Rose und Nelke

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björn lindt

Mitglied
Umranken zart, so mannigfach, die Blumentriebe
des Menschen Glück und seine bittre Not:
Die Rose steht, so heisst’s, für manche Liebe,
die weisse Nelke ist’s bei unsrem Tod.

So gleicht auch unser Menschensein dem Blühen,
zu Anfang nur als Knospe, hin zur Fülle.
Die Seele wächst und strahlt in rotem Glühen
und ahmt der Rose pralle Sommerhülle

Erhaben ist des Menschen banges Streben
der Rose ein Gefäss von Glas zu sein,
doch selbst die allerschönsten welken.

Zu kurz ist unser aller Menschenleben;
im Rosenwinter geht die Seele ein,
beklagt, beweint mit weissen Nelken.
 

MarenS

Mitglied
Ein schönes Sonett, unverkrampft geschrieben. Über das Thema ließe sich trefflich streiten doch es passt sicher gut in ein Sonett.

Kleiner Mecker: Ich würde A(a)llerschönsten groß schreiben.

Grüße von Maren
 

björn lindt

Mitglied
Umranken zart, so mannigfach, die Blumentriebe
des Menschen Glück und seine bittre Not:
Die Rose steht, so heisst’s, für manche Liebe,
die weisse Nelke ist’s bei unsrem Tod.

So gleicht auch unser Menschensein dem Blühen,
zu Anfang nur als Knospe, hin zur Fülle.
Die Seele wächst und strahlt in rotem Glühen
und ahmt der Rose pralle Sommerhülle

Erhaben ist des Menschen banges Streben
der Rose ein Gefäss von Glas zu sein,
doch selbst die Allerschönsten welken.

Zu kurz ist unser aller Menschenleben;
im Rosenwinter geht die Seele ein,
beklagt, beweint mit weissen Nelken.
 



 
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