Ruth El-Bumsen

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Gerd Geiser

Mitglied
Auf der rosa Pornomatte
liegt Lang Tsu mit Morgan Latte,
Lutz Bonbon und Freya Leben
wollen es sich richtig geben.

Püllemann von Güllehülle,
der vom Karsten Bier schon knülle,
spricht zu Fahrer Bodelschwingh:
"Fahr mal kurz zum Burger King.
Frag nach Brad Wurst und Mark Klöschen,
und jetzt raus aus euren Höschen."

"Bodelschwingh, du Theo Loge"
ruft Tsu Eng: "Denk an die Droge!"
Und Jo Kurt schaut irritiert
auf Kain Bock und Shawn Passiert.

Püllemann, dem Regisseur,
mangelt es an Zubehör.
"Koko Lores, hol den Kübel!
Alka Selzer Ismir Übel.
Marie Nade, Maggi Fix,
kommt mal her, sonst wird das nix."

An der Kamera am Pfeiler
Lasse Machen und Rod Weiler,
rufen laut nach Martha Pfahl,
auf der Matte Damenwahl.

"Machman Hallan, Machmahall!"
Doch Wayne Juckts, Makaan Krawall
rubbelt Klara Korn im Schritt,
und Tom Bola wixt sich fit.
Carmen, Bert und Ole Ander
vögeln derweil durcheinander.

Nichts zu tun hat Wanda Niere,
steht am Ausgang und hält Schmiere
als Tatü Tata ertönt,
während Anna Klatsche stöhnt.

"Vorhang zu und Fenster dicht!"
ruft Red Bull, "sonst ist hier Schicht!"
Erkan Janun Nichs-Dafür,
geht zurück zur Autotür.
Püll`mann hat die Faxen dicke:
"Schluss für heut mit dem G. Ficke."

Und die dicke Fanny Knödel
zieht sich raus den Dildodödel.
Kalash Nikovs Zuck-erguss
geht ins Dunkel. - Kurt Z. Schluss.
 
H

Heidrun D.

Gast
Es ist zum Vor-Lachen-Auf-Die-Erde-Stürzen ... :D

Allein schon für die Auswahl der Protagonistennamen gebührt dir der Leselupen-Sonderpreis ...

(Zum Inhalt sage ich mal besser nichts ;))

Errötend:
Heidrun
 

Carlo Ihde

Mitglied
Danke für den ambitionierten Text. Niedlich, zärtlich, radikal, angestrengt und völlig verfickt. Aber: seltenheitswert. Und: man muss ihn mehrmals lesen, um alles bestätigt zu finden, was man beim ersten lesen ahnt.

Ich habe lediglich "Wilma Bumsen" und "Arno Nym" vermisst. Ansonsten passt alles.

Freudig erregte Grüße von Herrn Carlo...
 

Thariot

Mitglied
Na ja ... finde es weder lustig noch sonstwas.

Die 2 sind von mir ...

Würde gut in den Karneval passen ... nach zwölf Bier passt´s dann.
 

Thariot

Mitglied
Leider musste ich nach der achten Klasse Hauptschule, schon im Bergwerk schuften ... um die Medizin für meine kranke Mutter bezahlen zu können.

Was heißt das?

Vers Autso Wiwier
 

Gerd Geiser

Mitglied
Hallo Walther,
natürlich haben wir uns (darf ich sagen wir?) den Playboy früher nur der Texte wegen gekauft. Die Verballhornung von Namen lässt sich natürlich auch in einen anderen Kontext stellen (was nachzuholen wäre). Warum muss es Porno sein? Hier liegt die Vermutung nahe, der endgeile 50er, nein, der geile Endfünfziger korrespondiere noch immer mit unausgegorenen Bereichen in sich. Diesen Blubbersumpf trocken zu legen wäre somit eine Aufgabe, die in Angriff genommen zu werden schon längst hätte fällig gewesen sein müssen. Sich im fortgeschrittenen Alter noch derart zu entblöden wirft einen Makel auf sein literarisches Schaffen. Was meint er denn da bedienen zu müssen? Auch ein Atze Schröder hat sein Publikum, aber deshalb muss man sich doch nicht auf sein Niveau herab lassen. Por? - No!
Vielleicht ist aber auch alles ganz anders.
Lieben Gruß dir,
Gerd
 
H

Heidrun D.

Gast
Mit Sicherheit ist alles ganz anders :D,

gleichwohl ist dir hier ein Gedicht gelungen, das ich in jeder Hinsicht als Kunst einstufe, völlig unabhängig vom Inhalt.

