Rückkehr

4,00 Stern(e) 1 Stimme

chrishilden

Mitglied
Die Tür ist offen.
Komm herein.
Du bist willkommen.
Du darfst bleiben.

Ich habe dich vermisst.
Setz' dich doch.
Erzähl' mir deine Geschichte.
Wo hast du gesteckt?

Komm her, ich stütze dich.
Du humpelst ja!
Tut es sehr weh?
Trink' ein Glas Wasser!

Das Tor ist gerade.
Du bist mir willkommen.





Das Gedicht entstand nach einem Bericht in der GEO.Epoche über die Nachkriegszeit. Sie dokumentierten den Leidensweg der Kriegsgefangenen, von denen manche erst 1956, also 11 Jahre nach dem Krieg in ihre Heimat zurückkehren durften.
Vor allem der spontane Fotobericht über einen Mann, der noch heute lebt und nach seiner Rückkehr mit 35 Jahren kaum noch gehen konnte, hat mich sehr berührt.
 
A

Abendsternchen

Gast
Lieber Chris,

ein sehr ernstes, nachdenkliches Gedicht. Zuerst war mir nicht ganz klar, warum Du es unter "Liebe und Erotik" gepostet hast, doch ich denke, ich weiß nun, warum. Derjenige, der Deinen Kriegsgefangenen begrüßt und willkommen heißt, wird den Heimkehrenden aus überschwenglichster Freude und Glück darüber, dass er überhaupt noch am Leben ist, hereinbitten, ihn umhegen und pflegen, um ihm über die schrecklichsten Erlebnisse hinwegzuhelfen, soweit das noch möglich ist. Auch eine Form der Liebe, eine wunderschöne sogar.

Dein realitätsbezogener Hintergrund macht aber auch deutlich, dass nicht nur von Liebe gesprochen wird, sondern dass auch ein großes Potential an kritischer Aufmerksamkeit und Beurteilung in Deinen Gedanken zu stecken scheint. Es ist Dir gut gelungen, beides "zwischen den Zeilen" zu integrieren.

lieben Gruß
vom
Abendsternchen
 

chrishilden

Mitglied
Vielen Dank Abendsternchen.
Ich wusste auch nicht wirklich, wo ich es hinposten sollte, unter Poesie passte es nicht, es ist keine Kurzgeschichte und auch keine Erzählung. Nur genaue Lsesr (und selbstverständlich auch Leserinnen ,-) )bemerken die verborgene Liebe darin. Schönen Tag noch.
 



 
Oben Unten