Poemilitis

4,10 Stern(e) 10 Bewertungen

zanzara

Mitglied
Ein Freund von lyrischem Erguss,
litt unter poem quantilus,
das heißt, er schrieb sich Stund um Stund
im Kämmerlein die Finger wund.
Kein Schreibkrampf ließ die Feder rasten,
kaum hatte er ein Werk „ im Kasten“,
schon trieb es ihn zu neuen Taten,
ein jeder Furz wurde verbraten.
Doch weiß man, stetes Sitzen, Hocken,
lässt nicht nur die Verdauung stocken.
Das Blut will nicht recht zirkulieren.
Wie soll da der Verstand agieren?
Fernab von Süß- und Sauerstoffen
war‘n Lunge bald und Herz betroffen.
Noch konnt‘ er wenden das Geschick,
da flüstert’s leise: „Limerick“.
Beim Elfchen dann, im ersten Dämmer,
verschied er, der Gedichtespammer.
 

presque_rien

Mitglied
Hiya,

wollt ich auch schon anmerken, das ist die einzige wirklich störende Stelle, metrumtechnisch.

Vllt besser:

"und jeder Furz wurd' prompt/schnell/rasch verbraten"

"im Kasten" würd ich übrigens nicht in Anführungsstriche setzen - du setzt "poem quantilus" oder "verbraten" ja auch nicht in Anführungsstriche.

Noch ne etwas schwierige Stelle (Metrum betreffend) ist "Das Blut will nicht recht zirkulieren" - aber s geht eigtl.

Ansonsten: Love it.

pr
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Zanzara

...so isses. Schliesse mich Julia vollumfänglich an.

Nett mit kleiner Schwachstelle.

LG

Jürgen
 

HerbertH

Mitglied
Hallo zanzara,

ich meinte auch das Metrum, aus "wurde" wird da "wurdeeh", will man im Rhythmus bleiben.

Liebe Grüße

Herbert
 

Inu

Mitglied
Hallo zanzara
Das ist ja soo treffend beschrieben. Es gibt auch im Internet viele Poeten, die die Probleme des von Dir beschriebenen Typen haben. Klasse gemacht.

Nur ... warum änderst Du den Stolperer in der 8. Zeile nicht? Das ist aber auch das einzige, was ich beanstande.
9 Punkte

liebe Grüße
Inu
 

zanzara

Mitglied
Ein Freund von lyrischem Erguss,
litt unter poem quantilus,
das heißt, er schrieb sich Stund um Stund
im Kämmerlein die Finger wund.
Kein Schreibkrampf ließ die Feder rasten,
kaum hatte er ein Werk im Kasten,
schon trieb es ihn zu neuen Taten,
ein jeder Furz wurd' rasch verbraten.
Doch weiß man, stetes Sitzen, Hocken,
lässt nicht nur die Verdauung stocken.
Das Blut will nicht recht zirkulieren.
Wie soll da der Verstand agieren?
Fernab von Süß- und Sauerstoffen
war‘n Lunge bald und Herz betroffen.
Noch konnt‘ er wenden das Geschick,
da flüstert’s leise: „Limerick“.
Beim Elfchen dann, im ersten Dämmer,
verschied er, der Gedichtespammer.
 



 
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