Rätselgeschichte

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Plan B

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Wie durch ein Rätsel das Pollhansfest nach Schloss Holte kam

In einer außergewöhnlichen Vollmondnacht kam ein Reiter auf seinem Pferd aus östlicher Richtung, nahe dem heutigem Ort Schuckenbaum, an den Rand des dort beginnenden Teutoburger Waldes. Der Reiter war er müde, denn er saß vorn übergebeugt und schwankend im Sattel und überlies seinem Pferd, den Weg über die drei Bergketten des bekannten Höhenzugs zu finden.
Im wacherem Zustand hätte er am südlichen Kamm des Gebirgzuges den grandiosem Blick auf das westfälische Tiefland wahrgenommen, das wie verwunschen im hellen Schimmer des Vollmondlichts lag.
Das tapfere Pferd fand, ohne einen Moment zu zögern, sicher den kaum sichtbaren Pfad hinunter zu den Waldinseln, die in der offenen Landschaft des Senner Landes lagen.

Unten angekommen blieb das Pferd samt seinem Reiter an einer alten Eiche stehen, gewissermaßen so, als ob eine Pause nunmehr das Richtige sei.
Der Reiter stieg vom Pferde, sprach ein paar leise Worte in sein Ohr seines Pferdes, puckerte und lobte es, führte es an den schmalen nahen Bach, gab ihm zu trinken und auch ein paar Haferkörner, quasi als Belohnung für den tadellosen Ritt und den gut gewählten Rastplatz. Er nahm den Sattel vom Pferd und wegen der Kühle der Nacht, auch die Wolldecke, die am Sattel angebunden war. Zu seiner Freude fand er in einem Wurzelbogen am Fuße der alten Eiche einen im Mondschatten liegenden bequemen Schlafplatz.
Sein Pferd brauchte der Reiter nicht anzubinden, er wusste, es würde für ihn Wache halten und ihn warnen sobald Notwendigkeit dazu gegeben war.
So zur Ruhe gekommen fiel ihm die fast feindliche Stille auf, denn es war kein Windhauch zu spüren und nicht das kleinste Geräusch war zu hören.
Als er in die Wolldecke gewickelt am Fuß der alten Eiche lag, und ihn ein leichter behaglicher Schlummer umfing, glaubte er zu hören, dass jemand oder etwas nach ihm rief. Doch auch nach längerem Lauschen, konnte er wieder nur eine unheimliche, eindringliche Stille hören, dann wurde er von der Müdigkeit übermannt, die stärker als dieser scheinbare Ruf war, und bald hielt ihn der Schlaf fest umfangen.

Des Reiters Schlaf gibt Gelegenheit, einen kurzem Blick nach Zeit und Umständen der Geschichte zu sehen, wie auch nach Roß und Reiter selbst.
Damals war das Leben, anders als heutzutage, nicht von Maschinen und Technik geprägt, sondern von Wind und Wetter, vom Rhythmus der Jahreszeiten und von Wohl und Wehe des eigenen Geschicks, der Familie oder der Sippe in der man lebte.
Es gab keine Nachrichtensendungen, keine fernmündlichen Gespräche, lesen und schreiben konnten nur wenige, und hier im Holter Land, wo sich sich Moor-, Heide- und Waldlandschaft abwechselten, war die Situation der Menschen zumeist, mühevoll und elend, Hunger war das tägliche Brot.

Auch hat man fast vergessen, dass das Pferd, des Menschen treuer Freund, die heutige Kultur ermöglicht hat. Es half den Ackerboden zu bestellen, zog Pflug und Egge, Wagen und Kutschen, zog mit den Menschen in der Krieg. Davon ist heute nicht mehr viel übriggeblieben, ein bißchen Reitvergnügen und ein Emblem auf der wohlbekannten roten, italienischen Automarke sind die schwache Erinnerung an diese lange Ära der Pferdezeit.
Vom eingeschlafenen Reitersmann ist überliefert, dass er sein Leben nicht mit einem schlechten Gewissen und einem verdorbenen Magen verbrachte, sondern zu den acht Menschen auf der Welt gehörte, denen man vertrauen konnte; ein Mann ohne Ellenbogen, aber mit Rückgrat.
Bleibt noch zu erwähnen, sein Pferd hörte auf den Namen Penga.
Mit seinem Abenteuerblut war der Reitersmann vor Jahren schon einmal hier in die Gegend gewesen und wußte, dass man im Land zwischen Ems und Teuteburger Wald das Notwendige braucht, um sein Glück zu wagen. Und das Glück stellte ihn prompt auf die Probe.


