Ozean (gelöscht)

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Walther

Mitglied
Hallo Bunzla,
wieder ein wortmächtiger Text - und wieder einige bedauerliche Schwächen. Hier fehlts am Metrum und am Reim. Das mit dem Reimen wäre keine Schwierigkeit, man könnte das Problem durch Verschieben in die andere Lyrikecke lösen.
Dann bliebe immer noch das Metrum, das einfach gewaltig holpert.
Ich rege an, das Silbenbild mit betonten und unbetonten Silben unter den Text zu stellen und dann die Feinarbeiten vorzunehmen. Silbenklauben will ich mal eine Weile den Autoren überlassen (das macht einen sauschlechten Ruf, die Erbsenzählerei, und irgendwie sollte ich an dem meinen ein wenig polieren, finde ich). Vorher enthalte ich mich daher der (Bewertungs-)Stimme, weil ich eine Wertung geben müßte, die wiederum dem Text vom Inhalt her nicht gerecht würde: Zwickmühle also.
In diesem Sinne guter Rutsch.
Gruß W.
 

bunzla

Mitglied
Hallo Walther,

entschuldige bitte, dass ich erst jetzt antworte (ich hatte einiges zu tun die letzten Tage). Hätte ich Deinen Beitrag früher gelesen, so hätte ich auch einen guten Rutsch gewünscht, nun wünsche ich zumindest alles Gute für 2008. Vielen Dank auf jeden Fall für deinen Beitrag!

Ich gebe zu, dass ich keine Ahnung davon habe, wie man so ein Gedicht hinsichtlich des Metrums verbessert, bzw. hätte ich in diesem Fall gedacht, dass es ganz in Ordnung ist (wenn ich es lese holpert es eigentlich nicht, bzw. bin ich zu dusselig es zu merken). Wie so eine Analyse aussieht weiß ich in etwa, aber selbst erstellen.. hm. Betonte und unbetonte Silben sind doch in gewisser Hinsicht Interpretationssache? Bin da im Moment etwas ratlos.

Wegen des Reims: Wie kann man denn ein Thema verschieben? Vermutlich nur, wenn es ein Forenmoderator veranlasst, oder?


Soweit erstmal.

lg, b.
 

Walther

Mitglied
Hi bunzla,
sorry, wenn ich Dich hier im Ratlosen lasse, weil ich bei diesem langen Text mich außerstande sehe, das für Dich zu machen. Das ist wiederum nicht mein Job ...
Es gibt viel gute Literatur zu diesem Thema.
Bester Gruß W.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo,

ich habe nicht das Problem mit dem Metrum, moderne Lyrik setzt an deren Stelle häufig den Rhythmus, aber ich finde dein Werk zu überladen. Schau mal, ich habe es ein wenig "leichter" gemacht. Vielleicht hilft es dir ja bei deiner Überarbeitung.

dort drüben mein Freund
küsst die Sonne
dem knirschenden Packeis
das schroffe Gesicht

schau doch mein Freund,
wie dem ewigen Eis
unter heilender Wärme
die Haut zerbricht

höre zu mein Freund,
wie sich Kälte und Wärme
ineinander verzehren,
wie ihr Werben den Ozean füllt


Lieben Gruß
Franka
 

gareth

Mitglied
Ich muss sagen, ich habe kein ernsthaftes Problem mit dem Metrum, bunzla. Einzige Ausnahme ist die allerletzte Zeile. Wenn man die drei Schlusszeilen der Verse vergleicht, wird das glaube ich klar

* sein düsteres Keifen und Fauchen vergisst
* jener zärtlich küssenden Sonne vermischt
* und Teil werden des wogenden Ozeans

Rhythmisch besser einfügen würde sich z.B.

als Teile des wogenden Ozeans oder
und vergehen im wogenden Ozean

Ich habe eher etwas Schwierigkeiten mit dem Thema und seiner Umsetzung. Schmelzendes Packeis ist zur Zeit ja eher negativ besetzt. So wirkt der Text auf mich auch etwas irritierend.
Auch die Rolle des Freundes ist mir nicht klar. Da er lediglich zuhören soll, wirkt er auf mich eher wie ein rhytmischer Füllstoff.


Grüße
gareth
 

bunzla

Mitglied
Hallo Franka und gareth,

vielen Dank für eure Kommentare! Gleich vorweg: Ich bin hier im Forum relativ neu und habe ich neben einem neueren Gedicht auch dieses hier eingestellt, welches schon etwas älter ist. Insofern muss ich dazusagen, dass die Irritation bzgl. des schmelzenden Packeises nicht beabsichtigt ist... was nicht heißen soll, dass das Thema zum Zeitpunkt des Verfassens nicht wichtig war, nur nicht so in aller Munde, würde ich sagen.

Franka, ich kann verstehen, dass das Gedicht unter Umständen überladen wirkt, dein Vorschlag erscheint mir jedoch sehr arg beschnitten. Dass das Gedicht etwas vollmundig daherkommt, ist nicht unbeabsichtigt. Da ihr jedoch beide, Franka und gareth hinsichtlich des letzten Verses Alternativen vorschlagt, werde ich mir da etwas ausdenken.
"und vergehen im wogenden ozean" würde mir eigentlich schon ganz gut gefallen, abgesehen vom vergehen... klingt für meinen Geschmack etwas zu negativ. Ich hoffe, dass mir da etwas einfällt.

Die Rolle des Freundes... der gehört schon zum Konzept des Gedichts. Hier möchte jemand mit einem Freund einen magischen Moment teilen bzw. ihn auf diesen aufmerksam machen.

lg, b.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7520

Gast
hi bunzla,

spontan habe ich den alten caspar david friedrich assoziiert und fand das eigentlich ganz gelungen. auch finde ich den text nicht zu überladen, in sich ist das ganze schlüssig, auch mit dem freund. etwas barock zwar, aber funktioniert. ja gut, hier und da hätt's weniger auch getan für ein modernes gedicht, aber was solls. feintuning ist ja immer noch drin, aregungen gibt's ja zur genüge.

grüße
nofrank
 
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