Rettungsring

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H

Hakan Tezkan

Gast
idee ganz nett, vom handwerklichen her könnte man das verbessern. ich würde auf deine vergleiche verzichten, lass den kuss und die blicke weg. bau es ohne das ganze auf.

früher versank ich
in deinem meer
und du holtest mich mit
einem rettungsring zurück

heute versinke ich
noch immer in deinem meer
aber jetzt rettest du mich
nicht mehr


oder os in der art. bin etwas in eile, deswegen dieser noch unausgereifte vorschlag.

lg,
hakan
 

Anysa

Mitglied
früher versank ich
in deinem meer
und du holtest mich
mit einem rettungsring zurück

heute versinke ich
noch immer in deinem meer
aber auf die rettung
warte ich vergeblich
 

Anysa

Mitglied
Hallo Hakan,

deine Idee zur Korrektur gefällt teilweise sehr gut. Ich habe stets das Problem, mich nicht kurz fassen zu können.
Hier ein neuer Versuch mit deinem Korrekturvorschlag.

Liebe Grüße
Anysa
 

R. Herder

Mitglied
Was genau ist denn daran rund? Das strotzt vor Widersprüchen: da versinkt eine Liebende (ich verzichte aufs gendern) im sogenannten Meer des anderen - was auch immer das sein soll - wenn einem nichts weiter einfällt, muss halt das Meer herhalten -- und die Liebende muss dann aus dem Meer jenes anderen zurückgeholt werden! Welchen Sinn hat denn dies Meer, wenn man daraus zurückgeholt werden muss? Einen allzu positiven offensichtlich nicht, obwohl der Sprachduktus einem selbiges weismachen will. Was mag wohl der andere nach der Rettung gesagt haben? "Puh, Schwein gehabt, hab ich dich nochmal vor mir gerettet. Aber Moment. Jetzt bist du ja wieder bei mir. Bist du dann nicht auch in meinem Meer? Wo verflucht liegt denn dieser Tümpel eigentlich?" Die abschließende Strophe führt dann die Verwirrung konsequent zu ihrem Ende. Da versackt die Olle wiederum in der Pfütze der Vagheit, aber der Macker hat nicht länger Lust auf Baywatch. Ich weiß übrigens, dass vor der Überarbeitung von Augen statt von Meeren gesprochen wurde. Taugt aber in diesem Kontext, den ich, begründet in allgemeiner Konfusion, nichtmal definieren kann, ebenso wenig. Geht es gar nur darum, dass eine endgültig wahnsinnig 'worden und jener andere, freilich, ebendrum, abgehauen ist so schnell es ging?

Ich habe eine leichte Ahnung, was du wirklich sagen wolltest, Anysa. Von wegen verlassen werden etc. Davon allerdings wird kaum ein Bruchteil deutlich. Ich würde das komplette Gedicht streichen, den ZDF-Sturm-der-Liebe-Part im Hinterkopf vergessen, und aufschreiben, was du wirklich sagen wolltest. Mit deinen Worten, nicht mit denen einfallsloser Drehbuchautoren.


Grüße,
René.
 

mitis

Mitglied
also m.E. hat das gedicht einiges potential von der idee her.
"dein meer" kann sehr vielseitig gedeutet werden, für mich ist es ein "ertrinken" in all dem, was den anderen ausmacht, und man findet nicht mehr zu sich selbst zurück.

denn anders betrachtet hat herder schon recht: wenn das meer des anderen etwas positives/wunderbares ist, warum will man dann überhaupt gerettet werden. die formulierung birgt die gefahr, auch so verstanden zu werden. aber wie gesagt, ich verstehe es anders - ich habe das in dem vorschlag weiter unten noch versucht, deutlicher zu machen.

die erste strophe gefällt mir also, so wie ich sie verstehe, prinzipiell.

die zweite enttäuscht mich allerdings. es bringt einfach keinen neuen gedanken außer die umkehrung des ersten, noch dazu mit fast denselben worten. das wirkt irgendwie fad, als ob zu wenig inhalt wäre.

ich hab mir noch einmal die erste version angesehen. sie gefällt mir eigentlich genauso gut wie die neue, abgesehen von sprachlichen mängeln.

ich würde es so schreiben - und alle metapher wie meer, rettungsanker, sog etc. weglassen.

früher
verlor ich mich
in deinen augen
und du
hast mich mit
einer umarmung gerettet
heute
bin ich nur noch verloren


oder

früher
verlor ich mich
in deinen augen
und/aber du hast mir
mit einer umarmung
den weg zu mir zurück/selbst
gezeigt
heute
bin ich nur noch verloren


oder

früher
verlor ich mich
in deinen augen
und/aber du hast mir
mit einer umarmung
den weg zu mir zurück/selbst
gezeigt
heute
hab ich (dich?) verloren


hat mir jetzt offensichtlich spaß gemacht, der gedanke...;)
lg mitis
 

Anysa

Mitglied
Hallo Herder,

ist hart deine Kritik und löst in mir den Wunsch aus, das Gedicht zu löschen. Ich hatte nicht den ZDF-Sturm-der-Liebe-Part im Hinterkopf, wie du offensichtlich denkst. Und an sich fand ich das Gedicht ganz gelungen. Schade das du es derart falsch verstanden hast. Da habe ich es doch nicht richtig formuliert.


Hallo mitis,

mit deiner ersten Vermutung hast du recht. Es soll nichts negatives ausdrücken in dem Sinn, das der Partner einen verlassen hast. Sondern vielmehr die Gefahr, die eigene Persönlichkeit (Prinzipien, Interessen...) zu verlieren, weil man sich zu sehr anpasst, in das "Meer" des anderen eintaucht aus dem man irgendwann nicht mehr gerettet werden kann.
Ich kann es schwer beschreiben und eigentlich sollte das Gedicht diese Aussage herüber bringen.
Deine Vorschläge zur Umschreibung gefallen mir nicht richtig. Ich finde, dann verliert es noch mehr. Ich denk mal darüber nach. Frustrierend ist das.

Trotzdem danke für die Kritik. Sie soll ja weiterhelfen.

Liebe Grüße
Anysa
 

mitis

Mitglied
du solltest einfach diesen gedanken des sich-verlierens stärker herausarbeiten, wie auch immer. der ist es nämlich wert, klar rüberzukommen. solche erfahrungen machen alle. lass dich jedenfalls nicht entmutigen.
lg mitis
 



 
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