Plötzlich mitten im Schlaf wurde er wach, es dauerte sogar eine kleine Weile bis er merkte, dass er wirklich nicht mehr schlief, denn die im hellen Mondlicht neblig leuchtenden Schleier, die sich im Wiesengrund gesammelt hatten, waren zusammen mit der immer noch andauernde Stille so unwirklich, wie ein Traum.
Erschreckend bemerkte er, dass sein treues Pferd Penga verschwunden war, zudem wurde jäh die Stille unterbrochen durch den warnenden Ruf eine Eule direkt über ihm im Baum. Hastig sprang er auf und wäre auch gleich wieder umgefallen, hätte ihm der Stamm der alten Eiche nicht, samt seinen noch wackeligen Beinen, halt gegeben.
Mit dieser überraschenden Wendung seiner Reise hatte der Reitersmann nicht gerechnet.
Er gewann jedoch beim Anblick des hellen runden Vollmonds seine Klarheit und Übersicht zurück, denn bei so einem leuchtendem Mond sagte er sich, finde ich im seiem hellen Schein die Wirklichkeit.
Und tatsächlich, im Mondschein konnte er die Hufspuren sehen, die aus dem Baumkreis der Eiche hinausführten. Sofort machte er sich, mehr neugierig als bekümmert auf, um der Spur zu folgen, und um herauszufinden, welches Geheimnis diese sonderbare Nacht für ihn bereithielt.
Hinter Gestrüpp auf einem schmalen Pfad, fand er die Hufspuren wieder, denen folgend nach kurzem Fußweg, erblickte er die drei unverwechselbaren Türme des Holter Schlosses, die im hellen im Mondlicht über den dunklen Schatten des Waldes ragten.
Kein Mensch war zu sehen, niemand war auf der Brücke, unter der die Krefte rings um das Schloss floss, niemand war am offenen Tor, als er den Hof des Schlosses betrat. Zu seiner Überraschung wurde er hier von seinem treuen Pferd Penga mit zärtlichem Schnauben begrüßt.
Er sah sich um, um heraus zu finden, was wohl der Grund dafür sei, dass er hier sein Pferd wiederfand.
Da fiel sein Blick auf die Umrisse einer Tür, durch deren Ritze ein schwacher flackernder Lichtschein fiel. Licht ist offenes Feuer, dass niemand allein lässt, also muß jemand dort sein, dachte der Reitersmann und klopfte gegen die Tür um sich bemerkbar zu machen. Zu seinem Erstaunen öffnete sich die Tür langsam, wie von selbst, und er fühlte eine starke unerklärliche Anziehung, wie einem Sog, der aus dem hinter der Tür liegenden Raume kam.
Neugierig trat er durch die Tür in eine mit Öllampen schwach erleuchtete Diele, wieder sah er den Umriß einer Tür durch deren Spalten Licht fiel, diesmal aber strahlend hell. Erneut klopfte er an die Tür und wieder öffnete sich die Tür wie von selbst.
Fast geblendet von dem hellen Licht der vielen brennenden Kerzen, die in gebogenen Haltern überall im Raum standen und dem offenen, knisternden Feuer, das in dem großen gemauertem Kaminherd flackerte, dachte er unwillkürlich, das ist wie in einem brennendes Herz. Mitten im Raum stehend, sah er eine üppig gedeckte Tafel, überwältigt vom Anblick des über und über bedeckt Tisches mit Schüsseln und Tellern voller schmackhafter Speisen, trat er wie verzaubert an einen mitten vor der Tafel stehenden mit Schnitzerei verzierten Stuhl, ehrfürchtig setzte er sich auf ihm nieder.
Eine solche üppige Festtafel hatte der Reitersmann bisher noch nicht gesehen und um sicher zu sein, dass er nicht träumte, kniff er sich zweimal in die Wange.
Und noch verwunderlicher für ihn blieb, dass niemand im Raum war, sein Hallo blieb unbeantwortet.
Seltsam, dachte sich der Reitersmann, so werde ich ein wenig warten, dann es muss jemand hier sein, das spüre ich deutlich.

