Plötzlich Menschen...

hwg

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Auf den Straßen der Großstadt laufen die Leute aneinander vorbei und sagen nichts. Was sollen sie auch sagen? Man kann nicht allen, die entgegenkommen, einen guten Tag wünschen oder mit "Mahlzeit" begrüßen.

Anders sieht die Sache für den aus, der draußen auf dem Land wandert und dem ein Wandersmann oder eine Wandersfrau entgegenkommt. So fremd man einander auch sein mag, es wird genickt und guten Tag gewünscht.

Hinter dem Haus, in dem ich wohne, gibt es einen schmalen Verbindungsweg, der an ein paar Schrebergärten vorbei zur Hauptstraße führt. Auch da grüßen die Leute einander, die hundert Meter weiter auf der belebten Straße sich nicht mehr kennen und beachten.

Auf den einsamen Wegen zeigt sich, dass wir eigentlich doch ganz nette Zeitgenossen sind und gar nicht so verstockt und grantig, wie wir manchmal hingestellt werden. Auf den einsamen Wegen zeigt sich, dass wir selber auch ein bisschen einsam und deshalb froh sind, wenn wir einen freundlichen Gruß erweisen können.

Am Land werden aus Leuten plötzlich Menschen.
 



 
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