Rosenmond

George Polly

Mitglied
Astarte

Bar aller Fesseln durch die Nacht
ersteigt ein Rosenmond
und in uns Trunkenen
im Rausche schon Versunkenen
erwacht
gedankengleich im Taubenflügelschlag
die Sehnsucht, die entsendet -
im weißen Lichtstrahl hohen Mondes
blendet
durch die Nacht

und spiegelt sich auf Marmor wieder-
auf deinem Antlitz zart
die heeren Schwünge deiner Seele
und kühlende kaskadengleiche Sprünge
erheben sich zum Monde sacht

und doch enteilt uns dieser wieder
und läßt uns Statuen verborgen,
im Sternenhain nach dieser
einzigen, verzweifelten
Berührung schrei´n
in der wir uns verloren
 

George Polly

Mitglied
Oh, dankesehr für die Bewertung.
Dieses Gedicht entstand vor 10 Minuten
in 10 Minuten. Danke

Da hier Liebesgedichte so beliebt sind,
wollte ich doch endlich auch mal eine
Bewertung haben.
Bitte,
bewertet weiter
 

George Polly

Mitglied
Vielen Dank für deine Antwort,
weißt du, ich habe deswegen bemerkt,
dass es in 10 Minuten geschrieben
wurde, um ein wenig an der rein
subjektiven Beurteilung zu meckern,
die viele zugrunde legen.
Ich habe auch deswegen eigentlich zum
ersten Mal ein Liebesgedicht in die
Lupe gestellt - und ehrlich gesagt
finde ich das selber gar nicht so
überragend (für mich persönlich
gesehen).
Es geht zwar um Liebe und Sehnsucht, aber
im Prinzip nicht um mehr.
Normalerweise versuche ich, etwas tiefergehende
Texte zu produzieren.
Der Satzbau ist natürlich schon so beabsichtigt,
weil es ganz einfach etwas Geheimnisvolles mit hinein
bringt. Wenn ich schreiben würde:
Es stehen zwei Statuen in der Nacht, die auf jeden Mondesstrahl warten ,um sich sehen zu können, wäre das
doch langweilig, oder?
 

George Polly

Mitglied
Tja, vielleicht bin ich ein wenig zu
sarkastisch. Ich habe jetzt, glaube ich,
vier Tage lang etwas veröffentlicht
und bin meistens nur auf Selbstbezogene
Menschen getroffen, d.h. es ist kaum
jemand da, der wirklich Interesse zeigt,
an dem, was man schreibt.
Leider genügt mir dieser Anspruch nicht.
Ich will schon etwas mehr Beurteilung
(auch formal usw.) und auch selber
mehr über andere äußern können.
Und nur dadurch lernt man ja bzw. kommt man vorwärts -
Trotzdem: als Einsteigeforum ist das schon
nicht schlecht.
Freundliche Grüße von Georgie
 

George Polly

Mitglied
Hallo
Oh nein - hör bloß nicht auf:
Hat gerade angefangen, Spaß zu
machen, und für deine subjektive
Bewertung bin ich dir auch dankbar.
Ist doch immer ein gutes Gefühl,
ein positives Feedback zu erhalten.
Vielleicht hab ich das ja auch gebraucht.
Also: einen schönen Tag wünscht

Georgie
 

Omar Chajjam

Mitglied
Eine Kritik willst Du?

Das hier ist ein Sahnehäubchengedicht. Es schwelgt in wortmalerischen Aneinanderreihungen, die eigentlich ins Nichts laufen. Da der zweite Satz was von den Trunkenen hat, folge ich natürlich gerne dem Rosenmond, wobei der eigentlich gleich verlassen wird, weil die Reise offensichtlich mit einer Taube weitergeht und man hui schon auf nen Lichtstrahl überspringen muß. Und ab gehts wieder zum Mond. Und das alles in der Nacht. Das ist ja die Klammer.

