Schlangengericht

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Warui

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Hallo Löwengeist,

Hmm, ich grüble jetzt schon eine ganze Weile über dem tieferen Sinn deines Gedichtes nach ...
Ich geh einfach mal die Symbole/Metaphern der Reihe nach durch, villeicht komm ich ja beim Schreiben drauf :D

Silbersmoking: Interpretiere ich spontan als Symbol für die "höhere Gesellschaft"

Gegrillt: Die Zugehörigkeit zu dieser Gesellschaft scheint doch nicht so erstrebenswert zu sein ... nein im Ernst ... hmmm .. vielleicht die endgültige Einordnung ... Gebrannten Lehm kann man danach auch nicht mehr so einfach umformen, das is nun Ton und bleibt es auch ...

Brut: Entweder einfach eine Gruppe, oder die Teile der Gruppe (Gesellschaft), die schon hineingeboren wurden ... hmmm

speit Zungengift empor: Gift, das verbal versprüht wird ... -> Die Kunst, jemanden mit Worten fertigzumachen ^^ ... -> Okay, diese Mitglieder der höheren Gesellschaft können also "gut" beleidigen ...

Speichelaas: Hmmja ... mal sehen, Aas ist etwas Totes, bezeichnet oft ein totes Beutetier, an dem noch was dran ist .... in Verbindung mit Speichel und der Zeile davor würde ich nun vermuten, dass es ebenjenes Zungengift ist ...

zischt in der Glut: Schon mal auf nen heißen Stein gespuckt ^^ ... aber weiso hei? hmm ... weiter oben heißt es ja die gegrillte Brut ... wenn ich nun die Brut als Mitglieder der gesellschaft, die dort reingewachsen sind/wurden, interpretiere, wäre die logische Folgerung, dass es gegen die lieben Erzeuger geht ... (Der heiße Stein, auf dem sie gegrillt wurden ^^)

beißt: Gift ... und Speichel ... Speichel zersetzt

rächend: bestätigt meine these von eben .... finde ich

Gesellschaftsschor: ... jo, hier bin ich ratlos, das einzige, was mir einfällt, wäre das Wort "schor" als Vergangenheitsform zu "scheren" ... bin kein Schäfer, weiß nicht, ob es das auch als Substantiv gibt. Wenn ja, und wenn das richtig ist, dann stünde das wohl für die abgeschorenen Teile der Gesellschaft, in weiterem Sinne die "Alten und Schwachen" ... wiederum die Eltern.

Schlangengericht: Als ganzes genommen eine Anleitung, wie man sein eigenes Verderben aufzieht (man nehme ...). Sozusagen die "Schlange am eigenen Busen nähren" ... stimmt das ungefähr?

Falls ja, wäre natürlich zu überlegen, was man denn besser machen könnte ....

Mata ne
Warui
 

Löwengeist

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interessant...

Hallo Warui,

ich staune immer wieder, welche vielfältigen Möglichkeiten der Betrachtung es bei Gedichten doch gibt :)

Für mich ist Ziel, daß der Leser etwas mit meinen Werken anfangen kann, daß er etwas fühlt beim lesen.
Fast immer empfinde ich meine Gedichte anders, als andere, und das ist auch gut so.
Deine Entschlüsselung gefällt mir, warum belassen wir es nicht dabei? Und vielleicht hat das Gedicht ja auch gar keinen tieferen Sinn, wer weiß...
*zwinker*

Liebe Grüße
Löwin

Ps: Hätte ich fast vergessen: es heißt Gesellschaftschor, nicht ...schor :)
 

Warui

Mitglied
Hallo löwengeist,


Naja, es heißt ja Interpretation und subjektiv ;)

Gsellschafts-Chor .... hmmm .... naja, soviel verändert es ja auch nicht an der Interpretation ^^

Mata ne
Warui

Ps: Auf "Die Künstlerin" hab ich inzwischen auch geantwortet =)
 

Löwengeist

Mitglied
oh doch...

Hallo Warui,

Der Gesellschafts-Chor ist das, was die Mehrheit, der Strom, von sich gibt...was alle für richtig halten...das sogenannte Ultimative...nur das zählt, Randgruppen werden "übersehen", deshalb heißen sie Randgruppen.

LG
Löwin
 

Warui

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Hallo löwengeist,

Is schon klar, aber meistens besteht doch eben dieser "Mainstream" eben aus der Elterngeneration .... einfach durch ihre Masse, die Quantität .... oder jedenfalls ist das mein Bild von der "Gesellschaft" ... was nicht heißt, dass man nicht meinen eigenen Weg suchen sollte, durch den Chor durch oder eben daran vorbei ^^
 



 
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