Das Warten fiel ihm natürlich von Minute zu Minute schwerer, denn der betörende Geruch der kross gebraten Hühnchen, der Duft des Bratens, die dampfenden Knödel, der köstliche Aroma der Soßen, der Anblick der bunten Gemüse, die übervolle Schale mit Obst und der Schaum auf einem Krug Bier, das alles war zusammen mit dem nagendem Hunger, den er plötzlich verspürte, zuviel um in Ruhe zu warten.
Allem kann man widerstehen, nur nicht der Versuchung, dachte der Reitersmann und probierte an einer leckere Hühnerkeule.
Die war so köstlich saftig, dass er sich nicht mehr zurückzuhalten konnte und er schmauste und speiste bis er so satt und zufrieden war, wie noch nie in seinem Leben. Und da sogar Tabak und Pfeife bereit lagen, um dem unvergesslichem Mahl einen würdigen Abschluss zu geben, ergriff er die Gelegenheit beim Schoffe, stopfte sich die Tabakpfeife und zündete sich diese mit dem bereitliegenden Kienspan an und nahm genüßlich den ersten Zug.
Der Rauch hatte eine für ihn unvermutete Wirkung, denn augenblicklich war er unfähig seine Glieder willkürlich zu bewegen, er war wie gelähmt und saß wie gefesselt auf dem so prächtig mit Verziehrungen geschnitzten Stuhl.
Da tat sich die Wand auf und hervor trat eine wunderschöne Fee. Die war so makellos schön, dass der Reitersmann, sie anschauend, vor Liebe die Spucke herunter schluckte und wie das Feuer im Herd, lichterloh in blanker Liebe entbrannte für die so plötzlich erschienene Feengestalt.
Mit trauriger Stimme sagte die Fee: \"Reitersmann du hast verzauberte Speisen gegessen, über denen, wie auch über mir, der magisch böse Fluch eines Zauberers liegt. Dieser böse Fluch, der über dem Schloss und der ganzen Gegend liegt, hat mich in diesen Raum verbannt, der nur einmal im Jahr zum Oktobervollmond gefunden werden kann.\" Und mit feuchten Augen sprach die Fee weiter: \"Ich kann nur freikommen, wenn ein Fremder mich hier findet, von den Speisen isst und sich die Pfeife des Zaubers anzündet und das Rätsel löst, das ich dir jetzt stelle.

Es gehört dir, du hast es immer dabei, jedoch benutzen es die anderen Menschen häufiger als du selbst, was ist das?

Und wenn du, bevor die Pfeife erlischt, die Antwort nicht weißt, dann stirbst du und zwar für immer, so wie die alle die Männer, die vor dir hier waren und versuchten vergeblich das Rätsel zu lösen.\"

Unter dem Ansturm der Gedanken und Gefühle, die nun alle gleichzeitig auf dem Reitersmann einstürzten, weil er sein Leben sozusagen im Rauch aufgehen sah, fand er zum Glück durch sein standhaftes Herz und seinen brillanten, kühlen Verstand schlagartig die Lösung.
Kaum hat er des Rätsels Lösung ausgesprochen, wurde die Fee zu einer bildhübschen Frau, die wie erlöst in seine Arme sank. Die Umarmung mündete in einen Kuss, dem natürlich weitere folgten.

So wurde endlich die Fee befreit, das Schloss wurde befreit und die ganze Gegend ums Schloss herum wurde befreit.
Selbstverständlich fand ehebaldig die Hochzeit statt, zu der von nah und fern die Menschen herbei strömten.
Drei Tage wurde ein Fest gefeiert, mit Gauklern, Buden und allerlei Handel, denn wenn sich alle freuen, gibt\'s nichts zu bereuen.

Das Fest gibt es noch heute und ist benannt nach den Namen des Reiters - Pollhans.

PS.
Bleibt noch die Frage, wer weiß, wie der Reiter Pollhans die Lösung der Rätselfrage?



























































Der Reitersmann Pollhans sagte als Lösung: “Es ist mein Name\"
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
zu

erst einmal herzlich willkommen auf der lupe.
deine geschichte ist gut geeignet zum vorlesen im schulhort. haste noch mehr davon?
lg
 
Korrekturlesung

Gefällt mir wirklich gut, schöne Sätze, schöne Worte.
Ich mag auch solche Sprünge / Einschübe wie im kursiven Textteil, obwohl die Geschichte auch ohne ihn auskommen würde.

