Schlußstein

Ralf Langer · 15 Juli 2011

Schlußstein

Sind wir nicht alle geboren
am Sockel der Alltagspyramide,
eilen die Pflegestufen
des Werdens hinauf
zum Vergehen mit der Zeit
wundern wir uns
über Auflösungserscheinungen
des gegangenen Weges
und setzen am Schlußstein,
wundgelebt, ein Grabmal
dem unbekannten Ich.

Rose · 15 Juli 2011

Hallo Ralf,

deine Zeilen beeindrucken mich sehr. Eine starke Aussage! Bleibt das Ich wirklich unerkannt? ...

Ganz liebe Grüße
Manuela

Karl Feldkamp · 15 Juli 2011

Lieber Ralf,
tiefsinnig und dem (realistischer Weise) nur teilweise zu ergründenden Ich gewidmet.
Gefällt mir sehr.
Gruß
Karl

Ralf Langer · 15 Juli 2011

hallo karl,
so sehe ich es auch

lg
ralf

Beba · 16 Juli 2011

Das gefällt mir gut. So ist es, das Leben. In meinen Augen sind Zweifel angebracht an dem Bild, was wir vom Ich haben. Für mich drückt der Text diesen Zweifel aus, mag mich aber täuschen.

LG
BeBa

anbas · 16 Juli 2011

Gefällt mir auch. Aber müsste am Ende nicht ein "?" stehen??
Liebe Grüße
Andreas

Ralf Langer · 16 Juli 2011

hallo anbas,
es steht dort unsichtbar, aber je nach lesart
auch ein ausrufezeichen.
je nach dem wie man nach dem zeilenumbruch:

"zum Vergehen mit der Zeit
wundern wir uns
über Auflösungserscheinungen"

weiterliest.
syntaktisch gesehen hast du aber wahrscheinlich recht.

lg
ralf

revilo · 17 Juli 2011

geboren in der Mansarde der Alterspyramide
eilen wir die Pflegestufen des Seins hinauf
wir fragen nicht nach dem Weg
und landen am Schlußstein
wundgelebt kauern wir
am Grabstein
und gießen das ungelebte Ich

LG revilo

Schlußstein

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