Gandalf der Bunte
Mitglied
Outback Rallye
Rudi, seine Frau Ella und ihre vierzehnjährige Tochter Lissy, sind auf dem Weg zu ihrem Urlaubsziel einem Ferien-Bauernhof mittendrin in Schrecklich-Dortsein, dem nördlichsten Bundesland der Republik. Einem Land, das sogar noch damit wirbt, zwischen den Meeren zu liegen. In Rudis Augen bedeutet das allerdings nur, dass die Regenfronten, ob von Nord- oder Ostsee heranziehend, gleich schnell da sind. Und der Begriff Küstennähe ist für ihn nur ein vertuschender Ausdruck für ständigen Wind und dauernden Regen! Er weiß, wovon er spricht, hat er doch 12 Jahre in Kiel, einem nordöstlich gelegenen Vorort Hamburgs, gewohnt. Doch seine Einwände wurden, wie schon in den drei Jahren zuvor, durch eine familieninterne demokratische Abstimmung übergangen.
Eingedenk der zu Ferienbeginn verstärkt auftretenden Autobahn-Staus hatte Rudi bereits am Vortag die ungenutzten Sitze aus ihrem SUV ausgebaut. Den
so gewonnenen Leerraum befüllte er mit dem ungefähren Inhalt eines Tante- Emma-Ladens und einer kaum überschaubaren Kollektion an Koffern und Taschen. Damit hatte er die Voraussetzung für einen Aufbruch in aller Frühe geschaffen.
Als Rudi am folgenden Tag den Wagen auf die Autobahn lenkt, zeigen die Leuchtziffern der Borduhr 11:15 an. Dafür präsentiert sich die, in angenehmen Sonnenschein getauchte Autobahn, erstaunlich frei. Das bleibt auch fast 300 Km so, bis der Stau sie erwischt. Rudi & Family lassen sich die Urlaubslaune jedoch nicht verderben. Der Elbtunnel erweist sich zwar als das übliche Nadelöhr, aber schließlich gelingt es Rudy & Family dann doch noch in den Outback jenseits der Elbe vorzudringen.
Um typische Orientierungs-Probleme gar nicht erst aufkommen zu lassen, hat Ella die Kontrolle über das Steuer übernommen, während Rudi, die Karte vor der Nase, Anweisungen erteilt.
Das klappt auch echt prima ...:
Ella: „Da vorne kommt eine Kreuzung, wo muss ich hin?“
Sie fährt ihren Hals aus, um ein Hinweis-Schild zu entdecken.
Rudi: „Wo sind wir denn überhaupt?“
Er reckt gähnend die Arme und schaut sich um.
Ella: „In...,äh..., Ödendorf, glaub ich.“
Sie beugt sich zur Seite, um auf Rudis Karte etwas zu erkennen.
Rudi: „Ich finde es nicht. Wo ist denn jetzt bloß wieder meine Brille?“
Er blättert in dem Stapel Karten auf seinem Schoß.
Lissy: „Du hast sie auf dem Kopf!“
Total cool von hinten, ohne die Augen von ihrem Vampir-Schmöker zu
heben!
Rudi: „Wie hieß der Ort noch? Glaubich? Ja, Glaubich hast du gesagt.“
Er schiebt die Brille zurück auf die Nase.
Ella: „Wohin jetzt?! Wie kommst du nur auf Glaubich? Davon habe ich ja
noch nie gehört.“
Sie wird langsamer, um dass, von einer Trauerweide verhüllte
Straßenschild zu erkennen.
Rudi: „Das war so ein Doppelname, wie Triststedt-Glaubich oder so.“
Er wühlt sich suchend durch das Handschuhfach.
Ella: „Quatsch, das habe ich sicher nicht gesagt.“
Sie tritt das Gaspedal durch, und schießt noch bei Ocker über die
Kreuzung.
Rudi: „Ich hab die falsche Karte!“
Er räumt das Seitenfach aus.
Ella: „Rechts geht’s nach Totenfelde, links nach Finsternbrook. Wohin soll ich
denn nun? “
Die Kreuzung ist da!
Rudi: „Bleib ganz ruhig! Äh, fahr ... links ab. Nee, warte, am besten du
kehrst..."
Er faltet die neue Karte in alle Richtungen, dreht, kippt und wendet sie.
Ella: „Uups!“
Sie reißt das Steuer nach rechts und zwingt das Auto mit jaulenden
Reifen in die Kurve - Fußgänger spritzen zur Seite und flüchten sich
entsetzt auf den Bürgersteig.
Rudi: „Pfffft.“
Er holt tief Luft…
Ella: „Sag jetzt besser nichts!“
Rudi: „Ich meinte das andere rechts. Okay, wenn wir hier wieder links und
dann…“
Er brabbelt etwas Unverständliches vor sich hin.
