Prolog zu Ritus of Arcane

Mercury

Mitglied
Hallo,

hier mal meinen Prolog zu meinem Dark Fantasy Roman \"Ritus of Arcane\" Ich weiß der Prolog klingt arg Klischeehaft, aber das ist Absicht ;)


Gewaltsam aus den Planungen der nächsten Schlacht gerissen, warf der dreizehnjährige Yuon mehrere Zinnfiguren um, als das schwere Trampeln von Pferdehufen erklang und ihn aus seinen Träumen von Helden und großen Schlachten rissen. Eine kaum übersehbare Staubwolke kündigte ein schwer bewaffnetes Fähnlein berittene an, die die Hauptstraße ohne Rücksicht auf Verluste hinauf galoppierten, direkt an Yuons Elternhaus vorbei, Richtung des Stadtplatzes. In kurzem Abstand folgten mit Äxten und Schwertern bewaffnete Infanteristen, die mit militärischer Präzision jeden organisierten Widerstand im Keim zu ersticken trachteten und mit ihren Waffen in Häuser eindrangen und versperrte Türen öffneten. Es war nur eine kleine Stadt, und die paar Männer die von den Feldern und ihren Arbeiten herbeigeeilt kamen um mit lächerlich anrührender Verzweiflung mit Harken, Mistgabeln und ein paar Speeren Widerstand leisteten, waren für die trainierten und gut gerüsteten Angreifer kein ernsthaftes Hindernis, geschweige den eine Herausforderung. Das hier war kein plumper, unorganisierte Überfall, dass war eine Aktion einer gut organisierten Gruppe ausgebildeter Soldaten, die genau zu wissen schienen, was sie wollten.

Neben einem Dutzend Reiter stürmten Fußsoldaten die Hauptstraße hinauf, verteilten sich schnell über den größten Teil der kleine Ansiedlung, konzentrierten sich aber auf die Lagerhäuser und die größeren Häuser am Süd und Westrand, in denen sie mehr zu plündern zu erhofften schienen, während ein anderer Teil Häuser und Umgebung durchkämmten.

Yuon spürte die Angst der Erwachsenen, die aufkeimende Panik der Frauen. Sah und hörte, wie Fenster und Türen verrammelt wurden und Tische und Stühle davor gezerrt wurden, vernahm wie Männer nach ihren Waffen riefen und Frauen die Kinder zu verstecken versuchten. Einige die es nicht mehr in Häuser schafften, flohen über die Felder in nördliche Richtung zum Fluss, wurden jedoch von einigen gepanzerten Reitern mit großen, schnaubenden Kriegspferden spielend eingeholt und auf die Rücken ebendieser wütenden Ungetüme geworfen und zurückgebracht. Schnell schien klar, wieso sie gekommen waren, ihr Auftreten wirkte wie die Donnergrollen, das Schnauben und Stampfen ihrer Pferde wie die Stimmen aus einer anderen düsteren Welt, knappe gebrüllte Befehle erklangen immer wieder wie ein ferner Todesruf und zerschnitten die Luft wie die blitzenden Waffen der Männer. Yuon rannte von seinem Baumversteck nach Hause, unterwegs sah er bewaffnete, die Türen eintraten, andere die mit blitzenden Waffen auf die eindrangen, die sich ihnen Todesverachtend entgegenstellten. Einige Häuser gingen in Flammen auf, in anderen wurde scheinbar erbittert um Hab, Gut und Leben gekämpft. Schrecken, Tot und Zerstörung waren mit einem Mal Gast in dem friedlichen kleinen Städtchen, dass Yuon nur als idyllisches Fleckchen Erde kannte, in der das aufregendste ein Reisender oder eine Gruppe Soldaten war, die von einem fernen Krieg vorbeikamen und Geschichten erzählten. Nun waren es Schreie, an die sich Yuon besonders gut erinnerte und für immer erinnern würde, die er nie vergessen würde, die die Luft erfüllten, dazwischen das Gebrüll von Männern die ihre Gegner verfluchten, andere die um Hilfe riefen. Weinende Kinder und Frauenstimmen erklangen wie der Chor des Todes, dazu das knisternde prasseln von Flammen brennender Häuser, aus deren Fenster heiße, lodernde Feuerzungen krochen.

