Sandmanns Ruf

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Das Resultat dieses Gedichts gefällt mir – eine gläserne Quarxandscheibe, die Töne hat. Darauf hat die Welt gewartet. Sorgen mache ich mir allerdinx um den armen Wüstenbrüller. Liegt er inzwischen mit panierter Zunge im Nirwana rum? Hat ihn der Durst zuvor in den Wahnsinn getrieben und was machen nun die genervten Erziehungsberechtigten mit ihren lieben Kleinen, die ohne Sand in den Augenwinkeln nicht mehr einschlafen? Leider wäre auch die durchsichtige CD kein würdiger Ersatz für das Sandgebrösel, da sie weder den Durchblick verhindern noch für eine ausreichende Abdunkelung sorgen könnte. Auf jeden Fall wäre ein rieselndes Ruhesanft-Requiem für den ruhelosen Rufer rechtgefertigt.

Lieben Gruß
Bakenfalter
 
H

Heidrun D.

Gast
Ich mag skeptische Wüstenbrüller, halte sie auch für überlebensfähig. Deren Mucke ist jedenfalls so übel nicht:
http://www.youtube.com/watch?v=zRDbeAavzlY
Die Resultate ähneln sich: Irgendwann hält der sandmännische Wüstenrufer halt einfach sein Maul. Vielleicht auch noch ein paar andere ... :D man waaß ja nie!
Am Mittelteil könntest du noch nachfeilen. Z. B. so:
Ein Rufer in der Wüste steht
und was er ruft zu Herzen geht.
Er ruft, es sei gefüllt mit Sand
die Wüste wohl bis an den Rand.

Was denen, die es hören, verdammt zu denken gibt,
und jeder wird sich fragen, ob wohl der Sand gesiebt?


Ein Rufer in der Wüste stand
und was er rief, das wurde gebrannt
auf eine CD, die kann man jetzt kaufen.
Der Rufer hat sich im Sande verlaufen.
Oder so. Oder soll däs so?
Heidrun
 

Gerd Geiser

Mitglied
Ein Rufer in der Wüste steht
und was er ruft zu Herzen geht.
Er ruft, es sei gefüllt mit Sand
die Wüste wohl bis an den Rand.

Sie sei dermaßen angefüllt,
dass sie vor Sand fast überquillt.
Es gäbe so viel Sand am Rand,
das nehme glattweg überhand.

Doch nicht genug: Wo immer man
grad sei, wär man noch schlimmer dran.
Man schützt die Augen mit der Hand,
blickt um sich und da ist nur Sand.

Weil alles wurd auf Sand gebaut
sieht man nur Sand wohin man schaut.
Was jedem stark zu denken gibt
und man sich fragt, ob er gesiebt?

Ein Rufer in der Wüste stand
und was er rief, das wurde gebrannt
auf eine CD, die kann man jetzt kaufen.
Der Rufer hat sich im Sande verlaufen.
 

Gerd Geiser

Mitglied
Liebe Heidrun,

nun scheint es so zu sein, dass dir die Mitte dieses Gedichtes zu wenig ausgebildet deucht. Und die Mitte ist ja das Wichtigste, ohne Mitte ist alles nichts. Und so habe ich jetzt eine Mitte installiert (reingeblasen?), die (oben) Hand und (unten) Fuß hat und die Spuren im Sand hinterlässt, die ich gestern noch fand, hat die Flut mitgenommen...

Zwei Maurer auf Auslandsmontage kommen in der Wüste an.
Sagt der eine zum andern: Komm lass uns abhauen bevor der Zement kommt.

http://www.youtube.com/watch?v=j1Kfn3VnV1Y

Die Skeptiker höre ich mir morgen an.

Danke und einen lieben Gruß dir,
Gerd
(und sag Gerhard B., ich melde mich morgen bei ihm. Bitte.)
 
H

Heidrun D.

Gast
Mich dünkt, du nimmst das Forengeschehen nicht erst genug! :(
Immerhin beschenkst du uns mit Bata Illic, der großen Liebe meines Lebens. :) Unvergessen sein Paradesong: "Mit der Balalaika auf Jamaika", der durch Klangschönheit und Esprit bestach. -
Dies alles werde ich natürlich auch Gerhard gegenüber lobend erwähnen.
Frohe Grüße
Heidrun
;)
 
Herzlichen Dank, Heidrun, für die freundliche Vermittlung.

Ergriffen zittern meine Finger über die glitschige Tastatur (ich muss zugeben, Bata hat meine Tränen gerührt und mich geschüttelt, so dass auch die letzten Reste von Sandmännchens nächtlicher Produktivität bereits zu dieser frühen Stunde aus meiner Visage verschwunden sind). Ich schwelge in Nostalgie und fühle mich in meine Jugend zurückversetzt, in der ich sabbernd samstags abends vor der elterlichen Glotze parkte, um Hecks Logorrhoe und die mitreißenden Melodeien seiner Parade zu inhalieren. Lang, lang ist's her und inzwischen ist viel Sand über diese Angelegenheit geweht.

