Rhein-Romantik

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Rhein-Romantik

Unlängst bei einer Paddel-Reise
auf unser’m schönen, deutschen Rhein
hört’ ich die altvertraute Weise
vom blondgelockten Mägdelein.

Sie säß’ so gänzlich nackedei,
lauthals singend am Gestade
und kämmte sich ihr Haar dabei.
So heißt’s in der Ballade.

So ließ ich an besagtem Fels
die Blicke suchend schweifen
doch was ich sah, sträubt’ mir den Pelz,
ich konnt’ es nicht begreifen.

Am Ufer saß die Loreley,
und sie war kugelrund,
sie hatte auch den Kamm dabei,
doch wog vierhundert Pfund.

Zwar trug sie - so wie im Gedicht -
an Kleidung nur sehr wenig,
jedoch die Haare um’s Gesicht,
die waren grau und strähnig.

Als sie zu winken mir begann,
und laut und schrill zu singen,
da floh ich schnell mit meinem Kahn,
um mich in Sicherheit zu bringen.

Doch als der Schreck dann abgeklungen
- nach manchem Glase süßem Wein -
da hab’ ich wieder mitgesungen
von unser’m schönen deutschen Rhein.
 



 
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