Sarah

4,00 Stern(e) 2 Bewertungen

Alpha

Mitglied
Sarah

Sarah ist wie alle anderen kleinen Mädchen. Sie mag Puppen, summt gerne Lieder nach, die sie im Radio hört, aber nicht versteht, und mag Kleider. Am liebsten das blaue mit den aufgesticken Blumenbildern, weil das so schön zu ihrem goldblonden Haaren passt.
Sie stützt den Kopf in ihrer linken Hand, weil es so einfach bequemer zu sitzen ist. ”Sarah, setz dich beim Essen bitte ordentlich hin. Wie sieht das denn aus.” Sarah ist es aber egal, wie das aussieht. Ist doch keiner weiter da. Sie summt ein Lied und fährt mit der Gabel durch das Mischgemüse, ohne dabei ans Essen zu denken. Ihr Beine schwingen rhythmisch. ”Sarah! Jetzt hör doch endlich mal!” Mama ist etwas verzweifelt. Sarah lässt die Gabel fallen, wobei eine Erbse unbeabsichtigt über den Tellerrand auf der Tischdecke landet. Kleine grüne Erbse... jetzt bist du ganz alleine, denkt das Mädchen. Ohne Hilfe kommst du nicht wieder zu den anderen. Sarah kichert. Ihre Mutter schaut sie zornig an, sagt aber nichts mehr.
Das Mädchen hat ihren Kopf jetzt auf beide Hände gestützt und mustert die Erbse. Sie hat eine kleine Delle an der Seite. Gar nicht mehr hübsch, findet Sarah. Mama ist endlich fertig mit Essen, stellt ihren Teller in die Spüle und verlässt den Raum. Durch eingeschnapptes Verlassen des Raumes bekommt man auch keine lieben Kinder, denkt Sarah. Sie rutscht vom Stuhl und geht zum Küchenschrank. Dort neben den Kochplatten steht ein hübscher Holzblock, aus dem eine Reihe langer, schwarzer Griffe heraus ragen. Sarah streckt sich ein wenig, weil der Block so weit hinten steht, und zieht das Messer von unten links heraus, weil der Griff am besten in ihre kleinen Hände passt. Dann setzt sie sich wieder und beginnt zu summen... kleine grüne Erbse mit einer Delle.
Sie betrachtet das scharfe Messer, dann noch einmal die Erbse - bevor sie zusticht, schneidet. Das Innere der Erbse quillt hinaus, weil sich so eine weich gekochte Erbse einfach nicht schön zerschneiden lässt. Sarah kichert. Das Messer ist gar nicht richtig dreckig von der kleinen Erbse mit der Delle. Naja, jetzt hat sie ja keine Delle mehr, denkt Sarah und steckt das Messer wieder in den Holzblock. Ihren Teller lässt sie stehen, hat ja schließlich auch nichts gegessen von den weichen Erbsen und Möhren, und geht in ihr Zimmer.
Sarah ist wie alle anderen kleinen Mädchen. Wenn man ihr weh tut, weint sie auch manchmal.
 
D

Denschie

Gast
hey alpha,
ich steige nicht richtig dahinter,
was ich von diesem kleinen mädchen halten
soll. aber genau das finde ich an deiner
geschichte gelungen.
besonders lustig:
Durch eingeschnapptes Verlassen des Raumes bekommt man auch keine lieben Kinder, denkt Sarah.
viele grüße,
denschie
 



 
Oben Unten