Schleiereule

Schleiereule


schaukelndes Geäst
zwischen schwarzblauen Blättern
Wind wiegt sich in den Schlaf
unsere Schritte auf weichem
warmhellen Waldboden
wir drei
umhüllt vom vollen Mond
drei Wanderer

der stille See blinkt
Mondesstrahlen in Facetten
aus tausend Lichtern
flirren zwischen dunklen
knorrigen Baumgeistern
wir halten den Atem an
Gewänder aus Nachtsilber
ich berühre solch einen Baum

male dem Hund
eine Silbernase
unser Lachen gleitet hoch hinauf
klettert über den Mond
tanzt leicht in unendliches Blau
Wortperlen huschen
durch den nächtlichen Wald
plötzlich ein Rascheln
zartes Schwingen wie Gesang in der Luft
weiße Flügel gleiten sanft
auf einen Ast über dem Wasser

spiegeln ihr lichtes Federkleid
im Dunkel des mondhellen Sees
Schleiereulenaugen blinzeln
ihr Ruf hallt samten laut
durch den träumenden Wald
klingt lange nach
in verzauberten Herzen.