Regenwurm und Sonnenschirm

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Herr Müller

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Der Regenwurm und der Sonnenschirm

wollten heiraten im Monat Mai,
was war auch schon dabei?
Man konnt sich nicht entschließen!
Der eine kam, der andere nicht beim Gießen.

War es dem Würmlein mal zu heiß,
dann strahlte hell der and´re weiß
und spannte sich voll Wonne,
auf in der Mittagssonne.

Weil sie sich gerne hatten,
liebte der Schirm, ihn zu beschatten.
Der Wurm kroch rein, der Wurm kroch raus
und nutzte so den Schirm oft aus.

Der begab sich überspannt,
einem Psychiater in die Hand.
"Ihr Problem, das liegt am Wetter,
100 Euro, dann bis später."

Ach, ich werde niemals froh,
man fand ihn später, Fundbüro!
Der Wurm allein, in den Rabatten,
denkt das Schlimmste: Schirm-Kur-Schatten.

Oh, das wurmt, halt´ s nicht mehr aus.
Ein Ort zum Sterben? Hinterm Haus!
Kringelt sich in´s Erdreich gleich,
oben Häufchen, klein und weich.

Alles Scheiße denkt der Kringel,
mein Sonnenschirm, ein übler Schlingel.
kriecht nach unten, nichts schaut raus,
Wer ist das denn? Vogel Strauß!

Bist Du denn noch bei Verstand,
steckst den Kopf hier in den Sand?
Ließ man Dich denn auch im Stich?
Wurmt Dich was, dann frage mich!

Ich brauche Licht, hab neuen Mut,
nach oben kriechen wär jetzt gut.
Zur Hälfte schaute er schon raus,
beim letzten Stück, da half der Strauß.

Und hätte der ihn nicht zerdrückt,
das Ende wäre wohl geglückt.
Ein trocknes Häufchen schmückt die Stätte,
Ach, wenn man doch einen Sonnenschirm hätte.​
 



 
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