Rinnend

Rinnend

Du weißt du was
auf meinem Schrank
steht blitzeblank
ein Stundenglas
ist oben gleich
wie unten breit
dort wohnt die Zeit
und Sand rinnt weich
vom Jetzt ins Gleich

Und ich empfand
es immer schön
des Öfteren
es umzudrehn
denn so gebar
es mir als neu
was schon mal war
und das was nahm
das konnte geben

Doch weißt du was
es gibt ein Glas
in dem das Leben
Korn für Korn
zum Ende rinnt
und das beginnt
nie mehr von vorn
fest bleibt es stehn
niemand vermag
es umzudrehn

Das schönste Gedicht über Zeit und Vergänglichkeit, das ich je las!

ein Gruß an Dich, Johanna

Irgendwie ist es doch auch ganz gut, lieber Balu, dass man das Lebensglas nicht umdrehen kann. Sonst würde man vielleicht viel weniger achtsam mit dem Augenblick umgehen.

Ein wirklich schönes Gedicht, da schließe ich mich Joh an, das durch die vertrauliche Anrede "du, weißt du was" jede Gefahr von Schwere oder erhobenem Zeigefinger von vornherein ausschließt.


Es verneigt sich vor dem Meister der kleinen Worte:

Silva

Der Verneigung schließe ich mich hier an. Hand aufs Herz dabei.

Maren.S

Ein jedes Sandkorn fällt mir tief, lieber Knut.
Die Beschreibung, .. ist oben gleich wie unten breit... benennt so toll das Geben-Nehmen-Verhältnis.
und keines fließt vorbei, jedes fließt...in!
Sehr brührend und nicht zum letzten Mal gelesen.
Lieben Gruß
Moni

vier frauen, die selbst besonders gute texte zaubern

vier mal lob für den bären

vier mal roter kopf und ein dankbares lächeln euch

liebe grüße
Knut

Hallo Balu

kein Mensch vermag
es umzudrehn

...besser wegen der Metrik

es immer schön
des Öfter[red]eeeeh[/red]n
es umzudrehn

Metrik? Autsch!

Sonst ein tolles Gedicht, aber leider eines mit ebenso vermeidbaren wie hässlichen Makeln.

Bitte dran feilen.

Danke!

J.

danke, J.

das mit dem öfteren
ist in der tat ein stolperer
es gehört nicht in die reime
aber seine ähnlichkeit mit drehn und schön
verführt, es dort wiederzufinden

den am schluss mag ich sofort ändern

den öftereeen nehm ich mal mit unter die dusche

einen positiven abend dir
und danke für deine spuren hier

grüße vom bären

Rinnend

Du weißt du was
auf meinem Schrank
steht blitzeblank
ein Stundenglas
ist oben gleich
wie unten breit
dort wohnt die Zeit
und Sand rinnt weich
vom Jetzt ins Gleich

Und ich empfand
es immer schön
von Zeit zu Zeit
es umzudrehn
denn so gebar
es mir als neu
was schon mal war
und das was nahm
das konnte geben

Doch weißt du was
es gibt ein Glas
in dem das Leben
Korn für Korn
zum Ende rinnt
und das beginnt
nie mehr von vorn
fest bleibt es stehn
kein Mensch vermag
es umzudrehn

[red]Korn für Korn[/red] kann man auch mißverstehen

LG

Herbert

"Korn für Korn kann man auch mißverstehen"

Er nu wieder....

Ah, das öftereeen ist verschwunden, fein.
Ich hab es wieder gern gelesen, ein feines Gedicht!

Maren

Schön, schön. Gefällt mir. Das klingt.

Gruß

Thys