Sanduhr

Der Denker

Mitglied
Mein erster Versuch eines nicht reimenden Gedichtes.
Sollte ich bei reimenden Gedichten bleiben oder erschließe ich mir gerade ein neues Gebiet? Urteilt selbst:


Seit meine Augen dich das erste Mal erblicken durften,
Brennt ein Verlangen wie Feuer
In mir.
Ich suche deine Nähe.
Dürste nach jedem Blick,
Jedem Lächeln,
Dass du mir schenkst.

Das Feuer droht mich zu verbrennen.
Deine Blicke wandern suchend umher.
Ich möchte rufen:
"Hallo! Bin ich der, nach dem du suchst?"
Doch die Worte bleiben in meiner Kehle stecken
Und drohen mich zu ersticken.

Jeder Gedanke dreht sich um dich.
Kann nicht mehr klar denken.
Meine Welt gerät ins Wanken.
Es macht mich wahnsinnig.
Seit Tagen habe ich dich nicht gesehen.
Jeder einzelene ist Höllenqual.
Du scheinst mir aus dem Weg zu gehen.
Ich ertrage die Möglichkeit nicht,
Du könntest mich nicht lieben.

Jeden Tag ringe ich mit mir selbst,
Mit den Worten.
Will dir endlich sagen,
Was du mir bedeutest.
Du machst meine ganze Welt aus
Und doch wage ich nicht,
Den Schritt zu tun.
Den Schritt
In ein neues Leben?
Das Paradies?
Den Abgrund?
Die Hölle?
Ich weiß es nicht.
Das macht mir Angst.
Ich weiß es nicht.
Doch was habe ich zu verlieren?
Habe ich denn nicht viel mehr zu gewinnen?


Ich nehme meinen Mut zusammen!
Morgen werd ich es dir sagen!
Doch am nächsten Tag schon,
Hat die Nacht
All meinen Mut zunichte gemacht.
Er reicht nicht die Mauer zu durchbrechen.
Weder meine, noch deine.
"Hallo", sage ich. "Bin ich..."
Du blickst mich fragend an.
"Nichts", sage ich lächelnd.
"Es ist nichts."
Die Fassade hält.
Du drehst dich um
Und unterhältst dich weiter.
Und ich denke: Morgen.

Doch der Sand rinnt unaufhaltsam aus unserer Uhr
Und verliert sich wie Blütenstaub
Im Wind
Der
Zeit.

Und ich sage zu dir:
"Hallo. Bin ich der, nach dem du suchst?"
Doch du bist
Fort.
 

La Noche

Mitglied
Also ich kann es dir nachempfinden, das Gefühl der Suche und der unerfüllten Liebe.
Es ist dir gut gelungen, es liest sich flüssig und hat Tiefgang. Experimentiere ruhig weiter:)

LG,
La Noche
 

Der Denker

Mitglied
Danke!

Hallöchen La Noche,

bis eben hatte ich wirklich die Befürchtung, es wäre wirklich völlig misslungen.
Danke. Das gibt Selbstvertrauen. ;)
Also werde ich mich auch weiterhin an nicht reimenden Gedichten versuchen.


Liebe Grüße
Denker
 
W

willow

Gast
Systematisches Suchen...

Hallo Dede,

aus Frust darüber, dass Teil V noch nicht im Forum ist, habe ich systematisch begonnen, nach deinen "älteren" Werken zu forsten - verzeih, wenn ich sie wieder hochposte...

Schönes Gedicht...und ich bin ja ein Freak des Sich-nicht-Reimens (ehrlich gesagt,ich kann es auch gar nicht anders). Nur das eine:

"Meine Welt gerät ins Schwanken" find ich nicht so schön eingefügt, ich fände "Meine Welt gerät ins Wanken" schöner.

Ach - und Dede?
FRAG SIE ENDLICH!!!

Lieber Gruß,

Willow
 

Der Denker

Mitglied
Huhuchen Willow,

als ob ich etwas dagegen hätte, dass du meine alten Werke liest und hochpostest - tztztz. Was hast du für eine Vorstellung von mir? ;)
Teil 5 ist auch heute nochmal von mir durchgearbeitet worden... vielleicht wirds ja doch noch was... aber ich will dir nicht immer sagen, es kommt dann und dann, gestern hat es ja auch nicht geklappt, will dich doch nicht dauernd enttäuschen. ;)

"Schwanken" wird sofort von mir in "wanken" geändert.

Wenn du wüsstest... wenn das nur so leicht für mich wäre... aber das ist es wohl niemals für niemanden.

Danke Willow, dass du dich auf die abenteuerliche Reise in meine lyrische Vergangenheit begibst. ;)


wir sehen uns gleich im Pub,
dede
 

Der Denker

Mitglied
Hi Auryn,

schön, dass du es gefunden hast und auch gelesen.
Ich bin dir äußerst dankbar für deine wohlwollende Meinung. :)


dede
 

Fredy Daxboeck

Mitglied
*staunt mal, denn er findet spät nachts noch ein kleines meisterwerk*

hallo dede

wir männer sind doch wirklich manchmal dumm . . . lach nicht, ich sagte manchmal . . .
da hecheln wir mit heraushängender zunge einem wunderschönen mädchen hinterher. vergehen vor unglücklicher liebe und seelenschmerz - und doch bringen wir kein wort über die lippen, wenn sie uns in die augen sieht.
du hast diesen bescheuerten zustand mit so treffenden worten beschrieben, dass ich mir diese zeilen am liebsten ausdrucken würde . . . um sie bei mir zu tragen, falls ich einmal meiner großen liebe begegnen würde.
ich kann sie dann lesen und mir selbst einen tritt in den hintern verpassen :D

liebe grüße

fredy
____________
das ist scheinbar alles was wir sind
ich fürchte, da ist sonst nichts mehr . . .
dumme kleine jungs
 
@ Fredy
Vielleicht ein kleiner Trost an dich: Nicht nur euch Männern geht es so!

@ den Schreiber dieses wunderschönen Textes
Auch ich kann mich den Meinungen nur anschliessen, dass du ruhig weiter solche nichtreimende Gedichte schreiben sollst.

LG
Sternschnuppe
 

Der Denker

Mitglied
Hi fredyboy,

danke für's Kompliment, freut mich wie immer, dass es gefällt :)

Freut mich außerdem, dass ich nicht der einzige 'dumme Junge' bin, sondern, dass es weiter verbreitet ist. Hoffentlich noch keine Seuchengefahr. ;)

Und zum Dritten freut es mich, dass ich jetzt nicht mehr persönlich die Hinterntreterei durchführen muss. :D

Übrigens finde ich es toll, dass du deine Signatur immer der Situation anpasst :)


(schonmal jemandem aufgefallen, dass meine Beiträge fast vor lauter Smilies überquillen? *lach*)



Liebe Grüße, wir sehen uns im Pub,

dede

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Hallöchen Sternschnuppe,

danke vielmals auch dir, ich werde es mir zu Herzen nehmen.


Und noch ein weiterer Freudenpunkt: Heureka, die Männer sind da nicht alleine! ;)

Aber mal ernsthaft, eigentlich ist das gar nicht zum Lachen. Wer weiß, ob die Person nicht wirklich die große Liebe ist, und dann traut man sich am Ende nicht, und verliert sie/ihn für immer, bevor es angefangen hat. So wie in meinem Gedicht...

hachja *seufz*


Lieber Gruß
D.D.
 



 
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