Regen

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Keks

Mitglied
Regen

Siehst Du die Tropfen vom Himmel fallen,
Wie sie prasselnd auf den Asphalt knallen,
Wie sie funkeln und schillern um Lampenlicht,
Und sachte benetzen Dein Angesicht,
Sich auf den Straßen zu Strömen verbünden,
Und rauschend in den Gully münden?


Hörst Du’s donnern und krachen aus den Gefilden,
Als spräche Thor in uns nicht verständlichen Silben.
Wie der Hammer zuckt und fliegt,
Während er verborgene Feinde bekriegt?
Und wie, wenn beendet der Kampf,
Über dem Boden aus dem perlenden Dampf,
Ein Bogen entspringt, einer Straße gleich,
Der führen kann Träumer zu Schätzen reich.


Und was tust Du wenn der Himmel verhangen,
Und keine Vögel wie Gestern sangen?
Wenn die Luft frisch und klamm,
Und Du nicht denken willst, dann,
Dann schmeiß’ Dich mit ’nem Buch aufs Bett,
Und ess’ Dich an Schoko rund und fett.
Während Elfen in den Hainen und Vampire in den Särgen,
Zwerge in den Stollen und Drachen auf den Bergen,
Mit Deinen Sinnen Korbball spielen,
Und der Regen prasselt auf der Dächer Dielen.
 
M

Maiglockje

Gast
Hallo Keks,

du greifst das Thema Gewitter in ziemlich konfuser Weise auf.

Strophe 1:
Es holpert und stolpert so vor sich hin. Die wechselnden Silbenzahlen zwischen 9, 10 und 11 beherbergen leider kein System. Metrik lässt sich aufgrund der vielen einsilbigen Wörter schwer aufschlüsseln, aber dort wo man es deutlich erkennen kann, ist sie unkorrekt ausgeführt und wechselt zwischen Dactylen umd Trochäen (Z1-3) und in Jamben mit Anapesten (Z4-Z6). Aber alles sehr durcheinander und wirr.
Passt hier auch nicht zum Inhalt, da der Regen gleichmäßig prasselt.
Über die wuchtige Strophe mit 6 Zeilen und 3 Paarreimen lässt sich diskutieren. Paarreime wirken jedoch schon so immer total gequetscht und stellen die einfachste Form des Reimens dar und machen das Thema definitiv nicht ausdruckstärker.
Inhaltlich die Beschreibung einer Straßenszene in der Nacht. Das lyr. Ich steht entweder auf der Straße oder an nem Fenster und sieht hinaus. Mir schleierhaft, warum das alles in einer Frage geschehen muss, die sich über 6 Zeilen hinzieht. Es könnte natürlich sein, dass das lyr. ich bisher so durchs Leben gehetzt ist, dass es für all das natürlich Schöne keine Zeit hatte. Regen hierbei als Symbol für Neubegin und Reinheit (-> wegwaschen des Alten).

Strophe 2:
Noch größere Sprünge in Zeilenlänge und Silbenzahl 12, 13, 7, 11, 8, 11, 10, 10.
Mehr Holper die Stolper. Selbst in dieser unruhigen Szene ist eine solches Mischmasch recht unangebracht. Schön natürlich die Steigerung auf 8 Zeilen zur Spannungserhöhung. Da allerdings schon die erst Strophe so massig war, wirkt die zweite noch Massiger. Es wäre günstiger gewesen alles etwas mehr zu gliedern.
Beschrieben werden die ersten Blitze und erster Donner mit sehr ausdrucksstarken Worten. Gefällt!
"Der führen kann Träumer zu Schätzen reich."
Schlechte Syntax der deutschen Sprache.
Du sagst doch auch nicht:
"Das machen kann Fleisch zu Essen lecker."
Das ganze kommt nur wegen den Paarreimen zustanden. Es zwingt deine gute Sprache in Bahnen die nicht der Richtigkeit der Deutschen Syntax entspricht.