Lissy: „Haltet doch einfach an und schaut auf die Karte!“
Ober-cool von hinten.
Rudi: „Gut, ich habe es jetzt. Die nächste bitte links.“
Er wedelt mit dem Arm und dem daran sitzenden gestreckten
Zeigefinger vor Ellas Gesicht herum.
„Dieses links“.
Ella: Biegt auf die schmale Straße ab.
Aus dieser Entscheidung entwickeln sich in der Folge mehrere
Exkursionen zu abseits liegenden oder verwaisten Gehöften. Die
asphaltierten Straßen schrumpfen dabei immer weiter zusammen und
lassen zunehmend ihre Teerdecken vermissen. Bald schon laden
lauschige Waldwege, umstellt von lichten Kieferhainen und
vereinzelten Buchengruppen, in ihre Schlaglöcher ein! Schließlich
durchpflügt Ella bereits halbe Maisfelder, weil die Feldwege
kaum noch zwei Meter Breite aufweisen.
Lissy: "Echt coole Aktion Leute! Jetzt lohnt es sich endlich mal ein
geländegängiges Auto zu haben. Mama, fahr doch bitte den Hügel da
runter, ja? Oder da vorne mitten durch das Kornfeld. Bitte!"
Überhaupt nicht cool vom Rücksitz.
Rudi: „Oh, ich fürchte ..., tatsächlich! Ich habe die Radwanderkarte erwischt!“
Ella: „Jetzt reicht es!“
Die ehemalige Rallye-Pilotin Ella reißt das Steuer herum und schwenkt
auf einen kaum erkennbaren Trampelpfad ein. Mit Aufheulendem
Motor, untermalt von Lackzerstörenden Kratzgeräuschen und den
begeisterten Anfeuerungsrufen ihrer Tochter, durchbricht sie wild
schleudernd Unterholz und Gestrüpp!
In der nachfolgend tiefen Stille schauen die Familienmitglieder sich
staunend um. Überrascht finden sie sich, quer auf einer schmalen
Straße stehend, wieder. Synchron starren Ella und Rudi ungläubig
auf ein Hinweis-Schild, denn sie stehen direkt vor der Zufahrt zum
Bauernhof Locker - ihrem Ziel!
Lissy: „Wow, Mamas Abkürzungen. Voll krass Mann!"
Rudi, seine Frau Ella und ihre vierzehnjährige Tochter Lissy, sind auf dem Weg zu ihrem Urlaubsziel einem Ferien-Bauernhof mittendrin in Schrecklich-Dortsein, dem nördlichsten Bundesland der Republik. Einem Land, das sogar noch damit wirbt, zwischen den Meeren zu liegen. In Rudis Augen bedeutet das allerdings nur, dass die Regenfronten, ob von Nord- oder Ostsee heranziehend, gleich schnell da sind. Und der Begriff Küstennähe ist für ihn nur ein vertuschender Ausdruck für ständigen Wind und dauernden Regen! Er weiß, wovon er spricht, hat er doch 12 Jahre in Kiel, einem nordöstlich gelegenen Vorort Hamburgs, gewohnt. Doch seine Einwände wurden, wie schon in den drei Jahren zuvor, durch eine familieninterne demokratische Abstimmung übergangen.
Eingedenk der zu Ferienbeginn verstärkt auftretenden Autobahn-Staus hatte Rudi bereits am Vortag die ungenutzten Sitze aus ihrem SUV ausgebaut. Den
so gewonnenen Leerraum befüllte er mit dem ungefähren Inhalt eines Tante- Emma-Ladens und einer kaum überschaubaren Kollektion an Koffern und Taschen. Damit hatte er die Voraussetzung für einen Aufbruch in aller Frühe geschaffen.
Als Rudi am folgenden Tag den Wagen auf die Autobahn lenkt, zeigen die Leuchtziffern der Borduhr 11:15 an. Dafür präsentiert sich die, in angenehmen Sonnenschein getauchte Autobahn, erstaunlich frei. Das bleibt auch fast 300 Km so, bis der Stau sie erwischt. Rudi & Family lassen sich die Urlaubslaune jedoch nicht verderben. Der Elbtunnel erweist sich zwar als das übliche Nadelöhr, aber schließlich gelingt es Rudy & Family dann doch noch in den Outback jenseits der Elbe vorzudringen.
Um typische Orientierungs-Probleme gar nicht erst aufkommen zu lassen, hat Ella die Kontrolle über das Steuer übernommen, während Rudi, die Karte vor der Nase, Anweisungen erteilt.
