Rotes Vergessen

Pistole.
Meine Pistole.
kalter Glanz an den Zähnen,
Schmecke das Öl und Waffenfett.
Der Lauf stößt an den Gaumen.
Meine Lippen umschließen den Stahl;
liebkosend und begierig ob seiner Härte.
Und dann:
Rotes Vergessen.

...also von der Art zu schreiben okay. Aber der Inhalt! Also für mich hört sich das an wie: So löst ihr alle Probleme. Ne,ich finde es nicht gut, sowas zu veröffentlichen. Es gibt sicher seelisch angeschlagene Leute, die das als Rat ansehen. Ich hoffe nicht, dass Du mit solchen Gedanken gespielt hast/spielst!
IKT

Mich wundert, dass Du das noch aufschreiben konntest ...
Dennoch ist es keine Prosalyrik. Es ist auch weder Prosa noch Lyrik. Dein Ansatz ist ein eher kokettierender Versuch für ein viel zu ernstes Thema.

Beste Grüße
Holger

Ich muss gestehen, ich wollte auf keinen FALL mit diesem Text Leute zu so einer Art der "Problemlösung" anregen. Dazu gibt es imo sowieso genug Lektüre (Die Leiden des jungen Werther, div. Werke von Borchert usw.).

Ich habe mich in meiner Schreibe lediglich ein wenig vom Expressionismus leiden lassen... insofern ist der Text eine freie Assoziation. Aber mit solchen Gedanken spiele ich nicht wirklich.
Und kokettieren finde ich in diesem Zusammenhang etwas unpassend. Kokettieren hat imo eine Bedeutung in etwa wie "mit etwas liebäugeln". Aber gerade das habe ich ja nicht getan.

Mit freundlichen Grüßen,
Sebastian

das problem dabei: auch wenn das an meiner generellen einstellung liegen kann, finde ich daran nichts schockierendes, provozierendes, denn der tenor ist für mich vielmehr die beschreibung einer recht mechanische bewegung, als einer von emotionen getriebenen handlung. wo bleibt die hingabe und wo der schmerz? *lol*

Dein Werk ist in meinen Augen nicht schlecht. Vom Stil her sowieso nicht.
Diesen Akt der Selbsttötung schriftlich festzuhalten ist natürlich ein heißes Eisen für das man viel Einfühlungsvermögen braucht.
Mir fehlt nun auch in Deinem Werk die Verzweiflung - der Schmerz. Es scheint als würde der Protagonist den Tod herbeisehnen, trotz allem passt das Bild des begierigen Liebkosens vom harten Stahl nicht ganz zu dem Gefühl, welches der Mensch, der diese Tat vollführt, fühlen muss.
Das "Rote Vergessen" ist ein starker Ausdruck und hinterlässt Gänsehaut.

Es fehlt nicht mehr viel - überdenke Deine Zeilen vielleicht noch mal.

Gruß Sandra

Hallo Sandra!

Vielen Danke für deine lieben Worte und dein Lob. Nach den anfänglichen Kritik war ich mir nicht mehr sicher, ob ich nicht doch daneben gegriffen habe. Deine Meinung zu meinem Stück macht mir Mut, mich nochmal hinzusetzen und am Text weiter zu feilen.

Warum der Schmerz fehlt... nun, der Text ist eine Referez zu einer Kurzgeschichte hier im Foum, Noir York City, die ebenfalls von mir stammt. Vlt. hätte ich beides nicht trennen sollen...

Das mit dem Stahl... da gehe ich dann wohl auf jeden Fall nochmal mit dem Rotstift drüber *lach*. Vielleicht bekomme ich das ja in einem zweiten Anlauf besser hin.

Liebe Grüße,
Sebastian

Lasse nie eine Idee fallen, von der Du wirklich überzeugt bist. Schreiben ist Kunst und wie bei jeder kreativen Art des Ausdrucks wagt der ein oder andere mal etwas Neues, bricht mit den Normen.
Wenn es jetzt noch nicht 100%ig gelungen ist, dann bedenke, dass Du der Einzige bist, dem es glücken kann, Deinen lyrischen Gedanken formzuvollenden.

Ich bin sehr gespannt auf Deine neue Version und hoffe sie bald lesen zu können

Gruß Sandra