Strophe 3:
Unsauberer Reim: klamm - dann (klingt zudem noch gezwungen)
In den ersten 3 Zeilen scheint mir noch, als würde die Situation nachdem Gewitter beschrieben. Wäre nur logisch, da Strophe 1 Beginn des Regens, Strophe 2 Gewitter.
Z 4 und Z5 sind ziemlich eigenartig aufeinander aufgebaut:

"Und Du nicht denken willst, dann,
Dann schmeiß’ Dich mit ’nem Buch aufs Bett,"
Also ich weiss nicht was du für Bücher liest, aber ohne die nötige Aufmerksamkeit und ein bisschen Denken ist doch jedes gute Buch nicht zu verstehen.
Der Rest der Strophe ist auch sehr eigenartig. Ich wusste gar nicht das Vampire in Särgen Korbball spielen?! Und erst die Drachen... Konfus sag ich da nur, sehr eigenartig.
Und dann noch die letzte Zeile, die klar macht, dass es immer noch regnet obwohl ich finde das Z 3 doch klar macht, dass es bereits aufgehört hat.

Fazit: Teilweise gute Ansätze, aber alles in allem verstehe ich nicht, was mir das Gedicht sagen will? Strophe 1 noch total ernst, Strophe 3 fast schon lächerlich. Die Strophen stehen kaum bis gar nicht in Bezug zueinander und warum ständig mit Fragen gearbeitet wird, ist auch nicht wirklich klar herauszulesen.
Wenn deine Message sein soll, dass wir uns mit Schokolade zufressen und lesen sollen, wenn es regnet, dann hätte Strophe 3 genügt.

Grüße
Maiglockje
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Keks,

ein einfach gereimtes Gedicht derart um die Ohren zu bekommen, ist bestimmt unschön.
;)

Nun ja, aber damit sollte man rechnen, reimt man.

Die erste Strophe gefällt mir. Ich bin nicht der Metriker, kann diese Strophe holperfrei lesen, auch inhaltlich erscheint sie mir gelungen.
Danach geht's auch mir zu bunt durcheinander.

cu
lap
 

La Noche

Mitglied
Hallo Keks,
Die erste Strophe finde ich schön atmosphärisch. Sie gibt dem Regen ein Bild, einen Charakter. Da wird das Metrum gar nicht so wichtig. Ich wäre aber für im Lampenlicht, das lässt sich leichter lesen.

In den anderen Strophen aber verrennst du dich. Inhaltlich gefällt mir die zweite Strophe auch, aber sie braucht noch etwas Feinschliff.
Die Dritte erscheint mir überflüssig. Einerseits endet der Regen in der zweiten Strophe, warum also weiter grübeln über den Regen? Außerdem wirkt der Regen in dieser Strophe unnatürlich, im Gegensatz zu den anderen beiden Strophen. Er hat ein völlig anderes Bild. Abgesehen von dem hier völlig entglittenen Metrum wirkt alles nach der dritten Zeile wie bloßes Füllmaterial, jedenfalls in der Form wie es dasteht.

Lieber Gruß,
La Noche
 

Keks

Mitglied
Grüß' dich Maiglocke,

ich weiß nicht ob du dich durch das Gedicht irgendwie angegriffen oder in Frage gestellt fühlst, doch als ich deine Kritik las, beschlich mich der Eindruck, dir sei der Humor gänzlich flöten gegangen.
Ich wollte mit diesem Gedicht in keiner Weise eine wissenschaftlich oder philosophisch untermauerte Abhandlung über Regen in die Lupe stellen, und mich auch nicht unbedingt an Fakten halten (was das mit dem Korbball anbelangt).
Doch will ich nicht der verbissenen Schriftsteller sein, der keine Kritik annimmt. Mir ist glasklar geworden, dass die letzte Strophe gänzlich fehl am Platz ist (da vom Stil nicht passend und sehr verworren, hätte mir anderes Ende überlegen sollen... ). Auch ist mir klar geworden, dass ich teilweise unsauber gereimt habe. Wenngleich ich glaube, dass das mit dem holprig bzw. nicht holprig lesen Geschmacks- und Interpretationssache ist- natürlich nur in einem gewissen Rahmen.

