Seit ich von der Bauplanungsfirma freigesetzt wurde, nimmt mein Leben entschieden eine Wendung zum Besseren. Ich brauche mich zum Beispiel nicht mehr von Konserven zu ernähren, weil ich endlich Zeit zum Kochen habe. Daß ich trotzdem weiterhin mittags regelmäßig eine Büchse aufmache, ändert nichts daran. Jetzt ist es meine eigene freie Entscheidung. Genauso ist es mit dem Aufstehen. Der Wecker klingelt weiterhin um halb sieben Uhr morgens. Ich lege eine Decke darüber und bringe ihn so zum Schweigen. Jedenfalls brauche ich nicht aufzustehen, wenn ich nicht will. Das überlege ich mir noch fünf Minuten, bis ich dann wirklich aufstehe. Ja, das ist wahre Freiheit.
Es sind andere Dinge, die mich verstimmen. Der Pulverkaffee schmeckt wie Medizin. Die Brötchen wie feuchte Watte. Die Marmelade scheint nur aus Sacharin zu bestehen. Dazu das angefangene 2000-Teile-Puzzle auf dem Couchtisch. Der Wilde Kaiser mit Almwiesen im Vordergrund. Auf der Wiese grasen Kühe, oder liegen wiederkäuend im Gras. Rotbunte und schwarzbunte Kühe, die entsprechend gefleckten Pappteile habe ich beiseite gelegt. Drei Kühe sind schon fertig zusammengesetzt. Ganz oben ist viel blauer Himmel ohne ein Wölkchen, das Orientierung verheißen könnte. Dutzende von gleichförmig blauen Pappteilen liegen in der Schachtel. Der Berg dagegen ist felsengrau mit Klecksen von Tannengrün. Den habe ich in den Schachteldeckel sortiert: Haufen von Grau, grün getupft. Zweitausend Teile. Was für eine Herausforderung.
Zwischen all den himmelblauen Teilen im Schachtelboden sind auch hellgraue, blaugraue, ein dunkles mit einem hellen Streifen. Der Silberstreif am Horizont. Ich probiere es am lückenhaft ausgelegten Himmel aus, nirgends will es hinpassen. Sodbrennen am frühen Morgen. Zuviel Sacharin. Vor dem Fenster gurrt eine Taube.
Ich muß einkaufen, ich muß die Zeitung lesen. Die Zeitung scheint jeden Monat dicker zu werden. Immer mehr Reklamebeilagen, der Anzeigenteil wird auch immer größer. Ich brauche Stunden, das alles zu lesen. Und ich muß das Puzzle legen. Das Pappteil mit dem hellen Streifen auf dunkelgrauem Grund klotzt zwischen den himmelblauen Teilen und fordert Beachtung.
Jetzt habe ich das Teil wieder in der Hand, drehe es hin und her, setze es mal links, mal rechts am Himmel an. Um den Gipfel des Wilden Kaisers herum ist der Himmel etwas dunkler, fast schon gewittergrau. Doch es will nicht passen. Ich drehe es ganz herum. Ja, jetzt kommt mir die Erleuchtung: es gehört an eine der Kühe. Auf den Kopf gestellt, wird aus dem Silberstreif am Horizont ein weißer Streifen auf dunklem Fell. Es gehört zu einer schwarzbunten Kuh, die am Fuß des Wilden Kaisers liegt und wiederkäut.
Ach ja.
Jeden Tag sagt mir ein kleiner Teufel, daß mein Leben ganz anders wäre, wenn es doch nur anders wäre.
Es sind andere Dinge, die mich verstimmen. Der Pulverkaffee schmeckt wie Medizin. Die Brötchen wie feuchte Watte. Die Marmelade scheint nur aus Sacharin zu bestehen. Dazu das angefangene 2000-Teile-Puzzle auf dem Couchtisch. Der Wilde Kaiser mit Almwiesen im Vordergrund. Auf der Wiese grasen Kühe, oder liegen wiederkäuend im Gras. Rotbunte und schwarzbunte Kühe, die entsprechend gefleckten Pappteile habe ich beiseite gelegt. Drei Kühe sind schon fertig zusammengesetzt. Ganz oben ist viel blauer Himmel ohne ein Wölkchen, das Orientierung verheißen könnte. Dutzende von gleichförmig blauen Pappteilen liegen in der Schachtel. Der Berg dagegen ist felsengrau mit Klecksen von Tannengrün. Den habe ich in den Schachteldeckel sortiert: Haufen von Grau, grün getupft. Zweitausend Teile. Was für eine Herausforderung.
Zwischen all den himmelblauen Teilen im Schachtelboden sind auch hellgraue, blaugraue, ein dunkles mit einem hellen Streifen. Der Silberstreif am Horizont. Ich probiere es am lückenhaft ausgelegten Himmel aus, nirgends will es hinpassen. Sodbrennen am frühen Morgen. Zuviel Sacharin. Vor dem Fenster gurrt eine Taube.
Ich muß einkaufen, ich muß die Zeitung lesen. Die Zeitung scheint jeden Monat dicker zu werden. Immer mehr Reklamebeilagen, der Anzeigenteil wird auch immer größer. Ich brauche Stunden, das alles zu lesen. Und ich muß das Puzzle legen. Das Pappteil mit dem hellen Streifen auf dunkelgrauem Grund klotzt zwischen den himmelblauen Teilen und fordert Beachtung.
Jetzt habe ich das Teil wieder in der Hand, drehe es hin und her, setze es mal links, mal rechts am Himmel an. Um den Gipfel des Wilden Kaisers herum ist der Himmel etwas dunkler, fast schon gewittergrau. Doch es will nicht passen. Ich drehe es ganz herum. Ja, jetzt kommt mir die Erleuchtung: es gehört an eine der Kühe. Auf den Kopf gestellt, wird aus dem Silberstreif am Horizont ein weißer Streifen auf dunklem Fell. Es gehört zu einer schwarzbunten Kuh, die am Fuß des Wilden Kaisers liegt und wiederkäut.
Ach ja.
Jeden Tag sagt mir ein kleiner Teufel, daß mein Leben ganz anders wäre, wenn es doch nur anders wäre.