Im Mondlicht mußt Du Dich wohl in eine griechische Marmorstatue verliebt haben und bist nicht zu halten. Schon fliegtst Du wieder einer Seele hinterher in kaskadengleichen Schwüngen. Fieserweise haut der Mond ab. Du sitzt wieder allein herum.

So gehts einem wenn man zu viel Frizzante getrunken hat, man schreibt die funkelndsten Mondgedichte an sich selbst.

Gruß
Omar
 

George Polly

Mitglied
Nein - nicht an mich selbst, sondern
an den tiefen Schmerz einer überaus romantischen
Seele, die in ihrem TIEFEN LEID zu versinken
droht.
Ich bewundere deinen Wortstil, deine unvergleich-
lich sarkastischen (und treffenden) Bemerkungen -
und wie ich das sehe, kann solch ein Gedicht
nur auf solche Weise auseinandergenommen werden,
weil es wirklich "trieft".
Nicht, dass ich selbst gegenüber dem Thema Liebe
voreingenommen wäre, habe seit einem Jahr eine
fantastische Beziehung, aber das hier sind die Leiden
eines Hoffnungslosen, nichts für mich.
Man denke doch nur an die Verbindung zur Antike:
Babylon, Griechenland und überdies noch an den
relativ billigen Ideenklau von Eichendorffs "Marmorbild".
Also, ich weiß nicht: 9 Punkte?
Das einzige, was wirklich in diesen 10 Minuten einiger-
maßen gelungen ist, ist der Satzbau der ersten Strophe, finde ich. Ansonsten formal absolut unausgegoren sowie
inhaltlich leer und ohne jeden Klimax - verflacht.
Ich habe noch nicht mal irgendwo eine Abschrift gemacht -
und das will etwas heißen, da ich doch sonst jeden
Schund zusammensammle.
Du bist mir lieb geworden, Omar - vielen Dank!
Einen schönen Gruß
Georgie
 

nally

Mitglied
Hallo George

Dein Gedicht macht mich nachdenklich und läßt ein Bild entstehen, was denke ich, gut ist...
jedoch denk ich, passen manche Sachverhalte nicht zusammen,
bzw. sie lassen die wundervolle magische Atmosphäre
trüb erscheinen. Deine Wortwahl ist jedoch unverkennbar gut und deine Vergleiche, sowie Metaphern zauberhaft.

Warum schreibst Du so wenig Liebeslyrisches?

Ich habe noch nie ein "vernünftiges" Liebesgedicht geschrieben,
das macht mich traurig, jedoch liegt es daran,
dass ich noch nie geliebt habe.
 

George Polly

Mitglied
Hallo Nally,
tja, also erstmal schreibe ich so wenig über Liebe,
weil meiner Ansicht nach zu viele Klischees damit
(lyrisch) verbunden sind und weil für mich die
Auseinandersetzung mit diesem Thema nichts auf-
bauendes hat, d.h., dass ich eine Entwicklung
brauche, eine seelische.
Meine Gedichte reduzieren sich meist auf einen
Moment und auf die kleinste Veränderung dieses
Momentes. Dadurch, glaube ich, kann man sehr viel über
sich erfahren, wenn man überlegt, wie bzw. wie
intensiv gewisse Sachen/Bilder einen beeinflussen
oder beeinflusst haben.
Des Weiteren lernt man sich selbst kennen und den
Umgang mit diesen Augenblicken und darum natürlich
auch die Möglichkeit, den Einfluß, den diese Dinge
haben, ein wenig zu steuern.
Viele Grüße
Georgie
 

