Rheinisches Drama

HajoBe

Mitglied
Rheinische Lande - ohnehin im Würgegriff postkarnevalistischen Fastendarbens - müssen einen weiteren Tiefschlag in den Genussmagen lebenslustiger Anrainer des als dionysisch besungenen Flusses aller Deutschen hinnehmen und Halbmastbeflaggung an Gasthöfen, selbst Gourmettempeln kündet von Unfasslichem.
Schwarze Balken zieren Speisekarten - übertuscht in farbechtestem Sinne - und getuschelt wird hinter unschuldsgewaschenen vorgehaltenen Händen, warum so manche Seite fehlt. Fragen an betreten dreinblickende, offenherzige Dirndlkellnerinnen - beliebte Zielgruppe pfälzisch-brüderlicher Altherrengelüste - wie an befrackte, servil verlegen schauende Oberkellner stoßen auf vielnichtssagendes Erklärungsgestammel.
Gähnende sonntägliche Leere auf Parkplätzen der Ausflugsrestaurants und dürftig besetzte Tagesfahrtenbusse für mittagshungrige Frührentner, VdK-ler oder Kegelbrüder legen Zeugnis ab:
Hier muss Schieflage herrschen im Gefüge rheinischen Frohsinnes.
Was ist passiert und ziert die Titelseiten der Heimatpresse?
Der zur regionalen Nationalspeise hochstilisierte "Rheinische Sauerbraten" muss aus den Speisekarten und dem geschmacksverwöhnten Bewusstsein seiner Anhänger gestrichen werden. Das schmerzt, denn er wird seit jeher schmackhaft aus PFERDEFLEISCH hergestellt, einem der ältesten Nahrungsmittel der Menschheit, welches falschdeklaratorisch und spurenelementar nachgewiesen uns kuhäugig aus Fertiggerichten zuzwinkert. Antibiotisch und hormonell gedopte Schweine, Rinder, Hühner, selbst Fische können sich das Wiehern kaum verbeißen. Jetzt hat es die edlen Rösser auch erwischt und Pferdesportfreunde von Turf und Gallop bieten Eintrittskarten verbilligt an, denn ihre Protagonisten werden rar, auf den Geläufen wuchert Unkraut genährt von letzten Rossäpfeln und in Supermärkten greift epidemisch die gallopierende Schwindsucht unter gewissen Aluminiumverpackungen quer durch die Regale um sich.
Ich glaube, mich tritt ein Pferd, vielleicht das letzte seiner Spezies?
 

HajoBe

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Rheinische Lande - ohnehin im Würgegriff postkarnevalistischen Fastendarbens - müssen einen weiteren Tiefschlag in den Genussmagen lebenslustiger Anrainer des dionysisch besungenen Flusses aller Deutschen hinnehmen und Halbmastbeflaggung an Gasthöfen, selbst Gourmettempeln kündet von Unfasslichem.
Schwarze Balken zieren Speisekarten - übertuscht in farbechtestem Sinne - und getusch(el)t wird hinter unschuldsgewaschenen vorgehaltenen Händen, warum so manche Seite fehlt im Angebot der Menues. Fragen an betreten dreinblickende, offenherzige Dirndlkellnerinnen - beliebte Zielgruppe pfälzisch-brüderlicher Altherrengelüste - wie an befrackte, servil verlegen schauende Oberkellner stoßen auf vielnichtssagendes Erklärungsgestammel.
Gähnende sonntägliche Leere auf Parkplätzen der Ausflugsrestaurants und dürftig besetzte Tagesfahrtenbusse für mittagshungrige Frührentner, VdK-ler oder Kegelbrüder legen beredtes Zeugnis ab:
Hier muss Schieflage herrschen im Gefüge rheinischen Frohsinnes!
Was ist passiert und ziert die Titelseiten der Heimatpresse?
Der zur regionalen Nationalspeise hochstilisierte "Rheinische Sauerbraten" muss aus den Speisekarten und dem geschmacksverwöhnten Bewusstsein seiner Anhänger gestrichen werden. Das schmerzt, denn er wird seit jeher schmackhaft aus PFERDEFLEISCH zubereitet, einem der ältesten Nahrungsmittel der Menschheit, welches falschdeklaratorisch und spurenelementar nachgewiesen uns kuhäugig aus Fertiggerichten zuzwinkert. Antibiotisch und hormonell gedopte Schweine, Rinder, Hühner, selbst Fische können sich das Wiehern kaum verbeißen. Jetzt hat es die edlen Rösser auch erwischt und Pferdesportfreunde von Turf und Gallop zahlen für Eintrittskarten horrende Preise, denn ihre Protagonisten werden rar, auf den Geläufen wuchert bald Unkraut genährt von letzten Rossäpfeln. In Supermärkten hingegen greift epidemisch die gallopierende Schwindsucht unter gewissem Aluminiumverpackten quer durch die Regale um sich.
Ich glaube, mich tritt ein Pferd, vielleicht das letzte seiner Spezies?
 

HajoBe

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Ich glaub`, mich tritt ein Pferd

Rheinische Lande - ohnehin im Würgegriff postkarnevalistischen Fastendarbens - müssen einen weiteren Tiefschlag in den Genussmagen lebenslustiger Anrainer des dionysisch besungenen Flusses aller Deutschen hinnehmen und Halbmastbeflaggung an Gasthöfen, selbst Gourmettempeln kündet von Unfasslichem.
Schwarze Balken zieren Speisekarten - übertuscht in farbechtestem Sinne - und getusch(el)t wird hinter unschuldsgewaschenen vorgehaltenen Händen, warum so manche Seite fehlt im Angebot der Menues. Fragen an betreten dreinblickende, offenherzige Dirndlkellnerinnen - beliebte Zielgruppe pfälzisch-brüderlicher Altherrengelüste - wie an befrackte, servil verlegen schauende Oberkellner stoßen auf vielnichtssagendes Erklärungsgestammel.
Gähnende sonntägliche Leere auf Parkplätzen der Ausflugsrestaurants und dürftig besetzte Tagesfahrtenbusse für mittagshungrige Frührentner, VdK-ler oder Kegelbrüder legen beredtes Zeugnis ab:
Hier muss Schieflage herrschen im Gefüge rheinischen Frohsinnes!
Was ist passiert und ziert die Titelseiten der Heimatpresse?
Der zur regionalen Nationalspeise hochstilisierte "Rheinische Sauerbraten" muss aus den Speisekarten und dem geschmacksverwöhnten Bewusstsein seiner Anhänger gestrichen werden. Das schmerzt, denn er wird seit jeher schmackhaft aus PFERDEFLEISCH zubereitet, einem der ältesten Nahrungsmittel der Menschheit, welches falschdeklaratorisch und spurenelementar nachgewiesen uns kuhäugig aus Fertiggerichten zuzwinkert. Antibiotisch und hormonell gedopte Schweine, Rinder, Hühner, selbst Fische können sich das Wiehern kaum verbeißen. Jetzt hat es die edlen Rösser auch erwischt und Pferdesportfreunde von Turf und Gallop zahlen für Eintrittskarten horrende Preise, denn ihre Protagonisten werden rar, auf den Geläufen wuchert bald Unkraut genährt von letzten Rossäpfeln. In Supermärkten hingegen greift epidemisch die gallopierende Schwindsucht unter gewissem Aluminiumverpackten quer durch die Regale um sich.
Ich glaube, mich tritt ein Pferd, vielleicht das letzte seiner Spezies? Oder hat mir das nur der Pferdeflüsterer zugeraunt?
 



 
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