Schattenmond

Schattenmond

Auf des Silbers Glanz sinkt Schatten jäh
Erschaure süß bei deinem Schein
Strahl der Ewigkeit endlos währt
Ist es der Augenblick, der zählt
oder die Ewigkeit, die zu erfassen mir versagt
deut mir die Antwort aus Schatten schwarz
Das Silber zu erblicken wieder
Im Kreis der Zeit

Hallo Jasmin,
Ich finde es wirklich schön. Und es wirkt nicht negativ, es hat so einen magischen Touch von Ewigkeit. Das gefällt mir.

Und was die Bewertung betrifft, nimm das nicht so ernst. Ich finde sowieso, daß man Gedichte nicht mit Punkten oder Noten bewerten kann. Und die drei Punkte sagen nichts darüber aus, was diesem jemand an dem Gedicht nicht gefallen hat, ob er es verstanden hat oder ob ihm der Zugang fehlt usw.

Ich jedenfalls "erschaure süß" beim Schein des Gedichtes.

LG,
La Noche

Es sind natürlich sehr schöne Wortbildungen enthalten. Aber Du mußt aufpassen, daß keine Logigbrüche enthalten sind. Ich meine damit zB der Schein des Schattens.

Gruß
Omar

Touch von Ewigkeit

Hallo La Noche,

oh, das freut mich sehr, dass es dir gefaellt. Ja, das mit den Punkten ist mir im Moment wieder egal, weil ich mir denke, dass es letzten Endes Geschmackssache ist. Ich finde hier Texte oft schlimm, die sehr hohe Punktzahlen erreichen, insofern gewoehne ich mir diesen Stress jetzt wohl langsam ab. Ueber Geschmack laesst sich nicht streiten und was Kunst ist, kann ich auch nicht beurteilen. Hab die Ars Poetica schon wieder vergessen...


@ Omar: "Schein des Schattens" hab ich so nicht geschrieben. Der Schein bezieht sich auf den Mond.
Und "Auf des Silbers Glanz sinkt Schatten" meint die Schatten, die die Wolken auf den Mond werfen - natuerlich nicht physikalisch betrachtet...

LG

J.

aehm

der schatten der wolken faellt auf den
erdboden, nicht auf den mond ;o)
der mond ist in dem falle die
lichtquelle, die wolken streuen
das licht...

wenn die erste zeile so gemeint ist,
sollte das vielleicht noch mal umformuliert
werden.

Ach du meine Guete...

da bin ich ja noch gar nicht drauf gekommen...Prince...

Das ist mir schon klar, aber poetisch geht das. In der Phantasie geht alles. Und im Traum. Schon mal getraeumt?


Gruss

Jasmin

P.S. Wenn du es schon so streng nimmst - dann ist der Mond auch keine Lichtquelle..

Hallo, Jasmin,
mir gefällt Deine bemerkenswert poetische Sprache. Auch in diesem Gedicht.
Dafür werde ich (obwohl ich das sonst selten mache) einige Punkte vergeben, da ich weiß, Du bist dafür empfänglich. Ich selbst achte nicht allzu sehr auf Punkte. Die sagen zu wenig über das Gedicht aus.

Der Schattenmond aber gefällt mir.

ausgeglichene traeume

jasmin,

also klar ist der mond eine lichtquelle -
da kommt ja licht her, gestreutes sonnenlicht
zumeist, da das nicht reinweg wie beim
spiegel reflektiert wird, ist das ausgesendete
licht schon nicht genau dasselbe wie das
eintreffende.

zu meinen traeumen - offenbar bin ich soooo
ausgeglichen, dass ich mich beim aufwachen
gar nicht an meine traeume erinnern kann.

ob der poet wolken schatten auf den mond
werfen lassen darf oder nicht? tja duerfen
darf man alles, nur wird durch solche
formulierungen das misstrauen des lesers
geweckt, der bei der darstellung von
unmoeglichem recht schnell zu dem schluss
kommt, dass wenn die voraussetzungen falsch
sind, auch die moeglichen schlussfolgerungen
nicht ernst zu nehmen sind. das muss nicht
schlecht sein, allerdings wird dann manches
gedicht auch mal unabsichtlich zum
schmunzelgedicht, wo man sich ueber die
absurditaeten der phantasie amuesiert.
wenn das meine intention bei eigenen
werken ist, mache ich das aber schon etwas
auffaelliger...

der mond eine lichtquelle

Hallo Bernd,

ja fuer Punkte bin ich empfaenglich, insbesondere von dir...


