzaehlen waere?
Es waere schoen, wenn Du das suesse Geschichtchen noch ein bisschen ausbaust!
Liebe Gruesse
Ingrid
 

liveforever

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danke

danke für die Anregungen, Ingrid!
Werde es mir auf jeden Fall zu Herzen nehmen und die Geschichte weiter ausarbeiten. Wenn das geschehen ist, stell ich die überarbeitete Version hier ein.
Bis dahin, liebe Grüße...
 



 
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