nally

Mitglied
Seelische Entwicklung ... treffender Verhalt auch für mich.
Ein Moment oder eine kleinste Veränderung,
darüber kann ich auch am meisten philosophieren und dann natürlich schreiben.
Hast Du schon mal von DonDeLillo gehört...
der hat einen homerun 30seitig beschrieben...
er ist der Meister der Details,
sein neues Buch "Körperzeit"... habe ich mal angelesen,
fantastisch... da kann mal lernen.
Doch einer, zu dem ich hoch schau, bzw. Respekt habe ist
M.R. Ranicki und der hat das Buch, bzw. die Schreibweise
so runter gemacht gestern... macht schon Angst.
Doch die Beschreibung einer blühenden Rose oder
einer Träne und deren Weg ins Taschentuch kann doch auch gut sein, was denkst Du?
Sachen, Bilder inspirieren... dachte ich auch immer...
Jedoch ist bei mir seid ca. einem Monat eine
Aufnahmeschranke irgendwie,
d.h. ich kann einfach nichts mehr... schreiben,
nichts vernünftiges, komisch komisch.

Noch ein wundervolles Wochende
Francis
 

George Polly

Mitglied
Tja, also ich weiß nicht.
Klar, wenn man detailiert schreiben kann,
ist das sehr gut und läßt darauf schließen,
dass jemand ein Thema ganz durchdenken kann.
Aber trotzdem wäre für mich eine minutiöse
Beschreibung eines Homeruns (nichts gegen
Football) nicht der richtige Weg.

Ich finde, man sollte sich, wenn man dieses
Talent hat, mehr auf die Beobachtung von
"relevanten" Dingen richten.
Die Aufnahmekapazität eines Menschen ist ja
nun leider ziemlich beschränkt und deshalb
denke ich mir, sollte man vor einer solchen
Betrachtung sehr genau überlegen, ob sich
eine Momentaufnahme lohnt, weil sie einen
eben auch sehr stark beeinflußt.

Lohnend finde ich persönlich die Erkenntnis
über das Selbst, andere Dinge sind es aber
auch wert, bemerkt zu werden. Das muß jeder
ganz für sich entscheiden.
In gewissem Sinne erledigt das dein Unterbewußtsein
für dich, indem es dir anzeigt, was dich
interessiert, worauf du brennst und ohne das
du dir leer vorkommen würdest, zum Beispiel Sprache,
die Kommunikation mit deinen Gedichten oder die
Liebe.
Ganz egal - hör nur leise genug hin, dann weißt du es.

Ebenfalls ein sehr schönes Wochenende
wünscht dir
Georgie
 

nally

Mitglied
Resümee deiner tollen Darlegung ist für mich:
Hör auf dein Herz, auf deine Augen,
pass auf was Dir an der Welt auffällt,
was dich berührt.
Danke, mal toll gewesen, so was zu hören.

Du bist also Musiker, was spielst Du denn?
Ich spiele Violine...
Du bist also auch Künstler, was gestaltest Du denn genau?
Ich male Abstrakteszeugs,
ist aber beliebt bei meinen Freunden.
Und was hast Du für ein Drama geschrieben?
Ich habe mal ein Kinderbuch für meinen Cousin geschrieben,
mittlerweile habe ich dazu drei Lesevorstellungen gehabt
und viel positive Resonatzen.

Bist Du eigentlich M.H.?

Ciao
 

George Polly

Mitglied
Heißt M.H.
(bereits) Mitte Hundert
Mittlerweile Hundert
Manchmal High
Momentan Harbeitslos
Mitunter Harmlos
oder heißt es Martha Heinrich?

Ah -warte - vielleicht weiß ich,
was du meinst, oder "wen" du meinst:
Nein, der bin ich nicht, versuche
aber gerade auf Einladung ein
Gedicht für seine Rubrik "Gast-
autoren" zu schreiben.
Wenn wir beide den Gleichen meinen.
Schönen Gruß

Georgie
 

nally

Mitglied
Ja genau, den meine ich.
Ja, ich werde ihm, in meiner nächsten mail,
schöne Grüße von Dir bestellen,
warst Du schon mal auf seiner homepage?
Ich war auf deiner, also die deiner band...
lustig: besonders David the great
Wow bei "ihm" würde ich auch mal gern Gastautor sein,
aber ich glaube, bis dahin brauche ich noch eine Weile Übung.
 



 
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