Reicher Bettler

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Vera-Lena

Mitglied
Reicher Bettler

Der Blattgoldengel
entschwirrte dem aufgeschlagenen Buch

Auf stelzigen Beinen
halten sich die Buchstaben
vor blauem Grund

Liebe

Verwurzeln möchte sich
diese Seite

Um Nahrung bittet sie

Durchschleicht beständig meine Gedanken
die mit Quadrat und Dreieck
beschäftigt sind

Liebe
eine Kuriosität
eine Antiquität zweitausend Jahre alt
und mehr

Sie fleht um das Heute
in meinem Herzen
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebe Vera-Lena,

das Blattgold samt Engel scheinen direkt aus der Heiligen Schrift gefallen zu sein, vom Wort, das den Anfang bildete und vielleicht Liebe war.

Wer wünscht sich keine solche Verwurzelung in dieser gierigen Welt? Einen Halt in der Finsternis?

Dir ein helles Wochenende
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Heidrun,

ja um etwas wie die Bibel wird es sich wohl handeln bei dieser aufgeschlagenen Seite, um die Liebe, wie wir sie manchmal in unserem Leben als göttliche Liebe erfahren dürfen.

Der Blattgoldengel war davongeschwirrt, oh weh!

Da war das Lyri gänzlich aus dieser Liebe herausgefallen. Es konnte nicht verzeihen und pflegte Tag für Tag dunkle Gedanken. Das musste den Engel dazu bewegen, mal eben zu verschwinden, denn wenn sein Geleit überhaupt keine Wirkung erzielt, dann sucht er durchaus das Weite.

Aber das Lyri wusste doch noch, dass da Liebe gewesen war in seinem Leben, seinem Empfinden, seinem Sein. Und dorthin wollte es wieder zurück.

Quadrat und Dreick stehen im Weisheitsbuch der Juden, der Kabbala, für die Zahlen 4 und 3. Die Verbindung von Beiden bedeutet, dass der Geist in die Materie eindringt. Der Geist nimmt es auf sich, eingeengt zu werden, um die Materie zu durchdringen. Er bringt ein Opfer. So entsteht die Zahl 7. 3+4=7.
Die 7 ist auch die Lebenszahl Jesu, das Opfer.

Also das Lyri sucht nach Abhilfe um diese schwere Prüfung, der es durch dunkle Gedanken (persönlicher Zorn) ausgeliefert ist, zu bestehen.

Und schließlich macht sich das Lyri bewusst, dass die göttliche Liebe ständig vor dem Herzenstor eines jeden Menschens steht und nach Einlass verlangt.

Diese Gewissheit könnte den Prozess, wieder in die göttliche Liebe einzutauchen, erleichtern.

Solche Vorstellungen hatte ich beim Schreiben.

Ja, in Wirklichkeit geht es natürlich jedem Menschen so, wie Du es ja auch schon angemerkt hast. Aber oft kennt sich der Mensch damit nicht aus und weiß nicht, was er tun kann, wenn er von dunklen Mächten in seinem Inneren überfallen wird.

Der Text ist mir nichts dir nichts zu mir gekommen. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn einstellen sollte, aber jetzt freue ich mich und danke für das freundliche Echo, das ganz auf meiner Ebene liegt. :)

Auch Dir ein schönes Wochenende
Liebe Grüße
Vera-Lena
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebe Vera-Lena,
das ist einmal ein Kommentar nach meinem Geschmack! :):)
Neulich hatte ich schon einmal mit Moni (Leise Wege) das Vergnügen.

Im Tarot genießt die 7 ebenfalls eine herausragende Bedeutung.
In der kleinen Arkana geht es bei den Stäben (Kreuz oder Treff) um Auseinandersetzungen, Neid und Missgunst, bei den Schwertern (Pik) um unerlaubte Geschäfte, Machenschaften, Intrigen etc., bei den Münzen (Karo) um Geduld, langsames Wachstum, Zeit des Reifens - bei den Kelchen (Herz) um Visionen, Wunschdenken usw., die dann in der großen Arkana (7) im Wagen letztendlich zum Neubeginn, dem Aufbruch des Helden führen. :)

Legst du die Reihenfolge
Münzen 7
Kelche 7
Stäbe7
Schwerter 7

Wagen 7

hast du den Leidensweg des Messias oder jedes anderen Menschensohnes und (s)eine Auferstehung. Der komplette Weg findet sich in der Großen Arkana.

Da du dich mit Kabbala beschäftigt hast, wirst du meinen Kommentar sicherlich nicht als Blasphemie auffassen, denn
der Tarot ist ihr eng verschwistert.

Herzliche Grüße
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Heidrun,

ich lege mir selbst den Tarot, allerdings nur die großen Arkana und einmal habe ich auch gefragt, ob ich weiterhin in der LL bleiben, oder lieber etwas Anderes machen soll :p

Es ist aber herausgekommen, dass von mir gar nichts Bestimmtes mehr verlangt wird und dass ich machen kann, was ich möchte.(Hoffentlich habe ich die Karten richtig interpretiert, ich glaube aber schon)

Und ich bin immer noch hier. ;)

Das Judentum und das Christentum fügen sich ja nahtlos aneinander. Insofern kann von Blasphemie keine Rede sein.

Liebe Grüße an Dich
Vera-Lena
 



 
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