Deine Namensgebungen hätten selbst Thomas Mann erblassen lassen; die schrullige Gesamtszenerie ist vorzüglich gelungen, mal abgesehen davon, dass sie sehr authentisch wirkt.

Und dann der Kurt Z. Schluss ... ; es ist perfekt und gehört zu den besten Texten, die mir hier jemals vor Augen gekommen sind ...

Ich habe mich sogar dazu verleiten lassen, das Makrelenbuch von dir zu bestellen, einen Entschluss, den ich hoffentlich nicht bereuen werde ;)

Herzliche Grüße
Heidrun
 

Walther

Mitglied
Lb. Gerd,

vom Pleeboi ist bei mir nur noch die Mähn(e) übrich. Alles andere ging den Ganges der Dinge, und der ist, wie wir Kienstlerr wissen, durchaus nich imma himmel- aber häufig pimmelwärz.

Durch und durch versaut ist nur das Schwein, welches sauberer ist als die, die es so nennen, wie sie es nennen: schweinisch nämlich. Wir, die wir auf Dichtersfüßen wandeln, müssen aufpassen, daß wir nicht unsere Haxen irgendwo einklemmen, wenixtens die Fingerchen. Da wäre dann vers.au.t die richtige Schreibwaise.

Ich weiß jetzt nicht, was anders wär. Mir wird nur manchmal ebenso. Wenn der Eber mal auf die Sau kimmt, kimmt er aufn Hund, sagte mal einer, der es wissen muß. Und Sau muschd scho han, sagt der Schwabe, und der meint durchaus nicht nur den Eber, sondern uns alle.

Wir waren alle kleine Schweinchen und sind's geblieben, gottseidank. Pleemobiel ist besser als bleed rumstanda. Auch eine schwäbische Waishait. Wen's trifft, der ist schon immer Betroffener. Wenn's Dir trifft, biste jetroffn. Auch der Berliner hat etwas beizutragen, das über Himbeerjus hinausgeht.

Daher verbleibe ich hier mal im freien Schweben. Ich werd schon Schwein haben, so wie der Eber harrt.

Gruß W.
 

Gerd Geiser

Mitglied
Liebe Heidrun D.
Ob das nun so ein guter Entschluss war mit der Bestellung, lasse ich mal dahingestellt sein. Wie das so ist mit selbstverliebten jungen (sojungsojung) Autoren, die an ihren Ergüssen (da ist es wieder!) möglichst schnell möglichst viele teilhaben lassen wollen, ohne sich zuvor der Kritik eines Leselupenautorenkollektivs gestellt zu haben. Rückblickend sehe ich mein Erstlingswerk sehr skeptisch, aber auch ein Konstantin Wecker hat ja mal Pornos gedreht (man brauchte halt das Geld).
Nun freue ich mich, in dir eine Mitstreiterin in Punkto gehobenen Blödsinn gefunden zu haben (ich kenne dein Oevre noch nicht, vermute aber, dass du dich auch schon mal an Robert Gernhardt vergriffen hast). Ich finde ja auch, dieses Gedicht ist keine Katja Strophe. Klara Fall, die Chloe Bürste ist überflüssig, eines Claire Werks bedarf es nicht, die Wanda Röte im Gesicht ist überflüssig.
Wir halten zusammen.
Mia Sammia.
Die Wortschöpfungen sind damalvonabgesehen größtenteils nicht auf meinen Mist gewachsen. Da will ich mich nicht mit fremden Federn schmücken.
Dir einen ganz lieben Gruß,
gerd
 

Thariot

Mitglied
gleichwohl ist dir hier ein Gedicht gelungen, das ich in jeder Hinsicht als Kunst einstufe, völlig unabhängig vom Inhalt.


@ heidrun

Das Gedicht lasse ich noch als bierseelige Stammtisch oder Karnevalsposse durchgehen. Ich finde es auch ok, wenn es dir gefällt ... nach zweimal lesen, werden die üblen Kalauer auch fast lustig.

Da der Autor sich im Folgebeitrag selber dabei nicht so ernst nimmt, ist er mir auch sympatisch.

... nur den Satz von dir!

Den Satz meinst du doch nicht Ernst, oder?

Du triffst deine positive subjektive Bewertung, unabhängig vom Inhalt? Weil die Buchstaben so kunstvoll sind?

Ich hoffe, für dich dass du jetzt selber über den Satz lachst, weil du vielleicht nur die vulgäre Ausdrucksform toleriert hast.

Thariot
 
H

Heidrun D.

Gast
Doch,

das meine ich so, Thariot.