Ein kleines Manko: ich nehme an du hast den Abstand zu deiner Geschichte verloren, den man braucht um die eigene Schreibe korrigieren zu können. Deshalb ein paar Punkte, ich hoffe ich hab sie alle erwischt:

Der Reiter war er müde, denn er saß vorn übergebeugt und schwankend im Sattel und überlies seinem Pferd, den Weg über die drei Bergketten des bekannten Höhenzugs zu finden.
-- „Der Reiter war er müde“: das „er“ ist zuviel
-- überließ
-- eigentlich kommt erst die Situation, dann der Grund mit „denn“ angeschlossen; „müde“ ist aber der Grund für die gebeugte Haltung im Sattel, deshalb:
Der Reiter saß vorn übergebeugt und schwankend im Sattel, denn er war müde und...


Der Reiter stieg vom Pferde, sprach ein paar leise Worte in sein Ohr seines Pferdes, puckerte und lobte es, führte es an den schmalen nahen Bach, gab ihm zu trinken und auch ein paar Haferkörner, quasi als Belohnung für den tadellosen Ritt und den gut gewählten Rastplatz.
-- „in sein Ohr seines Pferdes“: in das Ohr seines Pferdes
-- „quasi“ hat mich persönlich gestört, ich würde es einfach weglassen, es klingt irgendwie komisch und du brauchst es nicht


So zur Ruhe gekommen fiel ihm die fast feindliche Stille auf, denn es war kein Windhauch zu spüren und nicht das kleinste Geräusch war zu hören.
-- ich würde schreiben: ... fiel ihm die Stille auf, die fast feindlich wirkte, denn... - feindlich als direktes Attribut zur Stille wirkt deplatziert auf mich, im Nachsatz fühlt es sich wenigstens eingängiger an; noch besser fände ich: „fiel ihm die beklemmende Stille auf“ oder etwas Ähnliches, allerdings ist der gesamte Kommentar zu dem Satz als sehr subjektiv zu betrachten


war die Situation der Menschen zumeist,(Komma zuviel) mühevoll und elend


Auch hat man fast vergessen, dass das Pferd, des Menschen treuer Freund, die heutige Kultur ermöglicht hat.
-- „die heutige Kultur erst ermöglicht hat“, klingt klarer


Mit seinem Abenteuerblut war der Reitersmann vor Jahren schon einmal hier in die Gegend gewesen und wußte, dass man im Land zwischen Ems und Teuteburger Wald das Notwendige braucht, um sein Glück zu wagen.
-- die Frage, was dieses Notwendige nun ist, bleibt offen; für einen modernen Menschen dürfte diese Ausdrucksweise unklar wirken


Erschreckend bemerkte er, dass sein treues Pferd Penga verschwunden war, zudem wurde jäh die Stille unterbrochen durch den warnenden Ruf eine Eule direkt über ihm im Baum.
-- Erschrocken bemerkte er
-- einer Eule (da fehlt ein r)


Er gewann jedoch beim Anblick des hellen runden Vollmonds seine Klarheit und Übersicht zurück, denn bei so einem leuchtendem Mond sagte er sich, finde ich im seiem hellen Schein die Wirklichkeit.
-- finde sich in seinem hellen ... (in statt im und fehlendes n)


und er fühlte eine starke unerklärliche Anziehung, wie einem Sog, der aus dem hinter der Tür liegenden Raume kam.
-- wie einen Sog oder wie von einem Sog, nicht „wie einem Sog“


Fast geblendet von dem hellen Licht der vielen brennenden Kerzen, die in gebogenen Haltern überall im Raum standen und dem offenen, knisternden Feuer, das in dem großen gemauertem Kaminherd flackerte, dachte er unwillkürlich, das ist wie in einem brennendes Herz.
-- das Bild gefällt mir sehr ! Besser noch fände ich: „dachte er unwillkürlich, er schaue in ein brennendes Herz.“ oder ähnlich, das Verb „ist“ wirkt so schwach für so einen kräftigen Vergleich


