Reise ins Rückwärts

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jon

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"Der Text … macht (mir) keine Lust auf mehr", weil ich es schon jetzt zu persönlich, zu sehr auf den eignen Moment ausgrichtet finde, als dass ich es verstünde. Bis "du warst nicht da" hatte ich eine Idee, worum es geht, die letzten beiden Zeilen machten das zunichte und boten (mir) zugleich keine neue Interpretation.
 

Ternessa

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Hallo jon,
es ist auch ein eher sehr perönlicher Momentausschnitt- ich weiß, das Wort eben ist nicht sehr gekonnt.

Die Reise ins Ich führte ins Chaos und da war auch nicht der Andere- war er auch im Nichts?

Da das Chaos nicht geordnet wird- soll das Leben im Ungewissen bleiben, wird es bleiben.


Das war meine Intention- in einem Moment.
Danke dafür, wie du das sahst.
Liebe Grüße Ternessa
 

jon

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Teammitglied
Der Schlüssel liegt im Detail …

"Chaos wird nicht geordnet" ist etwas anderes als "Ich will das Chaos nicht ordnen". Letzteres legt das kategorische, Stärke oder wenigstens Trotz verlangende "nein" nahe. Ersteres kann auch aus (wie immer gearteter) Unfähigkeit passierten, dann hätte die Anwort "ich kann nicht" lauten müssen. Und das – "ich kann nicht" – hätte für mein Verstehen zum Anfang gepasst, in dem das LyrIch (in dem Fall wohl du) angesichts des Chaos schreit und den anderen vermisst (zumindest dessen Abwesenheit deutlich empfindet), also eine gewisse Schwäche, Verletztheit, Verlorenheit offenbart.

Im übrigen finde ich die Forderung des Chaos gut, sie erklärt, warum die Reise stattfand. Oder mal laienpsychologisch: Das "Innen" verlangte nach Aufmerksamkeit und löste die In-sich-Reise aus. Vielleicht nutzte es ja die Chance, dass der andere als Alibi grad nicht da war …
 

Ternessa

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Danke jon,
es sind viele Assoziationen möglich. Und ich wollte diese vielen Gedankengänge, als ich es schrieb. Es sollte keine Antwort geben, sondern ein Nachdenken.

Deine Gedanken dazu bringen mich aber vielleicht weiter, es auszubauen oder meine Inspiration dessen in einen anderen Text umzuwandeln.

Die Inspiration eines Ichs, das in Vielem oft ein Wir ist.

Liebe Grüße
Ternessa
 

Ternessa

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Ich war weg gestern, begab mich auf eine Reise.
Sie führte in mein Ich. Und ich sah das Chaos.
Ich schrie.
Du warst nicht da.
Auch du warst weit weg.


„Nun“, sprach das Chaos zu mir, „Ordne mich!“
„Nein“, sagte ich.
 



 
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