Hallo Prinz,

oh ja, du hast Recht, ja, ja. Ich gebs ja zu, ich habe im Physikunterricht meistens geschlafen oder mit dem Physiklehrer geflirtet...

zu deinen traeumen: das hat nix mit ausgeglichenheit zu tun, glaube ich. jeder mensch traeumt, es sei denn er trinkt zuviel alkohol und sinkt ins koma...aber ich weiss, dass es leute gibt, die sehr simple, "normale" traeume haben. und dann habe ich auch gelesen, dass besonders kuenstlerisch begabte leute intensiv traeumen. also, ich traeume ziemlich abstruses, unverstaendliches und da werfen schon mal die wolken schatten auf den mond. im uebrigen geht es nicht allein um den physikalischen mond bei mir in meinen texten, sondern um den symbolischen mond. der mond symbolisiert vor allem das gefuehlsleben...


und das, was du ueber falsche praemissen und ergo falsche konsequenzen schreibst, mag naturwissenschaftlich betrachtet richtig sein, aber damit wird man der absurditaet des lebens nicht gerecht. mit exakten methoden und statistiken kann man nur einen bruchteil dessen erfassen, was ist. und es gibt sicher mehr als das, was man wissenschaftlich beweisen kann. insofern ist mein text vielleicht nicht logisch richtig, wohl aber psycho-logisch...


Viele Gruesse

Jasmin

Licht und Schatten...

Liebe Sanne,

danke...

Ja, das ist so einfach, wie auch wahr. Wahr ist auch - je hoeher der Mond, desto kuerzer der Schatten...

Good night!

J.

Hallo Jasmin,

bevor ich mich nun auch zu Bett begebe,
noch kurz diese Zeilen:

ich musste es erst einige male lesen,
um es zu verstehen, um mir einen "Reim"
drauf zu machen, sozusagen.
sehr anspruchsvoll, und Dir ist sicherlich
bewusst, daß das Silber bald wieder von
neuem erstrahlt.
klasse "Verpackung" für diese Gefühle!

Gute Nacht!
Ole.

sehr anspruchsvoll

Hallo Ole,

danke fuer den Balsam

Nun, ich muss ehrlich zugeben, dass dieses Gedicht gedankenlos entstand. Planlos. Ich habs "danach" auch immer wieder durchgelesen, um den Sinn zu erfassen und ich konnte ihn nie recht fassen, aber irgendetwas hat mir gefallen und deshalb habe ich es gepostet. Vielleicht ist es der Rhythmus, die Melodie.


LG

Jasmin

Schade

Ich finde es irgendwie schade, wenn Poesie immer so logisch auseinandergenommen werden muß.
Gerade gewisse Phantasien und unwirklich erscheinende Ideen machen den Reiz an dem Gedicht aus. Die Atmosphäre hat etwas magisches, das erweckt bei mir kein Mißtrauen, es entführt in eine Phantasiewelt.
Auch finde ich, daß Ole Recht hat mit dem Anspruch.

LG,
La Noche

auseinandergenommen

Liebe La Noche,

ich finde es auch schade, vor allem, weil man gewisse Gedichte dann ueberhaupt nicht erfassen kann. Wenn man alles analysiert und zerpflueckt, dann blockiert man seine Empfindungen. Mir pesoenlich gefaellt z.B. surrealistische Kunst, absurdes Theater, Texte von E.A. Poe. Da ist viel Irreales, Unlogisches, nicht "Machbares" darin enthalten. Alles schlecht?


Liebe Gruesse

Jasmin

Überhaupt nicht schlecht. Poesie ist manchmal auch eine Art Fluchtweg aus dem realen Leben, wo die Phantasie sich frei bewegt. Und da sollte alles möglich sein.

LG,
La Noche

Dichterische Freiheit

die Freiheit des Dichters, sich ebenso ueber die Regeln des ueblichen Sprachgebrauchs hinwegzusetzen wie historische, reale Gegebenheiten einer dichterischen Idee zuliebe frei abzuaendern, wie z.B. in SCHILLERS Tragoedie "Don Carlos" (1782).(Aus Schuelerduden/Literatur)

wenn und aber

Hallo Jasmin!

Ich finde Dein Gedicht einfach schön.
Gefühlssache.
Kein wenn und aber.

Das wahrhaft poetische an diesem Beitrag
ist jedoch erst die anschließende Diskussion.
Hätte allerdings besser in die Kategorie "Satire" gepasst.
(Dichter sind komische Leute.)

Das wahrhaft poetische ...

Hallo Sten!

Zunaechst - das Foto in deiner Bio ist wirklich amuesant.
Dann freue ich mich, dass mein Gedicht dir gefaellt.
Und dann bin ich beleidigt, weil das wahrhaft Poetische sich dir erst in der anschliessenden Diskussion zeigt...

Und abschliessend bin ich stolz, wenn meine todernsten Gedichte, satirische Diskussionen ausloesen.


So long...

Jasmin

Liebe Jasmin!
Sei nicht beleidigt, bitte!
(Mein Kommentar ist ironisch?)

Ein Gedicht braucht keine Poesie um schön zu sein.
(?!)

für mondenes ist seetyca generell empfänglich, so also auch für dies werk. allerdings ist dorten einiges noch in der schwebe, was ich noch nicht benennen kann. der mond sieht weg.