Schauspielromanze

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mandarina

Mitglied
Schauspielromanze


Nächte voller Leiden schafften
Gefühle,
unsagbare.

Unsere Worte zerstörten das Große,
der Glanz glänzte nicht mehr wie
frischpoliertes Besteck
in der Frühschicht.

Zu spät erkannten wir die Kraft der Worte,
deren Wahrheit nie mit der Wahrheit
des Schweigens, des Zusammen-Seins
deckungsgleich ist.

Sie wandelt sich.
Wir ahnen es und fürchten
Etwas zu zerstören,
was nie ganz war.

Der Glaube an die Liebe
Die nie da war
Das Leben eine Bühne

Unsere Liebe
Ein Schauspiel,
doch ein wahrhaftiges, unfassbares.
 

MH

Mitglied
hallo,

sehr spannender text, gute idee und
meiner meinung nach auch lyrisch gut umgesetzt.
einzig der dritte absatz wirkt ein wenig übertrieben ausformuliert für ein gedicht, fast schon argumentativ.
ansonsten: hut ab! ;-)

mfgMH
 

ardice

Mitglied
ist aber in sich nicht ganz stimmig

"..unsere worte zerstörten das große.."

verkehrt sich ins gegenteil durch

"..der glaube an die liebe
die nie da war.."


schauspiel klingt wie vorhang, bühne und dahinter
bunte luft, die man nicht fassen kann, wenn man sie greift. schauspiel klingt wie ein großes gefühl, das nur film ist.

das gedicht hinterlässt eine stimmungsspur.
 

mandarina

Mitglied
danke für eure meinungen. das gedicht stellt auch in gewissem sinne einen bewußtseins-werdungsprozeß des lyrI dar, darum ist es auch kein direkter widerspruch mit dem "Großen" und dem Schauspiel - und in Strophe 3, da ging der sezierende Analytiker wieder durch mit mir, was typisch für mich ist. immer. :)
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Mandarina,

für mich klingt das nach dem Versuch Gefühle mit Gewalt in Gedankenform zu pressen. Damit zerredet man Gefühle sehr leicht, was wiederum in Deinem Gedicht sehr schön zum Ausdruck kommt.

Gruß, NDK
 



 
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