Schluchzend, Baki
 
H

Heidrun D.

Gast
Bei "Hecks Logorrhoe" faltet sich mein Kaffeelöffel.
:D:)
 
H

Heidrun D.

Gast
Für diejenigen, die nicht wissen, worum es sich bei dieser schrecklichen Krankheit eigentlich handelt, empfehle ich folgenden lehrreichen Link:
http://de.uncyclopedia.org/wiki/Logorrhoe
Gerade uns Literaten vermittelt der manche kluge Einsicht, insbesondere auf den Bereich der Selbsthilfegruppe bezogen ...
 
Heidrun,

verbindlichsten Dank für den Hinweis auf den wissenschaftlich fundierten Hintergrund der von mir erwähnten äh Störung. Zutiefst betroffen nehme ich zur Kenntnis, dass diese *räusper* Störung bei 'manchen Menschen' einen eigenen Biorhythmus des Sprachzentrums provoziert und frage daher an dieser Stelle Herrn Geiser und meine Wenigkeit, ob wir uns Sorgen um dich machen müssen. Ich fange prophylaktisch schon einmal damit an.

Deinem Kaffeelöffel empfehle ich, sich der Behandlung durch ein heilpraktisches Bügeleisen zu unterziehen, damit er sich wiederum seiner wahren Bestimmung widmen kann. So ein gefaltetes Exemplar arbeitet nicht richtig. Ich spreche da aus eigener Erfahrung.


Betroffte Grüße
Gerhard
 

Gerd Geiser

Mitglied
Nach Durchsicht der obigen Kommunikation drängt sich mir der Eindruck auf, ihr habt zu viele Gurken gegessen und die mutierte EHEC Bazille macht sich ungünstig bemerkbar. Doch das Robert Koch Studio vom Klimakterium Lüneburg Mitte bietet eine Hirnfusion an, auf Krankenschein, einfach mal anrufen.
Aber es ist schon so:
Die Zeiger der Sanduhr, wo sind sie geblieben?
Sie haben im Sande sich abgerieben.
Wir sitzen spielend im Sandkasten und draußen tobt der (Sand-) Sturm. Die Rufer werden in die Wüste geschickt und unser Sandkuchen gerät völlig aus dem Förmchen. Einzig die Erinnerung an Ilja und Dieter ( und Bata, den Mann mit der Maske) rieselt uns noch aus der Hose. Die Karawane des Lebens nimmt seinen Gang, doch im Gebläse des Sandstrahls, mit sandwunden Augen, dreschen wir noch immer mit dem Schüppchen auf Kevin ein, den Blödmann.
Wann hört das auf?

Ich mach jetzt eine Sandsack-Therapie.
Man schlägt sich halt so durch.
 

Walther

Mitglied
Hi Gerd,

es ist halt doch Sand im Getriebe, wohin man auch schaut. Man kann Großen und Kleinen beim Sandeln zusehen, und die Dünen, die wandern. Und das ist ja noch das Watt, und das ist platt voll Sand. Oder auch nicht. Wenn das die Wüste wüßte!

LG W., grade mal so reingehect :D
 
Geehrter Gerd Geiser,

weder mit Neffen noch mit Enkeln bin ich den virulenten norddeutschen Backterroristen anheim gefallen, nein, die Familie derer von und mit Bakenfalter ist im Kern gesund. Nachdem Heidrun eine Hirnfusion mit meiner Rübe ablehnte, nehme ich nun allein Stellung zu deinem Aufsatz. By the wäy, lebst nicht auch du im Krisengebiet? Nun aber backtose topic.

Gekörntes Lockergestein oder was bisher geschah:

In der Gesellschaft von gemeingefährlichen Sandalen ist es momentan kein Vergnügen, durch das Brackwasser nahezu ausgetrockneter Flussläufe zu waten. Nicht selten beißen die bösen Biester zu, bevor sie vom spitzen Sanddorn abgestochen lecker auf dem Grill landen und ihre Heute zu Schuhwerk verarbeitet werden, während teure Palisanderkohle verglüht. Selbst eine fromme Hau Sand 8 kann den entstandenen Schaden nicht wieder gut machen, so jedenfalls tönt Kassandra nach dem Besuch der Kapelle. Aus Empörung über den Doppelmeuchelmord am Sommerschuh/Räuberfisch beißt sie in ein vegetarisches Sandwich. Die Kohle hierfür hatte sie nicht etwa vom Grill geklaubt, sandern penibel von der Sandbank abgehoben, sie, die letzte Gesandte der wahnhaft Aufrechten. Doch auch sie sollte in ihrem billigen Versandhauskleidchen nicht dem böswilligen Schicksal entgehen, denn kaum ist der Held einer Mini-TV-Serie aus den späten Siebzigern dem vergilbten Fernsehprogramm entsprungen, entführt dieser Pirat die arme K. mit seinem Sandokahn.