Mitten im Raum stehend, sah er eine üppig gedeckte Tafel, überwältigt vom Anblick des über und über bedeckt Tisches mit Schüsseln und Tellern voller schmackhafter Speisen, trat er wie verzaubert an einen mitten vor der Tafel stehenden mit Schnitzerei verzierten Stuhl, ehrfürchtig setzte er sich auf ihm nieder.
-- bei aller Liebe zu Schachtelsätzen empfehle ich einen Punkt hinter „sah er eine üppig gedeckte Tafel“
-- ausserdem: den bedeckten Tisch an eine andere Stelle im Satz: „überwältigt vom Anblick des über und über mit Schüsseln und Tellern voller schmackhafter Speisen bedeckten Tisches,...“


die dampfenden Knödel, der köstliche Aroma der Soßen,
-- das köstliche Aroma


Allem kann man widerstehen, nur nicht der Versuchung, dachte der Reitersmann und probierte an einer leckere Hühnerkeule.
-- probierte von einer leckeren (n fehlt)


Die war so makellos schön, dass der Reitersmann, sie anschauend, vor Liebe die Spucke herunter schluckte und wie das Feuer im Herd, lichterloh in blanker Liebe entbrannte für die so plötzlich erschienene Feengestalt.
-- zweimal „Liebe“ muss nicht sein, schöner fände ich: „... sie anschauend, vor Entzücken die Spucke...“, man umgeht die Wiederholung und drückt dennoch seine Euphorie bei ihrem Anblick aus
-- „wie das Feuer im Herd“ geht zwar vom Sinn her, aber warum nimmst du nicht Bezug auf den von dir vorgestellten und ausdrücklich lichterloh brennenden Kamin des Raumes? - also: Kamin statt Herd


\"Reitersmann du hast verzauberte Speisen gegessen, über denen, wie auch über mir, der magisch böse Fluch eines Zauberers liegt. Dieser böse Fluch, der über dem Schloss und der ganzen Gegend liegt, hat mich in diesen Raum verbannt, der nur einmal im Jahr zum Oktobervollmond gefunden werden kann.\"
-- ich muss verpasst haben, warum manche diese \-Striche an ihrer wörtlichen Rede verwenden; ich finde sie störend, aber eventuell gibt es einen Grund dafür, der mir verschlossen blieb
-- „..., der magische böse Fluch...“ und dann direkt „dieser böse Fluch...“ - das erste „böse“ weglassen, das Attribut böse kommt ja gleich nach im nächsten Satz


und sich die Pfeife des Zaubers anzündet und das Rätsel löst, das ich dir jetzt stelle.
-- die Pfeife des Zauberers (fehlt „er“)


Und wenn du, bevor die Pfeife erlischt, die Antwort nicht weißt, dann stirbst du und zwar für immer, so wie die alle die Männer, die vor dir hier waren und versuchten vergeblich das Rätsel zu lösen.\"
-- „dann stirbst du und zwar für immer,...“ - in welchem Fall stirbt man nicht für immer? Das würde ich umformulieren, allerdings fallen mir gerade nur Klischees als Ersatz ein
-- „ so wie die alle die Männer, die vor dir hier waren und...“: die die die! Hihi. Besser einfach: „...so wie alle Männer, die vor dir hier waren und ...“


Unter dem Ansturm der Gedanken und Gefühle, die nun alle gleichzeitig auf dem Reitersmann einstürzten, weil er sein Leben sozusagen im Rauch aufgehen sah, fand er zum Glück durch sein standhaftes Herz und seinen brillanten, kühlen Verstand schlagartig die Lösung.
-- ich würde „Trotz dem Ansturm der Gedanken und Gefühle,...“ statt „unter“ nehmen


Kaum hat er des Rätsels Lösung ausgesprochen, wurde die Fee zu einer bildhübschen Frau, die wie erlöst in seine Arme sank.
-- „hatte“ statt „hat“: erst spricht er die Lösung aus, dann wird die Fee zur Frau
-- der Vergleich wirkt seltsam; wie wäre es stattdessen mit: „..., die endlich von ihrem Fluch (oder ihrer Gefangenschaft oder ähnliches) erlöst in seine Arme sank.“


So wurde endlich die Fee befreit, das Schloss wurde befreit und die ganze Gegend ums Schloss herum wurde befreit.
-- würde ich nur so stehen lassen, wenn du dringend die dreifache Wiederholung von „wurde befreit“ haben willst. Ansonsten Synonyme einsetzen oder:
„So wurde endlich die Fee, das Schloss und die ganze Gegend ums Schloss herum befreit.“


