Qualen - Terzine

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Es ist die Angst, die wie ein wildes Tier,
dich leiden lässt und dir den Atem nimmt,
sie tobt so rasend wie ein großer Stier;

was für ein Leben, dass durch Furcht bestimmt.
Ich würd sie töten, kriegt ich sie zu fassen,
ganz ohne Kraft man keinen Berg erklimmt.

Dich so zu sehen - ich fang an zu hassen,
das Schicksal, das dir diese Last beschert.
Ich bete, dass die Ängste dich verlassen.

So tapfer bist du! Hast dich nie beschwert!
 

HerbertH

Mitglied
was für ein Leben, dass durch Furcht bestimmt.
Ich würd sie töten, kriegt ich sie zu fassen,
ganz ohne Kraft man keinen Berg erklimmt.

Dich so zu sehen - ich fang an zu hassen,
Liebe Estrella,

hier gibt es noch Verbesserungspotential.

was für ein Leben, dass durch Furcht bestimmt.
Hier betone ich instinktiv auf "was", das stört den Jambenfluß.
Ausserdem sollte es "das" heißen.


Ich würd sie töten, kriegt ich sie zu fassen,
ganz ohne Kraft man keinen Berg erklimmt.
Hier stört mich "kriegt". Das ist stilistisch nicht befriedigend. Und in der folgenden Zeile ist der Satzbau verdreht.

Dich so zu sehen - ich fang an zu hassen,
Erste Idee: das Komma am Ende herausnehmen, dann passt es als Emjambement zur nächsten Zeile.
Alternativ: Statt "- ich fang an" einfacher "fang ich an"

Ein Vorschlag:

Ist das noch Leben, wenn nur Furcht bestimmt?
Ich würd sie töten, könnte ich sie fassen,
sie stickt das Feuer, das schon kraftlos glimmt.

Dich so zu sehen - muss ich da nicht hassen
das Schicksal, das dir diese Last beschert?
Vielleicht magst Du ja etwas davon verwenden.

Liebe Grüße

Herbert
 
Lieber Herbert,

ganz herzlichen Dank für deine Verbesserungsvorschläge. Ich werde mich noch einmal mit dem Text auseinander setzen.

Lieben Gruß,
Estrella
 
Es ist die Angst, die wie ein wildes Tier,
dich leiden lässt und dir den Atem nimmt,
sie tobt so rasend wie ein großer Stier;

es ist kein Leben, das durch Furcht bestimmt.
Ich würd sie töten, könnte ich sie fassen,
sie stickt das Feuer, das schon kraftlos glimmt.

Dich so zu sehen – muss ich da nicht hassen,
das Schicksal, das dir diese Last beschert?
Ich bete, dass die Ängste dich verlassen.

So tapfer bist du! Hast dich nie beschwert!
 
Lieber Herbert,

ich hoffe, dass es so hinkommt. Wie kann das nur angehen, dass ich einen Jambus-Fehler fabriziere und das mit ss scheib? Gelesen, gelesen und nicht gesehen...

Mir fällt auf, an deinen Vorschlägen, dass ich immer noch die Sätze verdrehe. Aber, gut Ding braucht Weile, oder? Ich habe wieder viel gelernt. Danke noch einmal. :)

Ganz lieben Gruß,
Estrella
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Estrella,

das erlebe ich auch (bei mir, aber auch bei anderen, sehr guten LLianerInnen): Plötzlich unbeabsichtigt das Metrum verändert, besonders beliebt ist "eine Hebung zuviel oder zuwenig", Schreibfehler, ... das volle Programm. Je emotionaler der Inhalt, desto eher überspringt der Autorenblick dergleichen :)

Also keine Panik :)

Z4 ist noch ein wenig überdenkenswert, sonst gefällt es mir jetzt deutlich besser.

Wie wäre es da mit

es ist kein Leben, lebst Du furchtbestimmt
oder analog mit "lebt man"?

lG

Herbert
 
Es ist die Angst, die wie ein wildes Tier,
dich leiden lässt und dir den Atem nimmt,
sie tobt so rasend wie ein großer Stier.

Ist das noch Leben, wenn nur Furcht bestimmt?
Ich würd sie töten, könnte ich sie fassen,
sie stickt das Feuer, das schon kraftlos glimmt.

Dich so zu sehen – muss ich da nicht hassen,
das Schicksal, das dir diese Last beschert?
Ich bete, dass die Ängste dich verlassen.

So tapfer bist du! Hast dich nie beschwert!
 
Lieber Herbert,

sehr beruhigend für mich, dass es nicht nur mir mit dem Fehlerhaften so geht. :)

Ich hab jetzt für Z4 doch deinen ersten Vorschlag übernommen, weil ich mich in Z5 auf die Furcht beziehe.

Abendlichen Gruß,
Estrella
 



 
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