Romance Nr. 2

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Jarolep

Mitglied
Eine freie Übertragung aus dem Russishen:

Im Bruchteil jener Zeiten,
In denen der Morgen erwacht,
Im Spiegel der Wahrheiten,
Der unsere Seele bewacht,
Frei von Verlangen,
Erhebt sich mein Traum,
Die Macht zu erlangen,
Über die Zeit und über den Raum.

Das Hier und das Jetzt werden Schatten,
Das Glas der Wirklichkeit bricht,
Und seine farbigen Splitter
Streben empor ins Licht.
Hinauf, wo die Wolken ziehen
In das unbekannte Dort,
Wo Kinder mit Ozeanen spielen,
Der Sand flieht mit Wellen fort.

Bleib stehen, halt inne, halt inne!
Werd wieder ein kleines Kind!
Das hier ist der Ball der Sinne,
Aus dem die Träume sind.
Die weißen Segel der Zukunft
Suchen das neue Land,
Und Tausende Sonnen ruhen
In Tränen auf meiner Hand.

Die Ewigkeit währt nicht lange,
Und nur der Sternenwind
Streift sanft über meine Wangen:
„Warte und hoffe, mein Kind,
Denn im Bruchteil jener Zeiten,
In denen Dein Traum entfacht...
Wir werden zusammen bleiben,
Wir bleiben für immer wach!“.

Das Original (für welche, die Russisch verstehen):

В одночасье с утром ранним
Просыпается она.
Словно в зеркале желанье,
Без тревоги, без отчаяния,
Без какого-то метания,
Чем полна моя судьба,
В одночасье с утром ранним
Просыпается мечта.

И, открывшись, заиграют
Разноцветием глаза,
В синем небе их встречая,
Уплывают облака,
И скользят они над морем,
В неизвестное Туда,
Где играет мальчик с крабом
Среди белого песка.

Задержавшись на мгновенье,
Ты играй, играй, малыш.
Это просто вдохновенье,
Ты не думай – ты не спишь.
И, срастаясь с горизонтом,
Вновь белеют паруса,
А в больших глазах ребенка
Проросла мечтой слеза.

Долго ль, коротко ль блуждала,
Вам сказать я не возьмусь.
Звездным небом мне шептала:
«Жди меня и я вернусь».
На рассвете утром ранним
Разгорается заря.
На рассвете с утром ранним
Просыпается мечта.

Eine Übersetzung würde dann so aussehen:

In den Stunden jünger Tage
Wird es auf einmal wach.
Wie im Spiegel das Verlangen,
Ohne Zweifel, ohne Bangen,
Ohne Rasen und Versagen,
Was mein Schicksal ausmacht.
In den Stunden jünger Tage
Wird mein Traum plötzlich wach.

Und die Augen, geöffnet, strahlen
Wider Farbenpracht.
Wolken, die die Welt durchwandern,
Grüßen mich und lächeln sanft.
Und sie gleiten über Meere
In das unbekannte Dort,
Spielt ein Junge dort mit Krabbe,
Weißen Sand der Wind weht fort.

Für ´nen Augenblick hältst inne,
Spiele weiter, kleines Kind,
Dies ist nur der Tanz der Sinne,
Aus dem die Träume sind.
Und die weißen Segel werden
Wieder Eins mit Horizont,
Und in großen Kindesaugen
Keimt der Traum in Tränen hervor.

Weit weg war es, war es nahe,
Leider weiß ich nichts davon.
Nur der Sternenhimmel meinte:
„Wart auf mich, dann komm ich schon“.
In den Stunden jünger Tage,
Dort, wo Morgenrot entfacht,
In den Stunden jünger Tage
Wird mein Traum plötzlich wach.
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,
eine Frage vorweg...
wieso schreibst Du hinter einem Komma in groß?
Das hat m.E. nach nichts mit Stilmittel zu tun.
Und dann noch eine Frage...
ist das von Dir das Gedicht, oder von wem, wenn nicht?

Würde mich dann nochmal melden:)

lG
Sanne
 

Jarolep

Mitglied
@ ENachtigall:

Danke für Dein Kommentar. Dass mit Ozeanen ist wirklich eine gute Idee. Die werde ich umsetzen.

@ Stoffel:

Groß nach Komma ist einfach Gewohnheitssache - im Russischen schreibt man nun mal so in Gedichten. Das Original ist nicht von mir, sondern von meinem Mann. Copyright wurde also nicht verletzt.

Vielen Dank an alle!
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo noch mal, Jarolep,

noch eine Sache, wo die Wortstellung nicht ganz stimmig ist, und Du eventuell den Reim noch genauer hinkriegen kannst, wenn es Dir gefällt:
Denn im Bruchteil jener Zeiten,
In denen Dein Traum entfacht,
Wir werden zusammen bleiben,
Wir bleiben für immer wach!“.
Werden wir zusammenbleiben
Wir halten für immer die Wacht.

Mich stört die Anfangsgroßschreibung übrigens gar nicht, weil der Sinn verständlich bleibt.

Liebe Grüße

Elke
 

Jarolep

Mitglied
Danke an Elke

Hallo Elke,

Nochmals vielen Dank für Deinen Vorschlag. Mit "wach" und "Wacht" lasse ich mir durch den Kopf gehen. Du hast Recht, etwas stört mich in diesem Satz. Nur will ich von der Gegenüberstellung "Traum" und "Wachsein" nicht so gerne trennen. Als Zwischenlösung habe ich mal drei Punkte gesetzt, damit die (verkehrte) Wortstellung nicht so ins Auge sticht...

Gruß
 



 
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