Sagenhaft

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zanzara

Mitglied
Wie sich zum Morgengruß das Wasser kräuselt
und wiegend, wogend in den Schoß mich lockt,
noch jedem Kreuch und Fleuch der Atem stockt,
nur Wind ganz leis durch Lindenblätter säuselt.

Da fällt ein Blatt, deckt blassgrün meinen Rücken,
wie einst das Lindenblatt im Drachenblut,
und jäh verflogen ist der Wagemut,
erweckt die alte Sage. Schon erdrücken

des Siegfrieds Schrecken auch mein banges Herz.
Vielleicht lauert von mir ganz unbeachtet
ein Hagen hinter frühlingsgrünem Strauch,

der listig mir nach meinem Leben trachtet.
Fast fühl ich die Gefahr von uferwärts,
wohl besser, wenn ich erstmal untertauch.
 

Gerd Geiser

Mitglied
Hallo zanzara,

Dein Sonett gefällt mir ausgesprochen gut. Die letzte Zeile sticht noch einmal heraus. Deine Reaktion tut kund, dass du an eine Ermordung nicht ernsthaft glaubst und passt sich damit ins Gesamtbild ein. Dein Untertauchen rundet die Szene ab, gibt ihr das "Spezielle". Sehr schön.

Ich hätte die Zeichen etwas anders gesetzt:
...im Drachenblut[blue],[/blue]
und jäh verflogen ist der Wagemut[blue],[/blue]
erweckt die alte Sage[blue].[/blue] Schon erdrücken...

LG
GG
 

zanzara

Mitglied
Hallo Gerd,
über etwas Hilfe bei der Zeichensetzung bin ich immer dankbar. Leider ist das eine meiner Schwächen. Es freut mich, dass dir das kleine Sonett gefällt und das Spielerische, Leichte, angekommen ist.
LG
zanzara
 



 
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