Beste Grüße und auf hoffentlich weitere schöne Geschichten,

Roland
 

Plan B

Mitglied
geänderte Fassung nach nachstehender Korrekturlesung von
Roland Peters




Wie durch ein Rätsel das Pollhansfest nach Schloss Holte kam

In einer außergewöhnlichen Vollmondnacht kam ein Reiter auf seinem Pferd aus östlicher Richtung, nahe dem heutigem Ort Schuckenbaum, an den Rand des dort beginnenden Teutoburger Waldes. Der Reiter saß vorn übergebeugt und schwankend im Sattel, denn er war müde und überlies seinem Pferd, den Weg über die drei Bergketten des bekannten Höhenzugs zu finden.
Im wacherem Zustand hätte er am südlichen Kamm des Gebirgzuges den grandiosem Blick auf das westfälische Tiefland wahrgenommen, das wie verwunschen im hellen Schimmer des Vollmondlichts lag.
Das tapfere Pferd fand, ohne einen Moment zu zögern, sicher den kaum sichtbaren Pfad hinunter zu den Waldinseln, die in der offenen Landschaft des Senner Landes lagen.

Unten angekommen blieb das Pferd samt seinem Reiter an einer alten Eiche stehen, gewissermaßen so, als ob eine Pause nunmehr das Richtige sei.
Der Reiter stieg vom Pferde, sprach ein paar leise Worte in das Ohr seines Pferdes, puckerte und lobte es, führte es an den schmalen nahen Bach, gab ihm zu trinken und auch ein paar Haferkörner, als Belohnung für den tadellosen Ritt und den gut gewählten Rastplatz. Er nahm den Sattel vom Pferd und wegen der Kühle der Nacht, auch die Wolldecke, die am Sattel angebunden war. Zu seiner Freude fand er in einem Wurzelbogen am Fuße der alten Eiche einen im Mondschatten liegenden bequemen Schlafplatz.
Sein Pferd brauchte der Reiter nicht anzubinden, er wusste, es würde für ihn Wache halten und ihn warnen sobald Notwendigkeit dazu gegeben war.
So zur Ruhe gekommen fiel ihm die beklemmende Stille auf, denn es war kein Windhauch zu spüren und nicht das kleinste Geräusch war zu hören.
Als er in die Wolldecke gewickelt am Fuß der alten Eiche lag, und ihn ein leichter behaglicher Schlummer umfing, glaubte er zu hören, dass jemand oder etwas nach ihm rief. Doch auch nach längerem Lauschen, bemerkte er wieder nur die unheimliche, beklemmende Stille, dann wurde er von der Müdigkeit übermannt, die stärker als dieser scheinbare Ruf war, und bald hielt ihn der Schlaf fest umfangen.

Des Reiters Schlaf gibt Gelegenheit, einen kurzem Blick nach Zeit und Umständen der Geschichte zu sehen, wie auch nach Roß und Reiter selbst
Damals war das Leben, anders als heutzutage, nicht von Maschinen und Technik geprägt, sondern von Wind und Wetter, vom Rhythmus der Jahreszeiten und von Wohl und Wehe des eigenen Geschicks, der Familie oder der Sippe in der man lebte.
Es gab keine Nachrichtensendungen, keine fernmündlichen Gespräche, lesen und schreiben konnten nur wenige, und hier im Holter Land, wo sich sich Moor-, Heide- und Waldlandschaft abwechselten, war die Situation der Menschen zumeist mühevoll und elend, Hunger war das tägliche Brot.

Auch hat man fast vergessen, dass das Pferd die heutige Kultur erst ermöglicht hat. Es half den Ackerboden zu bestellen, zog Pflug und Egge, Wagen und Kutschen, zog mit den Menschen in der Krieg. Davon ist heute nicht mehr viel übriggeblieben, ein bißchen Reitvergnügen und ein Emblem auf der wohlbekannten roten, italienischen Automarke sind die schwache Erinnerung an diese lange Ära der Pferdezeit.
Vom eingeschlafenen Reitersmann ist überliefert, dass er sein Leben nicht mit einem schlechten Gewissen und einem verdorbenen Magen verbrachte, sondern zu den acht Menschen auf der Welt gehörte, denen man vertrauen konnte; ein Mann ohne Ellenbogen, aber mit Rückgrat.
Bleibt noch zu erwähnen, sein Pferd hörte auf den Namen Penga.
Der Reitersmann war vor Jahren schon einmal hier in die Gegend gewesen und wußte, dass im sumpfigen Quellgebiet der Ems Glück gebraucht wird, um hier zu bestehen. Und das Glück stellte ihn prompt auf die Probe.