Ein Gedicht betrachte ich zunächst wie ein Bild (ein Gebiet, auf dem ich mich ein bisschen auskenne). Dabei kann es sich um traditionelle Formen oder um Experimentelles handeln oder auch um etwas, das sich jedem Verständnis erstmal entzieht.

Dieser Eindruck ist für mich der stärkste (vermutlich weil ich eher in Bildern als in Begriffen denke). - Erst danach nähere ich mich dem Inhalt an, der einfach zu der gewählten Form passen muss (ausgenommen Inhalte der Gewaltverherrlichung usw. Aber das ist ja wohl jedem klar).

Gerd Geiser`s Gedicht gefällt mir, jenseits seiner Perfektion, vielleicht auch deshalb so gut (das räume ich gern ein), weil in Frankfurt am Main die Kunst & die Halbwelt in einem besonders innig-liebevollen Verhältnis stehen. Vor einem großen Bordell ist beispielsweise eine riesige Skulptur von Niki de St. Phalle aufgestellt (im Original!) vom kunstsinnigen Hausherrn angeschafft ...

Auch ich habe eine leichte Schwäche für Outlaws aller Arten ... bin aber selber recht brav. :D ---

Oder nehmen wir DaDa. Oft gibt es da gar keinen erkennbaren Inhalt, trotzdem ist Dada grandios!

Liebe Grüße
Heidrun
 

Walther

Mitglied
Lb. Thariot,

es gibt Sprachkunstwerke, die deshalb so gut sind, weil sie einfach total abgedreht sind. Dieses ist nicht nur total abgedreht sondern eine geradezu unglaubliche Ansammlung echten Sprachwitzes, wenn auch eher der halbseidenen Art.

So etwas kann neben Gerd Geiser vielleicht noch der Kollege Lachmalwieder, der das aber eher schüttelt, und Sta.Tor, der das dann noch vertiefsinnt, sowie Ohrenschützer, der das dann perfekt podcasted.

Unter uns: lieber (halb)seiden als ganz flach(s). :D Hier "dichten" eh viele geistige Flachw... um uns herum. Da ist dieser Blödsinn eine unheimliche Erholung.

Frei nach meinem Motto: Manch einer hier ist nicht ganz dicht, aber die meisten eher nicht ganz Dichter.

Grüßend W.
 

Gerd Geiser

Mitglied
Lieber Thariot,
nun bin ich ja erstmal froh, dass ich dir sympathisch bin. Von mir aus kann das auch so bleiben.
Ich möchte folgendes zu bedenken geben: Pornographie ist von sich aus vulgär und keine Kunstform. Das reine Ablichten sexueller Praktiken (z.B. im Film) befriedigt allein sexuelle Bedürfnisse und nur, weil die Bilder vielleicht nicht verwackelt sind, ist hier noch keine Kunst entstanden. In sich stimmig ist der Gebrauch einer vulgären Sprache bezogen auf ein pornographisches Umgehen miteinander. Die lieben sich nicht am Set, die schlafen nicht miteinander, die ficken. Dass du die Verballhornung der Namen als üble Kalauer empfindest, bleibt dein Geheimnis. Derjenige, der sie als gelungen empfindet, erfreut sich an den Wortspielereien und der ganze Pornokram wird sozusagen "überlacht" und der Lächerlichkeit preisgegeben.Die Bumserei wirkt völlig banal und inhaltsleer. Von daher ist der Inhalt wirklich Banane und völlig belanglos.
LG
GG
 

Thariot

Mitglied
Hallo Gerd,
die Sprache lebt stets mit der latenten Gefahr missverstanden zu werden ...

Zu Dritt erklärt ihr mir illustriert, das der Umgang mit unserer Triebhaftigkeit sehr kunstvoll sein kann.

Jop, da stimme ich euch zu!

Jetzt schiebt mal das Thema oder besser den Inhalt auf die Seite und last euren Ratio Luft holen.

Zitat "gleichwohl ist dir hier ein Gedicht gelungen, das ich in jeder Hinsicht als Kunst einstufe, völlig unabhängig vom Inhalt."

Jede interlektuelle Interpretation von Schriftzeichen bezieht sich auf den Inhalt. "Kunst" als subjektiv kultureller Wertungsbegriff, kann sich deshalb nur auf Inhalte beziehen. Ansonsten wären Schriftzeichen und Ameisenscheisse auf einem Blatt Papier dasselbe :)

Wobei Inhalte alles sein kann, was der Betrachter aufnimmt oder der Autor mitgegeben hat.

Es ging mir also nur, um ein bissel Logik. Heidruns Aussage bewerte ich ähnlich wie den dramaturgischen Klassiker:

"Er schlich sich heimlich um die Ecke"

Thariot
 



 
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