Rückkehr zu den Flammen

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Reggy

Mitglied
Wir reißen unsere Hütten nieder.
Nicht mehr beheimatet in unseren
Höhlen aus Asche und Glas,
ziehen wir fort. Nackt, namenlos.

Der Regen löscht uns're Fackeln,
wenn wir nach der Wärme suchen.

Auf unserem Weg
sammeln wir farblose Beeren
und bedecken die Narben,
die wir voller Hunger
in die Erde schlugen.

Weil sämtliche Steine davongerollt,
zerbrechen wir uns gegenseitig, um
die Scherben aneinander zu schlagen -
einen Funken erbettelnd.

Die Erinnerung an Kälte hilft uns,
das Feuer neu zu endecken.
Unsere Gesichter flammengerahmt,
drängen wir uns frierend aneinander
und werden wieder zu Menschen.
 
T

Thys

Gast
Hallo Reggy,

der Auszug aus dem "Pseudo-Paradis" (Zivilisation) und die
Rückkehr zu den Wurzeln (ursprünglicheres Leben) les ich
daraus.

Etwas vom Anfang und Ende:

Höhlen aus Asche und Glas,
ziehen wir fort. Nackt, namenlos.

Tote, glitzernde Fassaden und eigentlich haben wir nichts,
außer unsinnigen Kram angehäuft. Deswegen nackt. Ärmer als
arm und in anonymisierten Gesellschaften sind Namen auch
nicht mehr so wichtig. Nummern sind besser.

Die Erinnerung an Kälte hilft uns,
das Feuer neu zu endecken.
:
und werden wieder zu Menschen.

Feuer, das innere Feuer. Das Lebensfeuer entzündet sich und
die Funktionierer vermenschlichen wieder.

Gruß

Thys
 

Franzi

Mitglied
Also, ich finds keinen Mumpitz, vielleicht einfach nur manchmal zu bildüberladen, aber dennoch weit über dem Durchschnitt.
LG, Franzi
 

Joh

Mitglied
Hallo Reggy,

ich kann die Gedanken gut nachempfinden, wenn man die Auswirkungen der Zivilisation ständig vor Augen hat und die Uneinsichtigkeit täglich zu spüren bekommt, Umweltschützer als ideologische Spinner betrachtet werden, kommen öfter Gedanken dieser Art, daß es einen Rundumschlag geben müßte der zur Vernunft zwingt. Habe ich sehr gern gelesen!

ein Gruß an Dich, Johanna
 



 
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