Ritter und Knappe

verkalkt

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Ritter und Knappe

Ritter, so war es von alters her, stellt dem Dienstmann sein Gewand. Magd und Knecht und noch der Narr behängt von seinen Bildern. Den Knappen steckt der edle Ritter bald auch in seine Kleider hinein. Die Maße zuvor im Schein der Kerze mit scharfem Auge genommen. Geschaffenes Abbild, einseitiger Blick, gibt er weiter zu dem Schneider, Stoff in die rechte Figur zu bringen.
Mit dem gefertigten Wams begibt es sich aber, dass es sich nicht überall schmiegt, zu klein ist und dennoch zu groß. Auf Beutezug reibt er am Körper sich, Haut über Fleisch beginnt zu platzen. Der Knappe genügsam erträgt den Schmerz, hält zurück seine wunden Glieder. Sein Schrei erstickt ungehört im Hals, könnt kundtun damit seine Qual.
Lange Streife durch die Gezeiten, erträgt er den Druck nicht mehr. Verformt haben sie sich, doch passen, nie, zu starr ist der Stoff dem Körper. Sein Leiden vermehrt die Narben, sind gleich Zeichen für das, was sein soll. Das eigene Schweigen hüllt ihn ein, verwirrt die Gedanken, betäubt die Sinne, versagt seinem Blick die Farben. Schwarz weiß sieht der Knappe nur noch den Ritter, wie der jene beim maßnehmen ihn. Der Nebel vorüber, Enge gibt Auftrieb, dann aber taugt das Gewand nicht mehr.
So kommt die Zeit, da sich die Wege trennen, die Kleider sind dem Ritter. Dem Knappen bleiben rosige Bilder aus Narben, Vergangenheit wie Zukunft ihm hinterlassend. Mag sein was will, Knappe wird doch nur, wem ein Jüngling des Weges kommt. Hoch zu Ross mit genauem Blick, der ein Gewand ihm fertigen lässt.
 

Rainer

Mitglied
hallo verkalkt,

erstmal hallo auf der leselupe.

also ich weiß nicht so recht. viele deiner bilder erschließen sich dem geneigten betrachter mit der zeit, doch manches will sich nicht erklären. z.b.:
"Schwarz weiß sieht der Knappe nur noch den Ritter, wie der jene beim maßnehmen ihn."

ich glaube, das wort jene ist zu viel - oder ich verstehe den sinn nicht. schwarzweiß zusammen und maßnehmen bitte groß schreiben.

"Der Nebel vorüber, Enge gibt Auftrieb, dann aber taugt das Gewand nicht mehr."

dieser satz bleibt mir verschlossen, vor allem wegen der auftrieb gebenden enge.

ich hoffe, andere verstehen mehr als ich, bewerten kann ich deinen text leider nicht.

grüße

rainer
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
hm,

der text läßt die gehirnwindungen knacksen. er scheint eine allegorie zu sein. kompliziert, kompliziert, mein lieber, aber mach mal so weiter. lg
 



 
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