Pläne - Wünsche

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Vera-Lena

Mitglied
Pläne – Wünsche

Wärst du der Kern,
möchte ich dich mit Kirschfleisch
umhüllen,
ein fruchtiges Sein,
dich nährend
in der Zeit,
wenn du aus der Höhe
der Erde anheim
gegeben bist,
ein leuchtendes Rot noch,
Erinnerung an Leben,
das dir neu zukommen wird,
wenn du den Winter überdauert,
während ich zu Erde geworden bin,
Nahrung wiederum
für den jungen Baum.
Wärst du der Kern,
könnte ich dich mit Pfirsich.....
ein sanftes Orange,
Erinnerung an ein Leben
voller Geduld.
Wärst du der Kern
möchte ich dich mit einer Nussschale
umgeben,
einen Schutzmantel...
Wärst du der Kern,
bei dir sein möchte ich.
 

Walther

Mitglied
Lb. Vera-Lena,

schade, daß dieses kleine feine Wortspiel mit des Pudels Kern so unge- und unberührt sein Dasein fristet. Dabei lohnte es sich, der einen oder anderen Kernfrage des Seins ein wenig näher zu treten. Wobei die Nähe ja beides ist: Geborgenheit und Gefahr. Und wenn es auch nur die der Erkenntnis ist.

Mein Vorschlag an Dich wäre, das Werk am Anfang ein wenig zu verdichten. Es ist zwar durchaus klar, was Du sagen willst, aber ich meine, das ginge auch kürzer.

Der Rest gefällt auch und gerade wegen seiner Kürze, weil in der Prägnanz der Unterschied der Kernfragenbilder hervorsticht.

Ich hoffe, meine Überlegungen helfen Dir weiter und haben Dich anregen können, den Anfangsteil nochmals in die Hand zu nehmen.

Gerne gelesen und wieder Einiges erfahren: Dafür mein Dank an Dich.

LG W.
 

Vera-Lena

Mitglied
Danke, lieber Walther,

ich will mal einigs herausnehmen, was vielleicht wirklich nur Erklärung darstellt zu Dingen, die in der Natur auf diese Weise ablaufen, was aber jedermann/frau eigentlich weiß.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Pläne – Wünsche

Wärst du der Kern,
möchte ich dich mit Kirschfleisch
umhüllen,
dich nährend,
ein leuchtendes Rot noch,
Erinnerung an Leben,
das dir neu zukommen wird,
wenn du den Winter überdauert,
während ich zu Erde geworden bin,
Nahrung wiederum
für den jungen Baum.
Wärst du der Kern,
könnte ich dich mit Pfirsich.....
ein sanftes Orange,
Erinnerung an ein Leben
voller Geduld.
Wärst du der Kern
möchte ich dich mit einer Nussschale
umgeben,
einen Schutzmantel...
Wärst du der Kern,
bei dir sein möchte ich.
 
Liebe Vera Lena,
Bilder, Rhythmus und Inhalt gefallen mir sehr.
Ein paar Kleinigkeiten sind mir allerdings aufgefallen:
4. Zeile: Hier fände ich nähren besser als "nährend"
8. Zeile : dort müsste es m.E. überdauer s t heißen.
Und die letzte Zeile würde ich weglassen. Dass das Lyr-Ich bei "ihm" sein möchte ist doch ohnehin klar.
Die letzte und vorletzte Zeile würden dann heißen:

(mit) eine m Schutzmantel.
Wärst du der Kern ...

Herzliche Grüße
Karl
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Karl,

danke für Dein aufmerksames Lesen und Deine Vorschläge!

Wenn du den Winter überdauert, heißt nach meiner Ansicht, wenn Du den Winter überdauert [blue]hast[/blue] oder
[blue] haben wirst[/blue]. Also das Lyri ist davon überzeugt, dass das Lyrdu den Winter überdauern wird.

Wenn Du den Winter überdauers[blue]t[/blue], dahinter steht mir ein zu goßes Fragezeichen. Das hört sich für mich so an, als ob das Lyri befürchtet, dass das Lyrdu den Winter nicht überdauern würde.

