Perceval

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VanOldi

Mitglied
Perceval
(oder ein versöhnliches Ende)

Mit roter Rüstung schwer bewandet,
und einer Traglast für den Geist
in Albion zur Flut gestrandet,
kam Perceval dort hingereist.

Es treibt ihn weiter an die Suche,
nach der Christen heil´gem Gral,
belegt mit diesem Gottesfluche
sei ihn zu finden seine Qual.

Mehr als sein Auge sehen mag,
mehr als die Sinne spüren,
kann nur ein mitleid´ger Vertrag
zu der Befreiung führen.

Durchstreift hat er das ganze Land,
durchzogen jeden Ort,
bis Mundsalvaesch er endlich fand,
des Grales mystisch Hort.

Tief leidend ist der Burgenherr,
der auf Erlösung harrt,
doch Parceval ist viel zu sehr
vor Erfurcht hier erstarrt.

Es wohnen Wunder in den Hallen
und Feste voller Freuden,
für den Besuch ein Wohlgefallen
die Zeit hier zu vergeuden.

Er sieht, und doch erkennt er nicht,
was hier dem Hausherrn fehlt,
zu der Erleuchtung fehlt das Licht
das den Verstand beseelt.

Betränten Glaubens zieht er fort,
da dieser hier zerbrach,
denn wie ein Gaukler hielt der Ort
nicht das, was er versprach.

Sigune heißt des Schicksals Hand
die bald ihn zurück leitet,
und die ihn füttert mit Verstand,
dass sich sein Wissen weitet.

Nur wenigen sei es vergönnt,
dass die Burg sich zeigt.
Wer Reinheit nur sein Eigen nennt,
dem ist sie wohlgeneigt.

Wer sie dann frei betreten kann,
der soll Erlösung bringen,
dazu muss ihm als Rittersmann
der eine Satz gelingen.

Und Perceval, der wendet nun,
den Blick und seinen Schritt,
weiß er doch jetzt, was sei zu tun,
als er den Saal betritt.

Den einen Satz er endlich spricht
voll wärme, und beherzt
sieht er dem Leiden in´s Gesicht,
"Sagt Oheim, was Euch schmerzt!"
 
M

margot

Gast
oh-oh - das ganze ist harter tobak.
etwa wie schaukeln überm vulkan, oder bei aldi
5 paletten bier einkaufen.

ralph
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo VanOldi

das tut gut, eine alte Geschichte wieder einmal als Ballade zu finden, aber nicht so gewaltig und inhaltsschwer wie im 19. Jahrhundert, sondern leichter und amüsanter. Glückwunsch!

Liebe Grüße Vera-Lena
 



 
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