Regina
Der Schnee kam früh in jenem Jahr,
die Luft blies schneidend kalt;
doch einer munt'ren Kinderschar
gefiel's, und drum gab's bald
inmitten dieser weißen Pracht,
die erste wilde Schneeballschlacht.
Du warst ein Neuling noch im Clan,
bedacht um jedes Wort,
lächeltest uns verlegen an;
ich mochte Dich sofort.
Zeigte die heile Winterwelt
uns damals schon, was wirklich zählt?
Ein herrlich Schneehaus bauten wir,
dem Winter schien es recht;
denn er betreute das Quartier
auf seine Art nicht schlecht.
So nannten wir den Schneepalast
zu seiner Ehr' "Haus Winterrast".
Der Frost hielt unser Schneegebäude
gut und fest instand
und ungetrübte Lebensfreude
zog durch's verschneite Land.
Regina, noch mied uns das Leid,
doch lag's versteckt, zum Sprung bereit.
Geliebtes Winterparadies,
gemalt von Meisterhand,
das eine Freundschaft wachsen ließ,
die Dich und mich verband;
und dieses Band ward immer fester.
Du warst mir mehr als eine Schwester.
Als dann der Tauwind in der Nacht
das Lied vom Abschied sang,
beugte der Winter sich der Macht
und dieser Töne Zwang.
Der nächste Tag wollt' endlos scheinen;
denn Dich, Regina, sah ich weinen.
Am Abend sagtest Du ganz leis':
"Ich sah den Winter flieh'n;
hol' ihn zurück, mir ist so heiß,
ich werde mit ihm zieh'n
und eine kleine Wolke sein."
Ich hauchte "ja" und dachte "nein".
Der Schmerz drang tief mir in die Seele,
stumm hielt ich Deine Hand;
und etwas griff nach meiner Kehle,
bedrohlich, unbekannt.
Es schien die Angst mich zu verbrennen;
wir wollten uns doch niemals trennen.
Die Zeit lief weiter ohne Dich,
als wäre nichts gescheh'n.
Regina, manchmal träumte ich
von unserm Wiederseh'n;
doch eh' ich zu der Wolke fand,
erwachte ich; das Traumbild schwand.
Und heute treibt es mich hinaus
zum Schulpark, denn es schneit.
Im Schnee sieht er wie einstmals aus,
zu uns'rer Kinderzeit.
Ich lausche fernen Kirchenglocken
und wein' im Wirbel dichter Flocken.
Der Schnee kam früh in jenem Jahr,
die Luft blies schneidend kalt;
doch einer munt'ren Kinderschar
gefiel's, und drum gab's bald
inmitten dieser weißen Pracht,
die erste wilde Schneeballschlacht.
Du warst ein Neuling noch im Clan,
bedacht um jedes Wort,
lächeltest uns verlegen an;
ich mochte Dich sofort.
Zeigte die heile Winterwelt
uns damals schon, was wirklich zählt?
Ein herrlich Schneehaus bauten wir,
dem Winter schien es recht;
denn er betreute das Quartier
auf seine Art nicht schlecht.
So nannten wir den Schneepalast
zu seiner Ehr' "Haus Winterrast".
Der Frost hielt unser Schneegebäude
gut und fest instand
und ungetrübte Lebensfreude
zog durch's verschneite Land.
Regina, noch mied uns das Leid,
doch lag's versteckt, zum Sprung bereit.
Geliebtes Winterparadies,
gemalt von Meisterhand,
das eine Freundschaft wachsen ließ,
die Dich und mich verband;
und dieses Band ward immer fester.
Du warst mir mehr als eine Schwester.
Als dann der Tauwind in der Nacht
das Lied vom Abschied sang,
beugte der Winter sich der Macht
und dieser Töne Zwang.
Der nächste Tag wollt' endlos scheinen;
denn Dich, Regina, sah ich weinen.
Am Abend sagtest Du ganz leis':
"Ich sah den Winter flieh'n;
hol' ihn zurück, mir ist so heiß,
ich werde mit ihm zieh'n
und eine kleine Wolke sein."
Ich hauchte "ja" und dachte "nein".
Der Schmerz drang tief mir in die Seele,
stumm hielt ich Deine Hand;
und etwas griff nach meiner Kehle,
bedrohlich, unbekannt.
Es schien die Angst mich zu verbrennen;
wir wollten uns doch niemals trennen.
Die Zeit lief weiter ohne Dich,
als wäre nichts gescheh'n.
Regina, manchmal träumte ich
von unserm Wiederseh'n;
doch eh' ich zu der Wolke fand,
erwachte ich; das Traumbild schwand.
Und heute treibt es mich hinaus
zum Schulpark, denn es schneit.
Im Schnee sieht er wie einstmals aus,
zu uns'rer Kinderzeit.
Ich lausche fernen Kirchenglocken
und wein' im Wirbel dichter Flocken.