Gewiss ist natürlich gar nichts, aber die Hoffnung in dem Lyri ist stärker als der Zweifel.

Ja, in der gekürzten Fassung hört sich Dich [blue]nähren[/blue] besser an. Das werde ich noch ändern.

Mit dem Schluss hast Du sicher Recht. Da hat mir mein übervolles Herz einen Streich gespielt.

Das schätze ich so sehr an der LL. Nie habe ich einen Abstand zu einem Text. Auch diesen hier habe ich direkt eingetippt, aber andere haben einen Abstand und
können mir Hinweise geben.

Einen Tippfehler habe ich auch noch drin, sehe ich gerade, oh Danke!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Pläne – Wünsche

Wärst du der Kern,
möchte ich dich mit Kirschfleisch
umhüllen,
dich nähren,
ein leuchtendes Rot noch,
Erinnerung an Leben,
das dir neu zukommen wird,
wenn du den Winter überdauert,
während ich zu Erde geworden bin,
Nahrung wiederum
für den jungen Baum.
Wärst du der Kern,
könnte ich dich mit Pfirsich.....
ein sanftes Orange,
Erinnerung an ein Leben
voller Geduld.
Wärst du der Kern
möchte ich dich mit einer Nussschale
umgeben,
einem Schutzmantel.
Wärst du der Kern...
 

MarenS

Mitglied
Jau, Vera-Lena! So gekürzt gefällt es mir sehr gut. Irgendwie konnte ich mich nicht aufraffen dir zu schreiben, weil ich mich nicht entscheiden konnte, was mich eigentlich störte. Nun weiß ich es. *grinst

Liebe Grüße von Maren
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Klasse Idee!
So kann ein gelungenes Liebesgedicht aussehen und die ganzen Unwörter aus diesem Bereich tauchen nicht einmal auf.

Liebe Grüße
Manfred
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Maren,

der kleine Stupser in die richtige Richtung von aufmerksamen Lesern hat mir schon oft geholfen, so auch hier. Es freut mich, dass Dir der Text jetzt gefällt. Danke für Deine Antwort! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Manfred,

die Liebe liegt diesem Text zu Grunde, ganz gewiss. Man kann aber auch noch andere Aspekte entdecken, wenn man das wollte.

Ich freue mich, dass Dir der Text zusagt und danke Dir für Deinen Kommentar.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
Liebe Vera Lena,
so stimmt "überdauert" selbstverständlich.
Ansonsten freue ich mich, dass meine Hinweise hilfreich waren.
Herzliche Grüße
Karl
 

Meral Vurgun

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

"Wärst du der Kern,
möchte ich dich mit Kirschfleisch
umhüllen,
dich nähren,
ein leuchtendes Rot noch,
"

Alleine sind diese Zeilen sagen alles. Aber mir gefällt das ganze Gedicht gut.


Liebe Grüsse.
 
H

Heidrun D.

Gast
Das ganze Gedicht wirkt wie der schützende Mantel einer Mutter auf mich, die ihr Kind einhüllen will.

In einer anderen Lesart - und da hat Walther Recht - kann es auch den Kern aller gelebten Dinge betreffen ... die eigenen Gedanken, Verse, die überdauern sollen in einer vergesslichen Welt (oder eben auch den e i n e n sinnstiftenden Gottesgedanken).

Die Verdichtung hat deinem Text gut getan.

Liebe Grüße
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Heidrun,

schön, dass Du mehrere Interpretationsmöglichkeiten aufzeigst.

Für mich handelt es sich dabei um zwei erwachsene Menschen, wobei das Lyrdu seinen Lebensweg erst seit einigen Jahren selbst in die Hand nimmt. Das Lyri setzt große Hoffnungen in die geistige (kernhafte) Entwicklung des Lyrdu und ist deshalb auch bereit, Opfer zu bringen, um dem Lydu beim Vorankommen seiner geistigen Entwicklung behilflich zu sein, auch noch über dieses Leben hinaus.

So hatte ich mir das gedacht, aber mir war klar, dass der Text offen ist für Mancherlei und das war mir auch wichtig.

Danke für Deinen weiträumigen Kommentar! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 



 
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