Plötzlich mitten im Schlaf wurde er wach, es dauerte sogar eine kleine Weile bis er merkte, dass er wirklich nicht mehr schlief, denn die im hellen Mondlicht neblig leuchtenden Schleier, die sich im Wiesengrund gesammelt hatten, waren zusammen mit der immer noch andauernde Stille so unwirklich, wie ein Traum.
Erschrocken bemerkte er, dass sein treues Pferd Penga verschwunden war, zudem wurde jäh die Stille unterbrochen durch den warnenden Ruf einer Eule direkt über ihm im Baum. Hastig sprang er auf und wäre auch gleich wieder umgefallen, hätte ihm der Stamm der alten Eiche nicht, samt seinen noch wackeligen Beinen, halt gegeben.
Mit dieser überraschenden Wendung seiner Reise hatte der Reitersmann nicht gerechnet.
Er gewann jedoch beim Anblick des hellen runden Vollmonds seine Klarheit und Übersicht zurück, denn bei so einem leuchtendem Mond sagte er sich, finde sich in seinem hellen Schein die Wirklichkeit.
Und tatsächlich, im Mondschein konnte er die Hufspuren sehen, die aus dem Baumkreis der Eiche hinausführten. Sofort machte er sich, mehr neugierig als bekümmert auf, um der Spur zu folgen, und um herauszufinden, welches Geheimnis diese sonderbare Nacht für ihn bereithielt.
Hinter Gestrüpp auf einem schmalen Pfad, fand er die Hufspuren wieder, denen folgend nach kurzem Fußweg, erblickte er die drei unverwechselbaren Türme des Holter Schlosses, die im hellen im Mondlicht über den dunklen Schatten des Waldes ragten.
Kein Mensch war zu sehen, niemand war auf der Brücke, unter der die Krefte rings um das Schloss floss, niemand war am offenen Tor, als er den Hof des Schlosses betrat. Zu seiner Überraschung wurde er hier von seinem treuen Pferd Penga mit zärtlichem Schnauben begrüßt.
Er sah sich um, um heraus zu finden, was wohl der Grund dafür sei, dass er hier sein Pferd wiederfand.
Da fiel sein Blick auf die Umrisse einer Tür, durch deren Ritze ein schwacher flackernder Lichtschein fiel. Licht ist offenes Feuer, dass niemand allein lässt, also muß jemand dort sein, dachte der Reitersmann und klopfte gegen die Tür um sich bemerkbar zu machen. Zu seinem Erstaunen öffnete sich die Tür langsam, wie von selbst, und er fühlte eine starke unerklärliche Anziehung, wie von einem Sog, der aus dem hinter der Tür liegenden Raume kam.
Neugierig trat er durch die Tür in eine mit Öllampen schwach erleuchtete Diele, wieder sah er den Umriß einer Tür durch deren Spalten Licht fiel, diesmal aber strahlend hell. Erneut klopfte er an die Tür und wieder öffnete sich die Tür wie von selbst.
Fast geblendet von dem hellen Licht der vielen brennenden Kerzen, die in gebogenen Haltern überall im Raum standen und dem offenen, knisternden Feuer, das in dem großen gemauertem Kaminherd flackerte, dachte er unwillkürlich, er schaue in ein brennendes Herz.. Mitten im Raum stehend, sah er eine üppig gedeckte Tafel. Überwältigt vom Anblick des über und über mit Schüsseln und Tellern voller schmackhafter Speisen bedeckten Tisches mit Schüsseln und Tellern voller schmackhafter Speisen, trat er wie verzaubert an einen mitten vor der Tafel stehenden mit Schnitzerei verzierten Stuhl, ehrfürchtig setzte er sich auf ihm nieder.
Eine solche üppige Festtafel hatte der Reitersmann bisher noch nicht gesehen und um sicher zu sein, dass er nicht träumte, kniff er sich zweimal in die Wange.
Und noch verwunderlicher für ihn blieb, dass niemand im Raum war, sein Hallo blieb unbeantwortet.
Seltsam, dachte sich der Reitersmann, so werde ich ein wenig warten, dann es muss jemand hier sein, das spüre ich deutlich.