Um einige Unklarheiten ein wenig zu erhellen, will kurz auf einige deiner Anspielungen eingehen.
- da du ja sehr auf den Zusammenhang der Zeilen achtest (was ich auch hätte tun sollen J) verstehe ich dein Problem mit dem Korbball und den Särgen nicht. Denn ich benutze den Sport ja nur als Bild; und der Teil „mit deinen Sinnen“ ist sehr wichtig für das Verständnis der letzten (wenn auch sehr konfusen) Zeilen. Ich sehe kein Problem für einen Vampir darin, ob nun im Sarg oder nicht, mit meinen Sinne Korbball oder meinetwegen auch Kricket zu spielen.
- mit dem „nicht denken“ wollte ich ursprünglich „sorgen, Kopf zerbrechen, etc.“ ausdrücken, habe es jedoch nicht richtig darstellen können- mein Fehler. So erübrigt sich dann wohl auch deine Frage nach meinen bevorzugten Büchern. Natürlich stimme ich dir zu, dass gute Bücher nur mit Geisteseinsatz genossen werden können. Doch hatte ich , wie oben erwähnt, beim reimen eher den unangenehmen Bruder des Grübelns im Sinn.

Alles in allem danke ich dir - trotz der, denke ich, teilweise etwas ruppigen Formulierung – sehr für deine Kritik. Ich habe daraus mit Sicherheit gelernt. Ich wünsche dir ein frohes Fest gehabt zu haben und ein gutes Neues Jahr
Keks
P.S.: Ich freue mich, dass dir die zweite Strophe von der Sprache an sich gefallen hat ;)
 

Keks

Mitglied
Hi Lap,
ich war wirklich ein wenig überrumpelt, als ich die ausführliche Zerkleinerung des Gedichtest gelesen habe. Nicht das ich das sonderlich schlimm finde (bin stolz das sich jemand so viel Mühe gegeben hat- wegen dem Gedicht :) ), war nur sehr überrascht, dass sich überhaupt jemand so viel Gedanken darüber macht, da ich bei weitem tiefsinnigere Dinge in die Lupe gestellt habe, als Regen (auch wenn es noch nicht sonderlich viele Stücke sind...)
Werde wohl nächstes Mal ein wenig geordneter schreiben, oder mich zumindest stark bemühen.
Schöne Grüße und guten Rutsch,
Keks
 

Keks

Mitglied
Hallo La Noche,
guter Vorschlag zu der 4. Zeile, danke. Danke dir für deine Kritik und werde zukünftig mehr auf den Weg achten J, ich weiß nicht mehr ob ich in Eile war, oder warum es so durchgewürfelt war. Hatte wahrscheinlich zu viele spontane Ideen auf einmal.
Festliche Grüße,
Keks
 
M

Maiglockje

Gast
Nicht doch, ich habe mich durch kaum eine Zeile von den bisherigen in meinem Leben gelesen, angegriffen gefühlt und erst recht nicht von einer der deinen. Wäre doch Blödsinn. Nur bin ich nicht hier, um nur zu Loben, sondern auch um zu Meckern ;). Dabei geht mir das Schmunzeln bei solchen Texten natürlich nicht verloren, da ich erst komplett lese, und dann sehe, was man besser machen könnte.

Mit den Vampiren hast du recht. Das war wohl ein wenig zu arg in Bildern von mir gedacht.

Nimm es mir bitte nicht übel, wenn ich manchmal etwas ruppig bin. Um das auszubügeln, habe ich mir extra einen niedlichen Nick zugelegt *schmunzel*.

Liebe Grüße
- von der verschnupften -
Maiglockje
 

Keks

Mitglied
Na dann,

wünsche ich dir gute Besserung, wo doch jetzt Party angesagt ist- mehr oder weniger...
Liebe Grüße,
Keks
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Keks,

nach Komma würd ich klein..schreiben, z.B.
"gestern" auch, oder?
Lustiger Wechsel von der ersten Stophe, dann zu der, wo man Schoko iss und rund und fett wird..

"Wie sie funkeln,schillern im Lampenlicht,
sachte benetzen auch Dein Angesicht,"

"und Regentropfen auf Dächern spielen"

Nur so Gedanken.
Es kommt mir bissl unfertig vor.hm..

lG
gutes Neues Jahr
Stoffel
 



 
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