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elocin

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Kennst du das Gefühl,
wenn sich der Boden unter deinen Füßen wegzieht & du glaubst, dass dir jedermann schaden will?
Du weißt, wie es ist allein zu sein und niemand ist da, der hinter dir steht. Glaubst du an Rettung? Und in welcher Form sollte sie auftreten? Und wer oder was sollte dir helfen? Wenn da kein „jemand“ ist...
Stupide Festlegungen einerseits...
Krankhafte Manie andererseits...
Du hast schon verloren, als du geboren wurdest.
Just in diesem Moment warst du verurteilt...
Verurteilt zur Einzigartigkeit,
Gleichgültigkeit in hohem Maß...
Wer sollte dir schon beibringen zu leben?
Mit ihrem Hab und Gut kauften sie dich,
zumindest versuchten sie es...
Aber was ist Liebe und was ist Angst?
Angst kannten sie nicht,
denn Angst zeigt nur der Schwache...
Angst vor Strafe?
Brauchten sie nicht,
denn sie hatten genug Geld und Macht...
„Was Liebe ist?“, fragte ich sie eines Tages...
Sie lachten nur und sagten:
„Mit Liebe kommst du nicht weiter, Liebe versetzt keine Berge, Liebe behindert deinen Geist, Liebe macht dich abhängig und schwach...“
Also packte ich meine Koffer, vergaß jede Art von Gefühl für sie, legte ein Zwischenstopp ein und erinnerte mich langsam wieder an das alte Versprechen von damals:

„Such denjenigen auf Erden, der dich so liebt, dass er bereit ist zu sterben, damit es für dich Hoffnung gibt!“

Die Frage ist, ob ich ihn schon längst in dir gefunden habe?! Und ob ich die Zeichen einfach übersehen habe, in den vielen Jahren, die so schnell verflogen sind. Fast 2190 Tage ist es her, als wir uns das letzte Mal sahen. Ich kann mich kaum noch an dich erinnern... Es würde wohl auch immer noch allzu sehr schmerzen...
Ich weiß, du wolltest nicht sterben,
du wolltest nur tot sein...
Ich kenne diese Gedankenwege und all die Gefühle, die dabei eine fast übergewichtige Rolle spielen...

Als Gott dich einlud in sein Königreich konntest du nicht wiederstehen,
als Gott dir versprach, dass seine Welt besser und schöner ist als diese hier...
Als Gott dir sagte, dass deine Schmerzen und dein Leid verschwinden werden,
da warst du Feuer und Flamme...
Und du plantest,
Mit ungeheurer Gewalt verfolgtest du dein Ziel…
Mit nicht sichtbaren Tränen erzähltest du mir in tausend Nächten wie unerträglich alles ist...
Je näher deine Reise kam, desto unruhiger wurde ich...
Ich stieß dich zurück, in der Hoffnung, dass meine Liebe für dich nachlässt...
Ich habe mich geirrt...
Sie fehlt mir, deine Liebe, deine Nähe, deine Güte...
Das Gefühl, auch ohne Worte zu wissen, was der andere denkt.
Was ich am meisten vermisse?
Deine schützende Hand, die Gewissheit in dir ein Stück meiner „wahren Familie“ gefunden zu haben...
Deine Umarmung in schweren Zeiten...
Wir sind für diese Welt nicht gemacht,
ich weiß...
Aber ich lebe noch...
Ich habe nicht vor mich frühzeitig von der Bühne zu verabschieden...
Mein Vorhang fiel schon einige Male, aber irgendein dünnes Stück, ein durchsichtiges Band, hielt ihn noch über dem Boden...
Er schleifte, aber er überlebte...
Ich überlebte...
Jedes Mal aufs Neue.
Manchmal verfluche ich es...
Was hat er denn noch mit mir vor?
Unbeantwortete Fragen werden bleiben,
so ist das im Leben,
wahrscheinlich ist es im Tod nicht anders.
Aber wer weiß das schon?
Wenn du noch hier wärst,
wäre vieles anders.
Vielleicht wäre mein Leben nicht so schief gelaufen.
Vielleicht hätten wir es gemeinsam schaffen können.
Mit ein wenig mehr Kraft und ein wenig mehr Liebe...
Einzeln reicht sie nicht aus...
Gemeinsamkeiten verbinden...
Es gibt keinen Menschen, mit dem ich mehr teilte an Liebe, Mut, Stärke, Angst, Hoffnungslosigkeit, Schwäche...

Am Anfang ist immer das Wort,
wir brauchten keine Worte, wir brauchten nur das Wissen um den anderen...
Du fehlst mir, mehr als es Worte auf diesem Papier ausdrücken können...
 



 
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