Das klappt auch echt prima ...:
Ella: „Da vorne kommt eine Kreuzung, wo muss ich hin?“
Sie fährt ihren Hals aus, um ein Hinweis-Schild zu entdecken.
Rudi: „Wo sind wir denn überhaupt?“
Er reckt gähnend die Arme und schaut sich um.
Ella: „In...,äh..., Ödendorf, glaub ich.“
Sie beugt sich zur Seite, um auf Rudis Karte etwas zu erkennen.
Rudi: „Ich finde es nicht. Wo ist denn jetzt bloß wieder meine Brille?“
Er blättert in dem Stapel Karten auf seinem Schoß.
Lissy: „Du hast sie auf dem Kopf!“
Total cool von hinten, ohne die Augen von ihrem Vampir-Schmöker zu
heben!
Rudi: „Wie hieß der Ort noch? Glaubich? Ja, Glaubich hast du gesagt.“
Er schiebt die Brille zurück auf die Nase.
Ella: „Wohin jetzt?! Wie kommst du nur auf Glaubich? Davon habe ich ja
noch nie gehört.“
Sie wird langsamer, um dass, von einer Trauerweide verhüllte
Straßenschild zu erkennen.
Rudi: „Das war so ein Doppelname, wie Triststedt-Glaubich oder so.“
Er wühlt sich suchend durch das Handschuhfach.
Ella: „Quatsch, das habe ich sicher nicht gesagt.“
Sie tritt das Gaspedal durch, und schießt noch bei Ocker über die
Kreuzung.
Rudi: „Ich hab die falsche Karte!“
Er räumt das Seitenfach aus.
Ella: „Rechts geht’s nach Totenfelde, links nach Finsternbrook. Wohin soll ich
denn nun? “
Die Kreuzung ist da!
Rudi: „Bleib ganz ruhig! Äh, fahr ... links ab. Nee, warte, am besten du
kehrst..."
Er faltet die neue Karte in alle Richtungen, dreht, kippt und wendet sie.
Ella: „Uups!“
Sie reißt das Steuer nach rechts und zwingt das Auto mit jaulenden
Reifen in die Kurve - Fußgänger spritzen zur Seite und flüchten sich
entsetzt auf den Bürgersteig.
Rudi: „Pfffft.“
Er holt tief Luft…
Ella: „Sag jetzt besser nichts!“
Rudi: „Ich meinte das andere rechts. Okay, wenn wir hier wieder links und
dann…“
Er brabbelt etwas Unverständliches vor sich hin.
Lissy: „Haltet doch einfach an und schaut auf die Karte!“
Ober-cool von hinten.
Rudi: „Gut, ich habe es jetzt. Die nächste bitte links.“
Er wedelt mit dem Arm und dem daran sitzenden gestreckten
Zeigefinger vor Ellas Gesicht herum.
„Dieses links“.
Ella: Biegt auf die schmale Straße ab.
Aus dieser Entscheidung entwickeln sich in der Folge mehrere
Exkursionen zu abseits liegenden oder verwaisten Gehöften. Die
asphaltierten Straßen schrumpfen dabei immer weiter zusammen und
lassen zunehmend ihre Teerdecken vermissen. Bald schon laden
lauschige Waldwege, umstellt von lichten Kieferhainen und
vereinzelten Buchengruppen, in ihre Schlaglöcher ein! Schließlich
durchpflügt Ella bereits halbe Maisfelder, weil die Feldwege
kaum noch zwei Meter Breite aufweisen.
Lissy: "Echt coole Aktion Leute! Jetzt lohnt es sich endlich mal ein
geländegängiges Auto zu haben. Mama, fahr doch bitte den Hügel da
runter, ja? Oder da vorne mitten durch das Kornfeld. Bitte!"
Überhaupt nicht cool vom Rücksitz.
Rudi: „Oh, ich fürchte ..., tatsächlich! Ich habe die Radwanderkarte erwischt!“
Ella: „Jetzt reicht es!“
Die ehemalige Rallye-Pilotin Ella reißt das Steuer herum und schwenkt
auf einen kaum erkennbaren Trampelpfad ein. Mit Aufheulendem
Motor, untermalt von Lackzerstörenden Kratzgeräuschen und den
begeisterten Anfeuerungsrufen ihrer Tochter, durchbricht sie wild
schleudernd Unterholz und Gestrüpp!
In der nachfolgend tiefen Stille schauen die Familienmitglieder sich
staunend um. Überrascht finden sie sich, quer auf einer schmalen
Straße stehend, wieder. Synchron starren Ella und Rudi ungläubig
auf ein Hinweis-Schild, denn sie stehen direkt vor der Zufahrt zum
Bauernhof Locker - ihrem Ziel!
Lissy: „Wow, Mamas Abkürzungen. Voll krass Mann!"