Das Warten fiel ihm natürlich von Minute zu Minute schwerer, denn der betörende Geruch der kross gebraten Hühnchen, der Duft des Bratens, die dampfenden Knödel, der Anblick der bunten Gemüse, die übervolle Schale mit Obst und der Schaum auf einem Krug Bier, das alles war zusammen mit dem nagendem Hunger, den er plötzlich verspürte, zuviel um in Ruhe zu warten.
Allem kann man widerstehen, nur nicht der Versuchung, dachte der Reitersmann und probierte an einer leckeren Hühnerkeule.
Die war derartig köstlich saftig, dass er sich nicht mehr zurückzuhalten konnte und er schmauste und speiste bis er so satt und zufrieden war, wie noch nie in seinem Leben. Und da sogar Tabak und Pfeife bereit lagen, um dem unvergesslichem Mahl einen würdigen Abschluss zu geben, ergriff er die Gelegenheit beim Schopfe, stopfte sich die Tabakpfeife und zündete sich diese mit dem bereitliegenden Kienspan an und nahm genüßlich den ersten Zug.
Der Rauch hatte eine für ihn unvermutete Wirkung, denn augenblicklich war er unfähig seine Glieder willkürlich zu bewegen, er war wie gelähmt und saß wie gefesselt auf dem so prächtig mit Verziehrungen geschnitzten Stuhl.
Da tat sich die Wand auf und hervor trat eine wunderschöne Fee. Die war so makellos schön, dass der Reitersmann, sie anschauend, vor Entzücken die Spucke herunter schluckte und wie das Feuer im Kamin, lichterloh in blanker Liebe entbrannte für die so plötzlich erschienene Feengestalt.
Mit trauriger Stimme sagte die Fee: "Reitersmann du hast verzauberte Speisen gegessen, über denen, wie auch über mir, der magisch böse Fluch eines Zauberers liegt. Dieser böse Fluch, der über dem Schloss und der ganzen Gegend liegt, hat mich in diesen Raum verbannt, der nur einmal im Jahr zum Oktobervollmond gefunden werden kann." Und mit feuchten Augen sprach die Fee weiter: "Ich kann nur freikommen, wenn ein Fremder mich hier findet, von den Speisen isst und sich die Pfeife des Zauberers anzündet und das Rätsel löst, das ich dir jetzt stelle.

Es gehört dir, du hast es immer dabei, jedoch benutzen es anderen Menschen häufiger als du selbst, was ist das?

Und wenn du, bevor die Pfeife erlischt, die Antwort nicht weißt, dann stirbst du, so wie alle
Männer, die vor dir hier waren und versuchten vergeblich das Rätsel zu lösen."

Trotz dem Ansturm der Gedanken und Gefühle, die nun alle gleichzeitig auf dem Reitersmann einstürzten, weil er sein Leben sozusagen im Rauch aufgehen sah, fand er zum Glück durch sein standhaftes Herz und seinen brillanten, kühlen Verstand schlagartig die Lösung.
Kaum hatte er des Rätsels Lösung ausgesprochen, wurde die Fee zu einer bildhübschen Frau, die endlich von ihrem Fluch erlöst in seine Arme sank. Die Umarmung mündete in einen Kuss, dem natürlich weitere folgten.

So wurde endlich die Fee, das Schloss und die ganze Gegend ums Schloss herum befreit.
Selbstverständlich fand ehebaldig die Hochzeit statt, zu der von nah und fern die Menschen herbei strömten.
Drei Tage wurde ein Fest gefeiert, mit Gauklern, Buden und allerlei Handel, denn wenn sich alle freuen, gibt's nichts zu bereuen.

Das Fest gibt es noch heute und ist benannt nach den Namen des Reiters - Pollhans.

PS.
Bleibt noch die Frage, wer weiß, wie der Reiter Pollhans die Lösung der Rätselfrage?



























































Der Reitersmann Pollhans sagte als Lösung: “Es ist mein Name\"
 



 
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