Und wenn er nicht gestorben ist, so faltet Baki noch heute Schiffchen.


PS: Gute Besserung, Walther :)
 
H

Heidrun D.

Gast
Wenn der Sandmann seinen Job verliert:

40 Tage

Als die Rufer nordwärts zogen,
fühlte Satan sich betrogen,
warf mit Sand zum letzten Mal,
gründet Wüsten nun astral.

:(
 

Gerd Geiser

Mitglied
Erst einmal zu dir, GB.
Mein lieber Herr Gesandsverein, du bist mir schon so ein Geschlecht. Wahrscheinlich haben eure Vorfahren in der Sandburg gehaust. Und wahrscheinlich sitzen sie da heute noch bis zum Sand Nimmerleinstag und werfen mit gepuhlten Sandwürmern (oder wie die Krabben heißen) um sich. Und die Dünen wandern vorbei und derer von Balkenfalter stellen sich tot. Heiliger Sand Martin! Walther wird mir da beipflichten. Und dabei müssten die Kristalle mal wieder geputzt werden.
Wie anders sollte sich mir dein Text erschließen?
Was bisher geschah!?
Auf welchem Sandbahnrennen bist du denn unterwegs?
Andererseits, dass du Schiffchen faltest, das finde ich gut. Und Sandra wäre doch mal ein schöner Name für ein Schiff.
Und so wünsche ich dir immer eine Hand voll Sand unter dem Kiel oder dem Lübeck, das weißt du besser.

Ich geh jetzt Bauklötze kaufen (die zum Staunen).
 

Walther

Mitglied
Lb. Baki,

es ist dramatisch, was hier so alles versandet. Versandtaschen, ganze -kataloge und der -handel erst! Man könnte am Versand zweifeln.

Emaille absanden, das ist auch etwas, das sich keiner Betrachtung erschließt. Überhaupt, seit Sand Peter nicht mehr in Ording weilt sondern im Himmel sandelt, wirft der Sandmann keine Träume mehr aber Hagelkörner. Das bringt mich um den Versand.

Dir wünsche ich neue und bessere Sandaale. Die haben den Vorteil, daß sie Sand statt Gräten haben. Wenn man draufbeißt, wird nur sandig und niemand grätig.

In diesem Sinne alles Gute!

Grüßend W.

Lb. Gerd,

ja, die Bakis haben, seit sie Baku verließen, schon eine bedenkliche Entwicklung durchgemacht. Aber da man nichts ändern, sonst würde man noch den Versand verlieren.

Man möchte rufen: Behalt doch Deinen Sand, Mann, ich wollte Kiesel!

Bester Gruß W.

Liebste Heidrun,

Du reimst Dich und uns um den Versand. Sieh Dich vor, sonst kommt noch eine üble Nachversandung. Und Du gehst in Senf und Sande. Diese Wurst würde ich mehr jetzt nicht anheften lassen.

Mein Vorschlag: Erst Versand einschalten und dann voll abdichten. Die Körner werdens Dir danken (oder waren das die Kiesel, egal, Sand ist Sand).

Lieb grüßt

W.
 

Gerd Geiser

Mitglied
boah, ihr seid zu schnell.
Ich hätte noch einen Namen für deine Finger-Werft, GB:
Werft nicht mit Sand (oder so)

Gern geschehen
 
Herzlichen Dank, lieber Walther,

der Versand wird im Allgemeinen unterbewertet. Vor allem habe ich das triftige Gefühl, dass nur in dieser kleinen grünen Umweltnische intellektuelles Bio tobt. Wo sonz lässt es sich derart angemessen diskutieren?

Die Ursprünge derer von Bakenfalter liegen mit Nichten, aber ohne Kusinen in Aserbaidschan. Aber weit gefehlt war deine Annahme nicht, denn ich fühle mich mit Armenien sehr verbunden und werde im August hoffentlich ein paar Sandkörnchen von dort mitbringen.


Lieber Gerd,

ich werde nun gleich mein in stundenlanger Kleinarbeit gefaltetes Schiffchen entern, nachdem ich deinen Rat befolgt und noch ein paar Eimer Sand unter dessen Eckernförde geschaufelt habe. Seltsamerweise bewegt sich der Kahn nun gar nicht mehr. Das kann ich ja gar nicht Guthaben - auf der Sandbank ganz allein mit all dem Schotter! Unsere Wegwerftgesellschaft hilft mir auch nicht weiter, niemand will meine Barkasse verschrotten. Der Eisengehalt sei zu niedrig, hieß es. Und so verbleibe ich im Sande versunken.

Baki, die Boje
 



 
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