Rigo

stemo

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Rigo

Hey Rigo, Rigo, wacker wirklich,
treu und standhaft auf Deinen vier Hufen
Und hattest mich damals in Zweifel gestürzt
So empfindlich und verängstigt, schreckhaft und verbiestert
Bestraftest mich mit deiner Vergangenheit
Pferd und Esel vermischt im Blut
Knorriger Diener der Menschen
Dem Zufall der Natur gestohlen
Herbeigezüchtet, um anspruchslos ausdauernd zu sein
Und da hatten die Mühe mit Deinem Ergebnis
Deine zahlreich sich erschöpfenden Besitzer,
die Dir die Kruppe zerschlugen,
Deine Nüstern aufschltzten,
Deine Flanken peitschten
Die mit Dir Schafe, Schweine, Ziegen entführten
Dich mit fremdem Heu bepackten
Und verbotene Äcker pflügten
Vermaledeites Vieh, bödes Maultier Du

Betäubt hat dich der Kuhhändler, aufgezäumt und gestriegelt,
damit ein Blendling wie ich
der Liebe auf den ersten Blick verfalle
Und bald hattest Du mir beim Ausreiten
das Genick gebrochen beinahe, beinahe
mein Kutschengefährt mitsamt den Kindern umgeworfen
Rigo, Rigo, haarscharf verfehlten wir schweres Unglück
Nur Deiner Unverkäuflichkeit war es zu verdanken,
dass ich dich nicht losgeworden bin
So wuchs der Keim der Zuneigung
nach diesen Verzweiflungstaten
nur langsam mit Vorsicht zwischen uns
Und dann ist innige Freundschaft aufgegangen
Unbiegsam im erwachten Vertrauen
Respetvolles im Augebehalten beidseitiger Schwächen
Tja und dann, ja dann, was kann man da machen
Menschenschicksal, Sachzwänge höherer Ordnung
Musste dich für einen Spottpreis verkaufen
Hey Rigo, Rigo,
ob der es wohl schmecken kann,
dieser Schnäppchenjäger,
der von Deiner zähen Salami isst
 



 
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