Präsens

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literary

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Präsens 29.11.02

Mein letzter Bericht hieß Blick in die Zukunft und das war es auch. Es ist lange her, dass ich das geschrieben habe und ähnlich hat es sich dann ja auch ein paar Wochen später zugetragen.
Es ist wieder Zeit vergangen und ich bin über die Gemütszustände , den man nach den verschiedenen Zeitabständen erreicht, überrascht. Erst war es Wut, dann Trauer, dann allgemeine Heiterkeit nun wieder Wut. Denn Menschen als Objekt der Untersuchung in diesem Falle zu nehmen ist recht interessant. Die meisten Gefühle sind kaum nachvollziehbar und für denjenigen selbst nicht erklärbar. Da der Ursprung der Wut nicht auffindbar ist, tief verwurzelt in dem Labyrinth der Gefühle, kann dieser lodernde Herd auch nicht gelöscht werden. Wird das Problem erzählt immer und immer wieder und steigert man sich hinein, bis man ins Schwitzen gerät, so stellt man am Ende fest, dass jeder einem etwas anderes rät, und man noch verwirrter da steht.
Ja verwirrt oder verirrt ist man, nicht in der Lage den rechten Weg zu finden, in dem Geflecht aus Liebe und Hass, hin und hergerissen wischen, den sich so kontrahierenden doch gleichzeitig anziehenden starken Gefühlen. Böse und gut, stark und schwach, schlafend oder wach. Man kann sich nicht entscheiden, wie denn auch? Es ist, als versuche man sich selbst von außen und innen gleichzeitig zu betrachten. Der Blick von außen soll bekanntlich sehr schwer sein, doch der Blick von innen ist der Antagonist. Das Gegengewicht, wie eben Liebe und Hass oder Kopf und Herz.
Man gelangt an einem Punkt an dem man nicht mehr weiter weiß, und dann richtet man sich mit solchen Texten an die Öffentlichkeit, natürlich im Schutze der Anonymität. Ob das Abhilfe verschafft ist fraglich, denn eigentlich sind die Fragen an das Ich und nicht an Außenstehende, das ist auch der Grund dafür, dass einem keiner wirklich helfen kann. Doch fragt man sich selbst erhält man Antworten, die erschrecken, die man nicht glauben möchte, weil man sich so lange über sie gestellt hat, ihnen den Rücken zu gewand hat. Doch sie haben die längeren Beine und holen einen im Endeffekt ein.
Was soll man blos tun?
„Erst die Moral, dann das Fressen“ dgo- Bertolt Brecht
 
Hallo literary!
Haß läßt sich nur ausreißen - so wie man Pflanzen rausreißt!
Was sich wie ein Kinderspiel anhört, funktioniert wirklich.

Ich hab mir am Schluß des Textes, wo die Fragen schon so lange Beine haben, vorgestellt, daß du das Ganze vielleicht mal versuchen solltest als aktiven Text, also wo der Haß persönlich auftritt und mit der Liebe spricht, oder die Wut mit der Gleichmut verhandelt.

Wie wär´s?
Grüße
 



 
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