SEHN-SUCHT

5,00 Stern(e) 2 Bewertungen
SEHN-SUCHT

Ein roter Sonnenball erstrahlt,
wirft mir von ferne warmes Licht,
das ganz behutsam in mir malt,
wenn es in tausend Farben bricht.

Das Licht reist viele Jahre lang,
kommt weit aus der Vergangenheit,
wenn ich es hochbeglückt empfang
und es in meine Träume kleid.

Ich reise träumend durch die Zeit,
jedoch im falschen Richtungssinn.
Das Ziel bleibt immer fern und weit,
ich komme niemals zu ihm hin.

Ich heische nach dem hellen Schein,
der leicht durch meine Finger rinnt.
Er ist zu flüchtig und zu fein,
so unbeständig wie der Wind.

Vielleicht bin ich wie Sisyphos
und rolle Steine durch die Welt.
Ich bau daraus ein Wolkenschloss
im endlos fernen Himmelszelt.

Ich wandte mich vor Zeiten fort,
nun gibt es keine Wiederkehr.
Doch jenes traumumflorte Wort
vergess ich sicher nimmermehr.
 



 
Oben Unten