Vergeltung nannten sie es, wie Yuon später irgendwo erfahren sollte. Vergeltung für einen Krieg, der hunderte Kilometer entfernt ausgetragen wurde und von der Gruppe Marodeure nun in das Herz des Nachbarlandes getragen wurde, um Schrecken und Furcht zu säen. Nicht dass die kleine Stadt Yuons wichtig war, oder irgendeinen besonderen Wert hatte, sie schien wie ein zufälliges, willkürlich gewähltes Opfer. Es hätte genauso gut jede andere Stadt sein können, und doch schienen die Götter keine Gnade für Teréna zu kennen. Von einem Tag auf den anderen wurde Yuons Heimat zum Nebenschauplatz eines Krieges, den er nicht kannte und nie erwartet hätte. Wieder ein Konflikt reicher Männer, ausgetragen um Land, Ehre und einen schmalen Streifen trockener Erde. Die Bewohner hatten keine Chance, niemand hatte hier je mit einem Angriff gerechnet, wieso auch, so tief im Territorium des Kaisers? Was sollte da nun ein Kind tun? Und doch ergriff Yuon ein herumliegendes Schwert eines Verwundeten und stellte sich einem der Angreifer der ihn mehr verblüfft und amüsiert als alarmiert ansah. Yuon starrte in die Augen des mit einem Vollhelm bis auf die Augen und den Mund vermummten, der sein Gesicht scheinbar verbarg um nicht erkannt zu werden. Doch der Mann lachte rau nur und schlug ihn mit einem halbherzigen Hieb der flachen Seite der Klinge nieder. Im liegen bemerkte Yuon die Kreuzförmige Narbe über dem linken Auge des Mannes, die er aus einer früheren Schlacht erlangt zu haben schien. Diese Narbe, dieses Kreuz mit dem Querbalken unter dem Auge brannte sich ins Gedächtnis des Jungen ein und als Yuon glaubte, dies wäre das letzte was er in diesem Leben zu sehen bekam, drehte sich der Mann zur Tür und verschwand wortlos, ohne etwas mitzunehmen. Das letzte was Yuon sah als er sich an einem Fenster hochzog, waren die Pferde der Angreifer, wie sie mehrere zappelnde Bündel auf ihre Pferde banden. Obwohl er es nicht direkt sah, wusste er es, dass sie SIE auch mitnahmen. Tajara, die Tochter des Bürgermeisters und damit wahrscheinlich irgendwie wichtig oder wertvoll, vielleicht für ein Pfandgeld. Vielleicht war es auch nur Zufall und sie nahmen sie mit, weil sie gerade da war, gerade vor einem ihrer Pferde über die Straße rannte und ein paar Münzen auf dem nächsten Sklavenmarkt in Veneci abgeben würde.
Aber sie war nicht irgendwer, nicht nur irgendein Mädchen von Unzähligen, die an diesem furchtbaren, schwarzen Tag aus dem Dorf entführt wurden. Sie war seine Liebe. Seine erste Liebe. Das Mädchen mit den blonden Zöpfen und dem Engelslächeln. Mit den blauen Augen, die blauer leuchteten als der Ozean. Und in diesem Moment, als er blutend und mit schmerzendem Körper auf dem Boden lag und das prasseln der Flammen hörte und den Rauch roch, schwor er sich, sie zurückzubringen. Er würde sie finden. Und wenn er sie bis zum Ende der Welt verfolgen musste...

Für Kommentare wäre ich dankbar,

lg
 
Hallo ;)

Habe gerade deine Geschichte gelesen und muss sagen, dass sie wirklich ziemlich kompliziert und anstrengend zu lesen ist. Sicher du hast eine schöne Sprache und benutzt schöne Metaphern, doch die Sätze sind einfach viel zu lang und manchmal so sehr verschachtelt, dass ich mich überhaupt nicht mehr auskannte. Um ehrlich zu sein würde mich das ziemlich abschrecken und ein solches Buch würde ich nicht kaufen. Wenn ich am Schluss eines Satzes bin weiß ich nicht mehr was am Anfang war.

Versteh mich nicht falsch, die Geschichte hat großes Potenzial, ebenso wie dein Schreibstil! Aber an der Umsetzung solltest du noch ein wenig arbeiten ^^
Das ist jetzt auch keineswegs böse gemeint, sondern nur konstruktive Kritik von jemanden den es interessiert wie es weitergeht (die Fortsetzung jedoch in "einfacherer" Sprache gerne lesen würde :)

Den letzten Absatz finde ich um EINIGES besser, da du kürzere, prägnante Sätze benutzt die leicht verständlich sind. Da stockt der Lesefluss nicht und das animiert zum Weiterlesen :) *daumen hoch*!!!

Eine kleine Umgebungsbeschreibung wäre auch hilfreich um ein Bild zu erzeugen. Wo befindet sich der Junge? Wie sieht diese Stadt aus? Wie groß ist sie? Wenn ich das lese entsteht in meinem Kopf kein Bild :( Aber genau davon lebt ein Roman meiner Meinung nach. Ich habe mal wo gelesen: Ein Autor soll nicht erzählen, er soll zeigen ^^

Bitte bitte das nicht böse auffassen! Ich hoffe es hilft dir weiter!!!

Ganz liebe Grüße,
Michaela :)
 
O

Orangekagebo

Gast
Hallo Mercury,

da braucht es noch viel Arbeit. Wie MichaelaMaria schon schrieb: zu lange Sätze und überflüssige Wendungen.

Das, was Yuon alles zu sehen vermag, ist real nicht möglich. Die ganzen Gedankengänge, was in den Leuten vorgeht, die sich todesmutig entgegenstellen usw. müssen raus.

Schaue durch Yuons Augen und überlege, was Du alles sehen könntest (und streiche alles, was nicht)

Wenn Du packend schreiben willst,dann brauchst Du Sichtweisen. Lasse die Leser mit Deinen Figuren erleben.
Spannung zerbricht in langen Sätzen. Du musst den Leser zittern lassen mit kurzen Sätzen wie das Stakkato aus einer MPi - gerade in Kampfszenen.

Nimm Deinen Text und überlege, was Du in jedem Satz aussagen willst. Dann streiche alle Wörter, bis diese Aussage zu lesen ist. Keine Verlängerungen. Dann wird es richtiger.

LG, orangekagebo
 

Mercury

Mitglied
Hi,

erstmal vielen Dank für die Infos - das hilft mir weiter. Das mit den Schachtelsätzen ist so eine Marotte von mir, das habe ich selber schon gemerkt, wenn ein Satz auf einer Normseite über 4,5 Zeilen geht...(ja das schaffe ich)

Natürlich ist es noch viel Arbeit, bis das Werk Druckreif wäre, aber genau diese Rückmeldungen wie von euch zwei helfen mir enorm weiter - deswegen vielen Dank dafür.

lg
 



 
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